Hamburg. Stadt erwartet 32 Teilnehmende an den Sommerspielen in Paris. Senator Grote reist am Mittwoch nach Frankreich. Wo Hamburg gerade Sport baut.

Sportsenator Andy Grote (SPD) reist an diesem Mittwoch mit seinen Ressortkolleginnen und -kollegen aus den anderen 15 Bundesländern nach Paris. In der französischen Hauptstadt beginnen in 100 Tagen die Olympischen Sommerspiele (26. Juli bis 11. August).

Die Delegation will die Sportstätten besuchen, sich über den Stand der Vorbereitung informieren und das „Deutsche Haus“ inspizieren, den Treffpunkt der deutschen Mannschaft während der Spiele. Am Abend rast die Abordnung mit dem Schnellzug TGV nach Saarbrücken, wo am nächsten Tag die Sportministerkonferenz fortgesetzt wird. Im Juli oder August kehrt dann Grote mit Hamburgs Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD) und Olympiastützpunktleiterin Ingrid Unkelbach nach Paris zurück. Der genaue Termin steht noch nicht.

Hamburg fördert Spitzensport mit einstelligem Millionenbetrag

„Spitzensport gehört zu einer umfassenden kommunalen Sportförderung“, betonte Grote am Dienstag im Rathaus. „Spitzensport schafft Vorbilder, Identifikation, stimuliert die Motivation. Das hat positive Auswirkungen auch auf den Breitensport in den Clubs.“ Hamburg unterstützt den Spitzensport in der Stadt jährlich mit einem mittleren einstelligen Millionenbetrag. Der mit Abstand größte Posten sind Investitionen in die Infrastruktur.

Die Instandhaltung der Landesstützpunkte kostet etwa 500.000 Euro im Jahr, der aktuelle Bau der Bundesstützpunkte Hockey am Großflottbeker Hemminstedter Weg (geplante Fertigstellung im Sommer 2025) und Rudern in Allermöhe (Grundsteinlegung nächste Woche) schlagen mit einem Gesamtvolumen von 21,5, Millionen zu Buche, an dem sich der Bund maßgeblich beteiligt.

Hamburg unterstützt vor allem sechs Schwerpunktsportarten

Im Sportfördervertrag mit dem Hamburger Sportbund (HSB) stehen jährlich gut eine Millionen Euro an Ausgaben für den Leistungssport, darunter 230.000 Euro für Talentprojekte (Screening an Grundschulen), knapp 600.000 Euro für Landestrainer und -trainerinnen im Verbundsystem Schule/Leistungssport. Weitere Mittel gehen an die Trainer im paralympischen Leistungssport und knapp 400.000 Euro an die Landestrainer und -trainerinnen der Bundesstützpunkte.

Hamburger Schwerpunktsportarten sind weiter Badminton, Rudern, Hockey, Segeln, Beachvolleyball und Schwimmen, aus denen die meisten der etwa 32 Olympiateilnehmerinnen und -teilnehmer der Stadt kommen (werden). In vielen Sportarten laufen die Qualifikationen noch, zum Teil bis Ende Juni. Die qualifizierten Hockey-Damen und -Herren testen in Paris die olympischen Kunstrasenfelder am 4. und 5. Mai gegen Gastgeber Frankreich.

Für Laura Ludwig und Edina Müller wären es die fünften Spiele

Für Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig (38) und Parakanutin Edina Müller (40) könnten es die fünften Sommerspiele werden – das wäre Hamburger Rekord. Überhaupt wird es wenige neue Gesichter drei Jahre nach Tokio 2021 geben. Zudem hat die Corona-Pandemie mit stark eingeschränkten und gestrichenen Trainingsmöglichkeiten gerade den Nachwuchs in seiner Entwicklung behindert, ganze Jahrgänge sind ausgefallen. Frühestens 2028 in Los Angeles könnte es zu einem Generationswechsel kommen, glaubt OSP-Chefin Unkelbach.

Dabei helfen würde der Ausbau und die Modernisierung des Olympiastützpunktes (OSP) am Alten Teichweg im Stadtteil Dulsberg. Lange geplant, immer noch im Vorstadium soll der OSP, „ein Herzstück des Hamburger Sports werden, mit einem erlebenswerten Spitzensport-Campus“, sagt Grote. Die Kosten sind noch nicht kalkuliert, mindestens 50 Millionen Euro werden es wohl. Die benachbarte Eliteschule des Leistungssports liefert inzwischen selbst im Golf und im Tennis Talente für Olympia. In Tokio gewann mit Alexander Zverev (26) ein Tennisprofi Hamburgs einzige Goldmedaille.