Hamburg. Im Final Four um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft konnte das Team aus Rissen seinen Titel nicht verteidigen.

Deutscher Vizemeister! Das ist viel besser als nichts. Am Montag bei der Rückreise aus Neustadt an der Weinstraße hatte sich die Enttäuschung der Damen vom Hamburger Golf-Club Falkenstein über die Niederlage im Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Golf Club Pfalz schon wieder etwas gelegt und der Stolz auf eine gelungene Saison kam durch.

Mit 3,5:5,5 hatte das Team das Endspiel gegen den GC St. Leon-Rot verloren, der sich damit für die Final-Niederlage an gleicher Stelle vor einem Jahr revanchierte.6000 Zuschauer verfolgten die zum Teil dramatischen Partien.

Golf: Rückstand nach den Vierern zu groß

Maike Schlender (27), Christin Eisenbeiß (22) und Hanna Karg (23) sorgten für die Einzel-Punkte der Hamburgerinnen, die bereits nach den drei Vierern am Sonntagvormittag mit einem 0,5:2,5-Rückstand in die sechs Einzel am Nachmittag gingen.

Ungewöhnlich für den HGC, der in der Regel sehr erfolgreiche Paarungen in dem Teamwettbewerb hat. Diese Hypothek war gegen das mit Nationalspielerinnen gespickte Teams aus der Kurpfalz zu groß.

Bereits der Finaleinzug der Falkensteinerinnen war höchst dramatisch. Im Halbfinale am Sonnabend gegen den Münchner Golfclub stand es nach den Vierern bereits 3:0, nach den Einzeln aber ging es beim Stand von 4,5:4,5 ins Stechen, das erst Christin Eisenbeiß am fünften Extraloch entschied, als ihre Gegnerin ihren Abschlag in einen Bunker schlug.

Falkensteins Damen absolute Spitze in Deutschland

Das Final Four der jeweils zwei besten Teams aus den Bundesligen Nord und Süd wird im Gegensatz zur regulären Bundesligasaison im Lochspiel und nicht im Zählspiel ausgetragen. Dabei geht es also in direkten Duellen Frau gegen Frau oder Mann gegen Mann. Es ist also eine besondere Nervenschlacht.

Die Damen des HGC Falkenstein haben mit der dritten Vizemeisterschaft nach 2017 und 2021 sowie den Titelgewinnen 2018 und 2022 ihre Zugehörigkeit zur absoluten Spitze im deutschen Amateurgolf untermauert. 2014 und 2019 kamen zudem noch zwei dritte Plätze hinzu.

Bei nun zehn Austragungen (Coronapause 2020) des Final Four im aktuellen Format war der HGC nur 2013 und 2015 nicht in der Endrunde vertreten. Falkensteins Männer hatten als Titelverteidiger bereits nach der Bundesligavorrunde das Final Four verpasst.

Der historische Doppelerfolg der Hamburger vom Vorjahr gelang in diesem Jahr St. Leon-Rot aus dem optimal geförderten und finanziell bestens ausgestatteten Sport-Imperium von SAP-Gründer Dietmar Hopp mit einem Erfolg seiner Herren gegen den GC Mannheim-Viernheim.

2024 wandert das Final Four nach zwei Jahren in der Pfalz weiter zum GC München-Riedhof. Der Deutsche Golf-Verband folgt damit seiner Linie, seinen Jahreshöhepunkt über die gesamte Bundesrepublik gleichmäßig zu verteilen. 2019 und 2021 war Gut Kaden in Alveslohe Austragungsort des Final Four.