Tabellenführer siegt mit 1:0 gegen Teutonia 05 Ottensen, FC St. Pauli II zittert wieder, ETV-Frauen sind abgestiegen.

Hamburg. Schon die ganze Saison Späße gefallen lassen musste sich HSV-II-Verteidiger Bryan Hein. Der 21 Jahre alte Hein schien auf dem besten Wege, auf Dennis Diekmeiers Spuren zu wandeln. Nur eben in der Regionalliga Nord. Seine Bilanz vor dem Derby gegen den FC Teutonia 05: 68 Einsätze in der Regionalliga Nord, kein Tor. „Bryan wurde in der Kabine öfter damit aufgezogen. Und jetzt schießt er so einen wichtigen Treffer. Echt verrückt“, sagte HSV-II-Trainer Pit Reimers nach dem 1:0-Erfolg. Hein hatte in der 60. Spielminute einen Freistoß von Theo Harz per Dropkick versenkt.

Verfolger VfB Lübeck verliert 1:3 beim TSV Havelse

Doch für den HSV II kam es noch besser. Da der VfB Lübeck mit 1:3 beim TSV Havelse unterlag, besitzt die U 21 des HSV zwei Spieltage vor Saisonende vier Punkte Vorsprung auf die Lübecker. Ein Sieg in Rehden am Freitag – und der HSV II wäre Meister der Regionalliga Nord. Aufsteigen kann das Team zwar nicht, da vom Verein keine Drittligalizenz beantragt wurde. Gleichwohl wäre Rang eins historisch.

Es wäre der erste Titel in der Regionalliga Nord in der Geschichte des HSV II. „Ich habe nicht gedacht, dass der VfB Lübeck uns diese Chance gibt. Wir wiederum haben uns diese Ausgangssituation in den letzten Wochen durch gute Spiele erarbeitet und verdient. Nun wollen wir das Ding unbedingt ziehen und den Titel holen“, sagte Reimers.

FC St. Pauli und Eintracht Norderstedt bangen noch um Klassenerhalt

Nicht um den Titel, sondern gegen den Abstieg aus der Regionalliga Nord spielt der FC St. Pauli II. Im extrem engen Rennen um die Plätze am rettenden Ufer erlitt das Team bei Hannover 96 II einen Rückschlag und verlor in einer hart umkämpften Partie mit 0:1 durch einen Treffer von Jean-Baptiste Moustier (45.+1).

„Wir werden unsere nötigen Punkte noch holen“, machte St. Paulis Trainer Elard Ostermann seinem Team Mut. Die Lage in der Regionalliga Nord ist brisant, weil nach aktuellem Stand Oldenburg und Meppen aus der Dritten Liga absteigen. Somit müssten fünf Teams in der Regionalliga Nord runter. Der 14. träte in der Relegation gegen den Zweiten der Oberliga Niedersachsen an.

Als Elfter besitzt St. Pauli II zwei Zähler Vorsprung auf den 14. Holstein Kiel II, der am Dienstag im Nachholspiel einen Sieg bei Schlusslicht Emden einfahren dürfte. Da der Zwölfte Phönix Lübeck nur noch auf maximal 47 Punkte kommen kann, würde St. Pauli II am nächsten Spieltag ein Heimsieg gegen Hildesheim zum Klassenerhalt reichen.

Norderstedt verliert 1:2 gegen Fast-Absteiger BSV Rehden

Nur einen Punkt hätte für dasselbe Ziel Eintracht Norderstedt daheim gegen die fast abgestiegenen Rehdener holen müssen. Doch Rehden siegte nach Toren von Pierre Becken (31.) und Malik Memisevic (80., Foulelfmeter) bei einem Gegentreffer von Eintrachts Fabian Grau (85.) mit 2:1. „Wir haben nichts auf den Platz bekommen, was uns sonst stark macht. Aber wir müssen optimistisch bleiben“, sagte Eintrachts Trainer Olufemi Smith.

Frauen des Eimsbütteler TV steigen aus der Regionalliga ab

Die Regionalliga Nord verlassen müssen die Frauen des Eimsbütteler TV. Das 1:2 bei Holstein Kiel besiegelte den Abstieg. „Wir sind nicht hier abgestiegen, haben an anderer Stelle ein, - bis zweimal zu oft Lehrgeld bezahlt“, sagte ETV-Trainer Dennis Tralau. „Nächste Woche wollen wir uns gebührend aus dieser Liga verabschieden, in die wir nach meiner Überzeugung gehören. Im nächsten Jahr greifen wir neu an.“ Durchatmen können St. Paulis Frauen. Das Team von Trainer Jan-Philipp Kalla drehte einen 0:2-Pausenrückstand in ein 3:2 – und darf in der Regionalliga Nord bleiben.