Hamburg. Die Hockeyherren des Hamburger Polo Clubs und des Harvestehuder THC spielen am Osterwochenende in Amstelveen noch um den fünften Platz.

Als Nationalstürmer Constantin Staib am Karfreitagvormittag über seinen Treffer jubelte, schien das Osterwochenende für das Hamburger Hockey gerettet. 4:1 führte der Hamburger Polo Club nach Toren von Kane Russell (6., Strafecke/17., Siebenmeter), Max Silanoglu (34.) und Staib (36.) im Viertelfinale der Final-8-Endrunde der Euro Hockey League (EHL) in Amstelveen (Niederlande) gegen den deutschen Meister Rot-Weiß Köln.

Und auch wenn noch 24 Minuten zu spielen waren, rechnete kaum jemand damit, dass sich die Auswahl von Cheftrainer Matthias Witthaus bei ihrer Premiere im wichtigsten Vereinswettbewerb der Welt den Halbfinaleinzug noch nehmen lassen würde.

Hockey: Polo Club führte mit 4:1

Knapp 45 Minuten später jedoch war die Landung auf dem Boden der Tatsachen umso schmerzhafter. Weil Hugo Inglis, Nicholas Woods und Paul Smith ihre Versuche vergaben, ging das Penaltyschießen mit 3:0 an Köln, das mit einer beeindruckenden Energieleistung in der regulären Spielzeit zum 4:4 ausgeglichen hatte.

Begünstigt allerdings von einer Polo-Mannschaft, die im Gefühl des sicheren Sieges in den Verwaltungsmodus geschaltet hatte, anstatt ihr dominantes System über 60 Minuten durchzuziehen. „Drei Viertel lang war das unsere beste Saisonleistung, dann haben wir uns durch dumme und unglückliche Aktionen um den Lohn gebracht. Dennoch bin ich unglaublich stolz auf die Jungs“, sagte Witthaus.

2:4 kurz vor letzter Viertelpause war Wendepunkt

Das 2:4 kurz vor der letzten Viertelpause war der Wendepunkt. Köln warf in den letzten 15 Minuten alles nach vorn und belohnte sich für seinen Mut. Allerdings hatte Polo mit einem Pfostentreffer und bei einem zurückgenommenen Siebenmeter auch Pech. „Wir haben das Momentum abgegeben, obwohl Köln eigentlich schon weg war. Im Penaltyschießen haben sie einfach die beiden besten Torhüter, da kann es dann passieren, dass man verliert“, sagte Witthaus.

Während Köln nun weiter vom zweiten EHL-Titel nach 2017 träumen darf, steht für Polo am Ostersonntag (16 Uhr) das Platzierungsspiel um Rang fünf gegen den Sieger des Duells zwischen Atletic Terrassa (Spanien) und Gantoise HC (Belgien) an, das am Karfreitagabend ausgetragen wurde. „Wir werden natürlich alles geben, um uns angemessen zu verabschieden. Aber wenn man ehrlich ist, ist die Luft jetzt etwas raus“, sagte der Coach.

HTHC erhält Lehrstunde von Bloemendaal

Der Traum von einem Stadtderby im Finale war bereits am Donnerstagabend geplatzt, als der zweite Hamburger Vertreter Harvestehuder THC gegen Titelverteidiger Bloemendaal HC eine herbe 2:7-Abfuhr kassierte. Der für seine kritischen Einordnungen bekannte HTHC-Cheftrainer Christoph Bechmann gestand unumwunden ein, „dass Bloemendaal in einer eigenen Liga spielt. Das war eine Lehrstunde für uns, wie Hockey auf allerhöchstem Niveau aussehen kann“, sagte er.

Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, in der Paul Glander (11.) zum 1:1-Pausenstand getroffen hatte, wurde der HTHC in den zweiten zweimal 15 Minuten in seine Einzelteile zerlegt.

Nur Michael Körper (57.) traf zum zwischenzeitlichen 2:6. An diesem Ostersonnabend (11.30 Uhr) steht das Platzierungsspiel gegen Pinoké Amsterdam an. „Danach sind wir super für die Rückrunde der Bundesliga vorbereitet“, sagte Bechmann.