Hamburg. Seitdem das Abrechnungsverfahren umgestellt wurde, findet die Aktion „Kids in die Clubs“ weniger Anklang. Die Hintergründe.

Der Hamburger Sportbund (HSB) und die Hamburger Sportjugend (HSJ) beklagen einen starken Rückgang der Anmeldungen für die Aktion „Kids in die Clubs“, die seit ihrem Start vor 17 Jahren mehreren Zehntausend Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien die kostenlose Mitgliedschaft in einem Sportverein ermöglichte.

Gegenüber dem Vorjahr wurden bis zur Mitte dieses Jahres rund 20 Prozent weniger neue Teilnehmende registriert. Die Initiative für „Kids in die Clubs“ ging einst von der Sportredaktion des Abendblatts, dem gemeinnützigen Abendblatt-Verein „Kinder helfen Kindern“ und der HSJ aus.

Hamburger Sportbund: : Abrechnungsverfahren umgestellt

Mutmaßlicher Grund der rückläufigen Zahlen ist die Umstellung des Abrechnungsverfahrens zu Jahresbeginn. Bis dahin konnten die Vereine ohne großen bürokratischen Aufwand betroffene Kinder und Jugendliche der HSJ melden, die sich um die weiteren Abläufe und Zahlungen kümmerte. Seit dem 1. Januar müssen nun die Clubs mit den Bezirksämtern und den Sorgeberechtigten direkt ihre Kosten abrechnen.

Das führte für alle Vereine zu höherem Verwaltungsaufwand, besonders kleinere ohne hauptamtliche Geschäftsführung sahen sich dazu kaum noch in der Lage. Die zuständige Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (Basfi) wiederum beruft sich auf eine bundeseinheitliche Neuregelung, an die sie gebunden sei, versprach aber eine Auswertung der Situation. Die ist bisher nicht erfolgt.

Hamburger Sportbund: Mitgliederzahlen zurückgegangen

„Der Verlust von 20 Prozent Kindern und Jugendlichen geschah mit Ansage“, sagt Christian Okun. Betroffen seien wieder mal die Schwächsten der Gesellschaft. „Senatorin Melanie Leonhard sollte jetzt umgehend mit den beteiligten Gruppen lösungsorientierte Gespräche führen“, fordert der Präsident des Hamburger Fußballverbandes.

Insgesamt gingen die HSB-Mitgliederzahlen bis zum 17. Lebensjahr gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 bis 2019 um fünf Prozent zurück