Der Red-Bull-Pilot siegt vor Webber und Button. Schumacher fuhr vom letzten auf den fünften Platz. Auch Rosberg und Sutil stark.

Spa-Francorchamps. Weltmeister Sebastian Vettel ist zurück in der Spur: Beim Großen Preis von Belgien triumphierte der Heppenheimer Red-Bull-Pilot und holte sich nach drei zuvor erfolglosen Versuchen endlich den siebten Sieg der laufenden Formel-1-Saison. Damit ist der 24-Jährige der erfolgreichen Titelverteidigung ein weiteres Stück näher gekommen. In Spa siegte Vettel vor seinem Teamkollegen Mark Webber und Jenson Button im McLaren und Fernando Alonso im Ferrari. Der bisherige WM-Dritte Lewis Hamilton war nach einer Kollision mit Kamui Kobayashi in der 13. Runde ausgeschieden.

Ein ganz starkes Jubiläumsrennen lieferte Rekordweltmeister Michael Schumacher ab, der 20 Jahre nach seinem Debüt an selber Stelle vom letzten Startplatz bis auf Rang fünf vorfuhr. Direkt hinter ihm komplettierten der zu Rennbeginn sogar führende Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg und Adrian Sutil im Force India das starke deutsche Gesamtergebnis. Timo Glock im Virgin belegte Rang 18, Nick Heidfeld war von seinem Renault-Team durch Bruno Senna ersetzt worden.

Vettel blieb zu jeder Zeit des packenden Grand Prix Herr der Lage und fuhr eiskalt den verdienten Lohn ein. Im Gesamtklassement liegt der Hesse nun mit 259 Punkten schon 92 Zähler vor seinem Stallrivalen Webber (167). WM-Dritter ist nun der spanische Ferrari-Fahrer Alonso mit 157 Punkten. Es folgen die britischen McLaren-Piloten Button (149) und Hamilton (146). "Die WM ist nicht mehr in Reichweite“, gestand Hamilton frustriert.

Von seiner neunten Pole Position in dieser Saison hatte Vettel nur einen mäßigen Start erwischt. Nur ein paar Kurven konnte der Champion Platz eins verteidigen, ehe Landsmann Rosberg vorbeizog. Der Mercedes-Fahrer raste nach einem Blitzstart von Rang fünf auf eins. Auch sein Teamkollege Schumacher brillierte wie zu besten Zeiten. Vom letzten Platz nach seinem frühen Unfall in der Qualifikation stürmte er innerhalb der Auftaktrunde um zehn Ränge auf Platz 14 vor. Dagegen wurde Vettel-Kollege Webber von drei auf acht durchgereicht.

Der Australier ging nach diesem Malheur früh an die Box, auch Ungarn-Sieger Button legte schon in Runde vier einen Stopp ein und ließ den Frontflügel wechseln. Kurz zuvor hatte Vettel im Duell mit Rosberg die Spitze zurückerobert. Weil die Reifen am Red Bull des Deutschen in der Qualifikation jedoch stark gelitten hatten, ließ Vettel schon in Runde sechs neue Pneus aufziehen. Rosberg war damit wieder Erster, konnte aber die Attacken der anstürmenden Alonso und Hamilton nicht lange abwehren.

Von Rang acht arbeitete sich auch Vettel wieder nach vorn und übernahm nach den Boxenstopps seiner Rivalen in der zehnten Runde erneut die Führung. Drei Umläufe später musste jedoch das Safety-Car auf die Strecke, weil Hamilton nach einer Kollision mit Sauber-Pilot Kamui Kobayashi aus dem Rennen gecrasht war. "Wir waren sowieso nicht schnell genug, um mithalten zu können“, klagte Hamilton. Vettel reagierte prompt, holte sich den nächsten Satz frischer Reifen und ordnete sich als Dritter hinter Alonso und Webber wieder ein.

Nach dem Neustart zog der Titelverteidiger sofort am Teamgefährten vorbei, wenig später ließ er auch den Ferrari-Star hinter sich und fuhr schnell einen Vorsprung heraus. Im Eiltempo preschte nun auch Button nach vorn. In der 26. Runde war der Weltmeister von 2009 schon Vierter und erhielt von seinem Kommandostand die aufmunternde Botschaft, dass das Spitzentrio mit Reifenproblemen zu kämpfen habe.

Doch Vettel war unantastbar. Auch nach der letzten Runde der Boxenstopps setzte sich der Heppenheimer wieder an die Spitze und gab sie nicht mehr her. Dahinter allerdings schnappten sich Webber und Button noch Alonso und durften damit neben Vettel aufs Siegerpodium. (sid/dpa)