Beim verregneten Auftakt zum Großen Preis von Brasilien landete der Weltmeister im ersten freien Training hinter Landsmann Rosberg und Hamilton auf Rang drei. Der WM-Zweite Alonso belegte den fünften Platz.

São Paulo. Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat es beim verregneten Auftakt zum Großen Preis von Brasilien ganz entspannt angehen lassen. Der Red-Bull-Pilot überließ im ersten freien Training auf dem 4,309 km langen Kurs in Interlagos den Mercedes-Fahrern Nico Rosberg (Wiesbaden/1:24,781 Minuten) und Lewis Hamilton (England/1:25,230) den Vortritt und belegte dahinter den dritten Platz. Vor dem Rennen am Sonntag (17 Uhr/RTL und Sky), bei dem ebenfalls Regen erwartet wird, hatte Vettel 0,606 Sekunden Rückstand.

Am Stadtrand der Millionen-Metropole São Paulo hatte es bis zum Ende der Session leicht geregnet, die Teams testeten daher intensiv ihre Reifen und Einstellungen. Der 26 Jahre alte Vettel fuhr seine erste gezeitete Runde erst nach über einer Stunde und ließ sich auf der Traditionsstrecke, auf der er im vergangene Jahr seinen dritten WM-Titel perfekt gemacht hatte, noch nicht in die Karten schauen. „Sebastian, der Regen nimmt zu. Wir haben alle Daten, die wir brauchen, also komm an die Box“, hatte das Team bereits nach den ersten Runden an Vettel gefunkt.

Der WM-Zweite Fernando Alonso (Ferrari) aus Spanien belegte den fünften Platz. Nico Hülkenberg (Sauber/Emmerich) wurde Zehnter, Adrian Sutil (Force India/Gräfelfing) schaffte es im Autodromo auf Rang 15.

Nachdem sich Vettel bereits vor vier Wochen zum mit Abstand jüngsten Vierfach-Weltmeister der Geschichte gekürt hat, jagt er beim Saisonfinale eine weitere Bestmarke von Rekordweltmeister Michael Schumacher. Der 44 Jahre alte Kerpener hatte 2004 insgesamt 13 Rennen gewonnen. Dominator Vettel kann seine beeindruckende Serie mit einem weiteren Sieg nun auf neun in Folge ausbauen und den Schumacher-Rekord bei der Anzahl der Saison-Triumphe einstellen.

Der legendäre Alberto Ascari gewann in den 50er Jahren als bisher einziger Pilot neun Rennen in Folge - allerdings nicht in einem Jahr. Der Italiener holte die ersten sechs Siege 1952 und weitere drei in der folgenden Saison. Vettel könnte dieses Kunststück als erster Formel-1-Pilot in einem Jahr vollbringen und sich danach in den wohlverdienten Urlaub verabschieden.