Hamburg. Tennisturnier am Hamburger Rothenbaum startet ohne Knallerduelle. Für Schmunzeln sorgte eine pikante Ansetzung.

Das neue Wir-Gefühl am Hamburger Rothenbaum wurde am Sonnabendmittag auch abseits der Tenniscourts demonstriert. Turnierdirektorin Sandra Reichel hatte auf Einladung von Sponsor Grossmann & Berger zur Großbaustelle Deutschlandhaus an der Drehbahn geladen, um die Hauptfelder für die Hamburg European Open auszulosen.

Erstmals seit 1978 spielen Damen und Herren wieder gemeinsam bei Deutschlands traditionsreichstem Tennisturnier. Und so durften die Hamburger Hoffnung Eva Lys (20/Nr. 217 der Weltrangliste) und die tschechische French-Open-Siegerin von 2021, Barbora Krejcikova (26/Nr. 17), das 32er-Hauptfeld der Herren ermitteln, während sich der Kroate Borna Coric (25/Nr. 189) und die deutschen Asse Jan-Lennard Struff (32/Warstein/Nr. 126) und Daniel Altmaier (23/Kempen/Nr. 62) um das 32er-Damenfeld verdient machten.

Hamburg European Open: keine Knallerduelle zum Auftakt

Um es vorwegzunehmen: Absolute Knallerduelle fischte das Quintett nicht aus den Töpfen. Bei den Damen ist aus deutscher Sicht vor allem die Partie zwischen Turnierbotschafterin und Vorjahresfinalistin Andrea Petkovic (34/Darmstadt/Nr. 70) und der Hamburgerin Tamara Korpatsch (27/Club an der Alster/Nr. 111) besonders interessant. Lys und auch die größte deutsche Hoffnung, Wimbledon-Viertelfinalistin Jule Niemeier (22/Dortmund/Nr. 109), bekommen es zum Auftakt mit Qualifikantinnen zu tun.

Bei den Herren könnte für drei der vier im Hauptfeld stehenden Deutschen schon die Auftakthürde zu hoch sein. Daviscupspieler Struff bekommt es mit dem Olympiazweiten Karen Chatschanow (26/Russland/Nr. 27) zu tun, Newcomer Altmaier muss sich mit dem argentinischen Sandplatzspezialisten Francisco Cerundolo (23/Nr. 39) herumschlagen, der beim ATP-Turnier in Bastad (Schweden) an diesem Sonntag im Finale steht.

Die härteste Aufgabe bekam Wildcardstarter Nicola Kuhn (22/Ludwigshafen/Nr. 261) zugeteilt, der Spaniens Shootingstar und Turnier-Topfavorit Carlos Alcaraz (19/Nr. 6) bezwingen muss. Das Münchner Talent Max Hans Rehberg (18/Nr. 837) kann im Duell mit einem Qualifikanten auf ein Weiterkommen hoffen.

Hamburg European Open: Pikante Ansetzung sorgt für Schmunzeln

Für Schmunzeln unter den Anwesenden sorgte zudem eine pikante Ansetzung. Mit dem Georgier Nikolos Bassilaschwili (30/Nr. 25), der in Hamburg 2018 und 2019 den Titel holte, und dem Russen Aslan Karatsew (28/Nr. 40) treffen ausgerechnet die beiden Profis aufeinander, die in dieser Woche im Mittelpunkt einer Diskussion über illegale Matchabsprachen standen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …

Damen, 1. Runde: Kontaveit (Estland/1) – Bara (Rumänien), Ruse (Rumänien) – Peterson (Schweden), Doi (Japan) – Qualifikantin, Petkovic (Darmstadt/8) – Korpatsch (Hamburg), Krejcikova (Tschechien/3) – Qualifikantin, Kalinskaja (Russland) – Frech (Polen), Lys (Hamburg) – Qualifikantin, Potapowa (Russland) – Gratschewa (Russland/6), Zanewska (Belgien/7) – Tomova (Bulgarien), Qualifikantin – Qualifikantin, Krunic (Serbien) – Galfi (Ungarn), Schunk (Leimen) – Sasnowitsch (Belarus/4), Zidansek (Slowenien/5) – Pera (USA), Niemeier (Dortmund) – Qualifikantin, Jani (Ungarn) – Pigossi (Brasilien), Kassatkina (Russland/2) – Siniakova (Tschechien).

Herren, 1. Runde: Alcaraz (Spanien/1) – Kuhn (Ludwigshafen), Baez (Argentinien) – Krajinovic (Serbien), Bedene (Slowenien) – Fognini (Italien), Chatschanow (Russland/7) – Struff (Warstein), Carreno Busta (Spanien/4) – Qualifikant, Molcan (Slowakei) – Qualifikant, Djere (Serbien) – Coric (Kroatien), Rune (Dänemark/8) – Griekspoor (Niederlande), van de Zandschulp (Niederlande/5) – Davidovich Fokina (Spanien), Rehberg (München) – Qualifikant, Musetti (Italien) – Lajovic (Serbien), Schwartzman (Argentinien/3) – Ruusuvuori (Finnland), Bassilaschwili (Georgien/6) – Karatsew (Russland), Coria (Argentinien) – Qualifikant, Altmaier (Kempen) – Cerundolo (Argentinien), Rubljow (Russland/2) – Bublik (Kasachstan).