Hamburg. Hamburger RC und Aufsteiger FC St. Pauli starten in die Bundesligasaison 2022/23. Die HRC-Verantwortlichen setzen auf den Nachwuchs.

15. Oktober 2022 und 15. April 2023 – zwei Daten, die sich Rugbyfans in Hamburg im Kalender markieren sollten. Erstmals seit 2019 gibt es an jenen beiden Tagen wieder das Stadtderby in der Rugby-Bundesliga, die an diesem Wochenende in die Saison 2022/23 startet.

Und Aufsteiger FC St. Pauli wird alles tun, dem Platzhirschen Hamburger RC das Leben schwer zu machen. Schließlich haben die Braun-Weißen den Lokalrivalen als einen der Hauptkonkurrenten für das Erreichen ihres Saisonziels ausgemacht. „Es geht für uns um die Plätze fünf bis acht, und die Kontrahenten sind Victoria Linden, RC Leipzig und der HRC“, sagt Nils Zurawski, Leiter von St. Paulis Rugbyabteilung.

Rugby-Bundesliga: Reguieg neuer Cheftrainer

Deren wichtigster Zugang steht am Spielfeldrand – und ist streng genommen kein Neuer. Der Franzose Renaud Reguieg kam im letzten Winter ins Trainerteam und half in der Rückrunde der Saison 2021/22 mit, den Wiederaufstieg zu schaffen. Nun übernimmt er den Cheftrainerposten und wird assistiert von Mick Smith, der für den Sturm zuständig ist, und Paul McGuigan, der den Schüler- und Jugendbereich leitet. Ein Posten, der angesichts des Konzepts, stark auf den eigenen Nachwuchs zu setzen, ein wichtiger ist.

Wo man sportlich steht, ist nach einer durchwachsenen Vorbereitung schwer einzuschätzen. Ein Testspiel gegen Ligakonkurrent Berliner RC ging mit 0:50 verloren, ein weiteres im Rahmen eines Trainingslagers in Hürth am vergangenen Wochenende wurde gegen den Zweitligisten RSV Köln gewonnen. „Für uns ist wichtig, dass wir unseren Kader über die Corona-Zeit, in der zwei Saisons ausfielen, halten und sogar ausbauen konnten“, sagt Zurawski. Im Auftaktspiel am Sonntag (15 Uhr, Rugbyarena Saarlandstraße) sind gegen das Spitzenteam von Hannover 78 noch keine Punkte zu erwarten.

HRC-Verantwortliche setzen auf den Nachwuchs

Anders sieht es beim HRC aus, der sich mit dem Stadtrivalen die Spielstätte teilt und am Sonnabend (15 Uhr) Victoria Linden empfängt. Gegner dieser Güteklasse müssen daheim bezwungen werden, wenn das zu dieser Saison eingeführte Viertelfinale erreicht werden soll, für das sich die besten vier Teams der beiden Achter-Regionalstaffeln qualifizieren. „Unser Ziel ist auf jeden Fall, besser abzuschneiden als Platz sechs in der vergangenen Saison“, sagt Kapitän Josh Harvey, der als Spielertrainer dem englischen Chefcoach Gareth Jackson assistiert.

Zwar hat die Mannschaft in Fernando Gauthier, Diego Aspesi (beide abgewandert) und Maui Pomare (langzeitverletzt) wichtige Leistungsträger verloren, „dennoch sieht unser Kader in Bestbesetzung recht stark aus“, glaubt Harvey. Auf den Nachwuchs setzen auch die HRC-Verantwortlichen. Die U-18-Nationalspieler Rasmus Süsens und Tom Hill sowie die U-20-Auswahlakteure Alexander Galuschkin, Nils Kanngießer, Hans Koch und Tonatiuh Höllmann Yebra zählen zum festen Aufgebot.

Rugby-Bundesliga: Bundesligisten wollen in Bestform sein

Nach einer kurzen, aber intensiven Vorbereitung und einer 14:19-Niederlage im Test gegen den RSV Köln ist man auch im HRC-Lager unschlüssig, in welcher Verfassung die Mannschaft in die Saison starten wird. Keinen Zweifel gibt es daran, dass die beiden Hamburger Bundesligisten am 15. Oktober 2022 und am 15. April 2023 in Bestform sein wollen.