Kapstadt. Auf den letzten 30 Meilen hat das Team den Sieg verspielt. Bei der nächsten Etappe wird Boris Herrmann wieder an Bord sein.

Frustrierendes Ende einer nervenaufreibenden Wettfahrt: Das Team von Boris Herrmann hat in diesen Minuten mit der Malizia als vierter Yacht die Ziellinie der zweiten Etappe des Ocean Race überquert. Und damit auf den letzten knapp 30 Meilen den Sieg des Rennens verspielt. Bis zum Sonntagmorgen führte das Team um Skipper Will Harris noch die Flotte an, entschied sich dann für einen südlicheren Kurs als die Konkurrenz und blieb in einer Flaute quasi stehen. Damit gehen dem Team von Boris Herrmann wichtige Punkte in der Gesamtwertung des Rennens einmal um die Welt verloren.

Sieger der zweiten von insgesamt sieben Etappe ist erneut die Holcim – PRB von Skipper Kevin Escoffier. Der Franzose fährt mit seinem Team unter Schweizer Flagge. Mit an Bord auch Susann Beucke aus Kiel. Um 14.10 Uhr überquerte die Yacht die Ziellinie. Nur 16 Minuten später war es dann das Team 11th Hour Racing, das an zweiter Stelle Kapstadt erreichte. Weitere rund zehn Minuten später fuhrt Biotherm Racing ins Ziel. Harris und sein Team erreichten Kapstadt um 16.16 Uhr, nach 17 tagen 21 Stunden und 6 Minuten.

Ocean Race: In 14 Tage startet die dritte und längste Etappe

Damit geht eine nervenaufreibende Etappe zu Ende. Die Malizia Seaexplorer kam zuerst nicht gut in das Rennen, fuhrt lange der gesamten Flotte hinterher. Dann plötzlich der Wechsel, Harris und sein Team fuhren an der gesamten Konkurrenz vorbei und konnten tagelang das Feld anführen. Allerdings immer nur mit einem minimalen Vorsprung vor der Konkurrenz. Diesen kleinen Vorsprung haben die Segler nun heute Morgen verspielt.

Als Nächstes steht die dritte und längste Etappe an, von Kapstadt bis nach Itajaí in Brasilien. Sie wird in genau 14 Tagen gestartet und ist die längste Renndistanz in der 50-jährigen Geschichte der Veranstaltung, ein seglerischer Marathon über 12.750 Seemeilen durch das Südpolarmeer. Hermann, der wegen einer Verletzung bei dieser Etappe pausieren muss, wird dann wieder an Bord seiner Yacht sein. In den kommenden zwei Wochen werden die Yachten nun erst einmal in Kapstadt generalüberholt, die Segler werden sich vermutlich erst einmal so richtig ausschlafen, nach 17 anstrengenden Tagen auf See.