Siegen. 2022 konnte Kaan-Marienborn im DFB-Pokal noch bis zur 45. Minute ein 0:0 gegen Nürnberg halten. Wie es zum Zusammenbruch kam.

Da ist die Regionalliga plötzlich ganz weit weg: Der 1. FC Kaan-Marienborn hat in seinem ersten Spiel nach dem freiwilligen Rückzug aus der Vierten Liga eine 0:32-Klatsche kassiert. Das Ergebnis in der ersten Runde des Westfalen-Pokals gegen Oberliga-Aufsteiger FC Gütersloh feierte der künftige C-Ligist aber.

„32 Tore, ich bin zufrieden“, sagte Torhüter Fabian Matron der „Siegener Zeitung“. Im Vorfeld habe es innerhalb der Mannschaft Tipps mit „ab 40 und aufwärts“ gegeben. Die 147 Zuschauer verabschiedeten die Mannschaft mit Applaus, von der Ersatzbank hatte es nach Angaben des Blattes während des Spiels die Ankündigung gegeben: „In der dritten Halbzeit machen wir euch platt.“

Amateurfußball: Kaan-Marienborn geht unter

Der Zweite Vorsitzende Stefan Jäkel berichtete, dass das Spiel bei internationalen Wettanbietern angeboten worden sei. „Da haben sich jetzt einige Leute aus dem Ausland gemeldet, warum Kaan so hoch verloren hat.“

Das Team aus dem Siegener Stadtteil war im Sommer 2022 in die Regionalliga aufgestiegen, spielte dort zeitweise ganz oben mit und beendete die Saison als Fünfter vor Traditions-Clubs wie Fortuna Köln, Rot-Weiß Oberhausen und Alemannia Aachen. Zudem hatte der Club dem Zweitligisten 1. FC Nürnberg beim 0:2 im DFB-Pokal gut die Stirn geboten.

Club zog sich freiwillig zurück

Da für ein weiteres Jahr in der Viertklassigkeit ein neues Stadion gefordert war, zog sich der Club freiwillig zurück. „Wir müssen leider erkennen, dass Vereine wie der 1. FC Kaan-Marienborn in der Regionalliga nicht mehr erwünscht sind“, hatte der 1. Vorsitzende Florian Leipold erklärt.

Zwischenzeitlich war der Club in die Oberliga eingestuft worden, das bezeichnete Leipold aber als „Missverständnis“. Erster Gegner in der Kreisliga C Siegen-Wittgenstein 1 ist am Sonntag die 2. Mannschaft des SV Setzen.