Hamburg. Der 18-Jährige ist dank seines Treffers beim Debüt gegen den 1. FC Magdeburg nun jüngster HSV-Zweitligatorschütze.

Tom Sanne lief nach dem Spiel noch einige Male von der HSV-Kabine durch die Katakomben Richtung Platz und wieder zurück. Es wirkte fast so, als ob der junge Stürmer noch weiterspielen wollte, doch das Spiel gegen den FC Magdeburg war da schon einige Minuten vorbei. Während seine Kollegen tief enttäuscht waren über die 2:3-Niederlage gegen den FC Magdeburg, huschte ein kurzes Lächeln über das Gesicht des 18-Jährigen.

So ganz glauben konnte Sanne offenbar noch nicht, was kurz zuvor passiert war. In der Nachspielzeit wurde der U-19-Stürmer des HSV erstmals bei den Profis eingewechselt, keine Minute später köpfte er mit seinem ersten Ballkontakt sein erstes Tor für die erste Mannschaft.

Sanne ist der jüngste Torschütze der Zweiten Liga

„Ich freue mich für Tom, aber wir haben trotzdem verloren“, sagte Trainer Tim Walter, der das Sturmtalent aufgrund der Rückenprobleme bei Robert Glatzel erst am Freitag kurzfristig von der U-18-Nationalmannschaft des DFB nach Hamburg hatte einfliegen lassen. Und hätte Ludovit Reis die Flanke von Sanne in der sechsten Minute der Nachspielzeit nicht an die Latte, sondern in die Maschen geköpft, wäre Sanne eine echte Heldengeschichte geglückt. So war es eher eine Randgeschichte, die trotzdem ihren Platz in den Geschichtsbüchern des Clubs bekommt.

Mit 18 Jahren, sechs Monaten und zehn Tagen ist Sanne nun der jüngste HSV-Torschütze der Zweiten Liga. Er überholte damit Josha Vagnoman, der dieses Ranking seit seinem Treffer im September 2019 gegen Erzgebirge Aue anführte. In der ganzen Geschichte des HSV waren bei ihren ersten Profitoren wettbewerbsübergreifend nur fünf Spieler noch jünger als Sanne: Uwe Seeler, Fiete Arp, Heung-min Son und Maxim Choupo-Moting.

Sanne wird von Walter "der Kleine" genannt

Für Sanne war es fast eine Wiederholung seines Debüts bei den Profis. Vor genau vier Wochen durfte er im Testspiel gegen Nordsjaelland erstmals bei Tim Walter spielen und traf nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung per Kopf zum 1:2 (Endstand 2:2). Trotz seiner nur 1,70 Meter Körpergröße war „der Kleine“, wie ihn Walter gerne nennt, auch gegen Magdeburg wieder mit dem Kopf zur Stelle. „Es war ein Zwischenschritt auf dem Weg zu meinem großen Ziel“, sagte Sanne im Abendblatt vor vier Wochen.

Am Sonntag sollte Sanne nichts sagen. Die nächsten großen Ziele dürfte sich der Stürmer aber schon gesteckt haben.