München. Der 22-Jährige belegt in München einen beachtlichen vierten Rang: Der erste Schritt auf dem langen Weg zu Olympia.

Seine Beine wollten nicht aufhören zu zittern. 20 Minuten waren nach seinem Rennen vergangen, aber die Muskeln in seinem Körper rächten sich an Jakob Thordsen dafür, dass er sie 3:34,754 Minuten lang aufs Äußerste strapaziert hatte. Trotzdem gelang es dem 22 Jahre alten Kanuten, sich ein Lächeln abzuringen.

„Das war schon ganz schön arg, aber es hat Spaß gemacht“, sagte der in Schenefeld bei Hamburg aufgewachsene und in Hannover trainierende Athlet, nachdem er bei der Heim-EM auf der Regattastrecke Oberschleißheim in seinem ersten internationalen Rennen im Kajak-Einer über 1000 Meter einen beachtlichen vierten Rang belegt hatte. Ungarns Olympiasieger Balint Kopasz (25) hatte bei seinem Triumph 4,85 Sekunden Vorsprung auf den Deutschen.

Kanu: Schopf stolz auf seinen Zimmerpartner

Jacob Schopf, in Trainingslagern und auf Wettkämpfen meist Thordsens Zimmerpartner, lobte: „Ich bin richtig stolz auf Jakob, er hat die Herausforderung mit der genau richtigen Einstellung angenommen.“ Der 23 Jahre alte Berliner hatte auf seine Paradestrecke verzichten müssen, weil einerseits das Finale mit dem Kajak-Vierer kollidiert wäre und weil andererseits bei der Heim-WM 2023 in Duisburg jeder Athlet nur einen Quotenplatz für Olympia 2024 in Paris erringen darf.

Jacob Schopf ist im Kajak-Vierer als Rauhe-Ersatz neben den Olympiasiegern Max Rendschmidt (28/Essen), Max Lemke (25/Potsdam) und Tom Liebscher (29/Dresden) gesetzt – und sorgte mit diesem auch für das Highlight des Wochenendes, als am Sonnabend die Titelverteidigung souverän gelang. Zudem wurde Schopf auch über die 500-Meter-Distanz im Kajak-Einer Europameister.

Kanusport: Thordsen feierte EM-Premiere

Jakob Thordsen feierte, nachdem er wieder zu Kräften gekommen war, mit seiner Familie seine EM-Premiere. Olympia sei zwar aktuell nur ein Fernziel, sagte er. Aber den ersten Schritt auf einem langen Weg hat er hinter sich gebracht.