Während Vettels neuer Teamkollege Ricciardo von kleinen Fortschritten spricht, sind die Techniker von Red Bull bei den Testfahrten in Bahrain weiter mit Motorenproblemen beschäftigt. Mercedes holt ersten Russen in die DTM.

Sakhir/Moskau/Neu Delhi. Sebastian Vettels neuer Teamkollege Daniel Ricciardo ist trotz der eklatanten Probleme des Red-Bull-Teams bei den bisherigen Formel-1-Testfahrten durchaus optimistisch. „Wir machen kleine Fortschritte, aber immerhin Fortschritte“, sagte der 24-jährige Australier bei den Tests in Bahrain im Gespräch mit auto, motor und sport: „Hoffentlich kommt am Freitag noch einer dazu.“

Davon konnte zunächst nicht die Rede sein, die Red-Bull-Crew war vielmehr eine ganze Weile damit beschäftigt, Boxenstopps zu üben. Das Auto wurde dafür hin- und hergeschoben, der Motor war aus, im Cockpit saß ein Techniker. Wenig später fuhr Ricciardo auf die Strecke, blieb jedoch vorerst ohne gezeitete Runde.

Am Donnerstag hatte Ricciardo insgesamt 39 Runden auf dem Grand-Prix-Kurs in der Wüste von Sakhir gedreht und hatte dabei eine Bestzeit von 1:37,9 erreicht: „Wenigstens sind wir jetzt schon mal in den 1:37er Zeiten.“ Am Freitagmorgen war er viermal draußen, kehrte aber nach jeweils einer Runde wieder in die Box zurück. An Bord hatte er ein großes Messgerät.

Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel wird zum Abschluss der diesjährigen Testfahrten am Sonnabend und Sonntag in Sakhir unterwegs sein. Die Saison beginnt am 16. März mit dem Großen Preis von Australien in Melbourne.

Chef der Sahara-Gruppe festgenommen

Unterdessen ist mit Subrata Roy am Freitag der Gründer des indischen Industriekonglomerats Sahara India Pariwar festgenommen worden, das unter anderem Miteigentümer des Formel-1-Teams Sahara Force India ist.

Roy habe sich in seinem Heimatort Lucknow im Norden des Landes selbst gestellt, sagte sein Sohn Sumanto Roy in Neu Delhi. Der Oberste Gerichtshof hatte am Mittwoch den Haftbefehl erlassen, weil Roy trotz mehrfacher Aufforderung nicht vor Gericht erschienen war. In dem Prozess geht es um die mutmaßliche Unterschlagung von Investorengeld.

Mercedes holt ersten Russen in die DTM

Neues gibt es derweil bei den Deutschen Tourenwagen Masters (DTM). Dort hat Mercedes den 29 Jahre alten früheren Formel-1-Piloten Witali Petrow aus St. Petersburg für diese Saison verpflichtet - als ersten Russen in der DTM überhaupt.

„Mir ist bewusst, dass eine steile Lernkurve vor mir liegt, aber ich liebe Herausforderungen und stelle mich dieser gerne“, sagte Petrow am Freitag in Moskau. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärte bei der Pressekonferenz: „Witali hatte in Portimao einen erfolgreichen Test in unserem DTM Mercedes AMG C-Coupé und ich bin mir sicher, dass er ein wertvolles Teammitglied sein wird.“

Petrow holte zwischen 2010 und 2012 in 57 Formel-1-Grand-Prix für die Teams Renault, Lotus Renault GP und zuletzt Caterham insgesamt 64 Punkte. Mit Rang drei beim Großen Preis von Australien 2011 in Melbourne gelang dem ersten russischen Formel-1-Piloten sein bestes Resultat in der Königsklasse des Motorsports.

„Die DTM ist eine großartige Rennserie und ich bin sehr glücklich, dass mir Mercedes-Benz die Chance gibt, mich in der DTM mit den besten Tourenwagenfahrern der Welt zu messen“, sagte Petrow. Wolff wies auch auf den PR-Aspekt der Verpflichtung hin: „Witali ist ein großartiger Sportsmann und Vertreter seines Landes“, sagte der Österreicher. „Er ist für unsere Marke Mercedes-Benz insbesondere für den russischen Markt eine Bereicherung.“