Hamburg. Spektakuläre Jockeyverpflichtung: Die erfolgreiche Britin Hollie Doyle reitet am Sonntag in Horn.

Kaum war die Pressekonferenz des Hamburger Renn-Clubs (HRC) am Montagmittag vorüber, klingelte auch schon wieder das Mobiltelefon von Hans Ludolf Matthiessen. „Welches Pferd, welches Rennen?“, knarzte der Vorstand des Hamburger Renn-Clubs knapp ins Handy, während sich Vorstandskollegen und Gäste bereits in Richtung Büfett aufmachten.

Das Derby-Meeting 2022 ist in vollem Gange. Am Sonntag hat in Hamburg Horn der erste von insgesamt fünf Renntagen stattgefunden – vor 5000 Pferdesportfans, für Catharina Wind ein unglaubliches Gefühl. „Es ist einfach ein Riesenunterschied, ob man diese Rennbahn mit vollem Programm bespielen kann oder wie im vorigen Jahr mit einem strengen Hygienekonzept“, sagte die stellvertretende HRC-Vorsitzende.

HRC: Frauenpower bei Derby-Meeting 2022

Zuletzt hatte das Meeting 2019 unter damals noch „normalen“ Bedingungen stattgefunden – dass am Sonntag die Einnahmen im Vergleich zu vor drei Jahren sogar übertroffen wurden, freute Schatzmeister Johann Riekers sichtlich. Und ein weiteres nettes Sümmchen ist am Montag in die Kasse des Renn-Clubs geflossen: Für die Nachnennung von Queroyal zum 153. Deutschen Derby musste das Gestüt Paschberg die deutlich erhöhte Gebühr von 65.000 Euro (ein Zehntel der Gewinnsumme) entrichten. Kurios: Queroyal gehörte bereits Anfang November nach fristgerechter Meldung zu den 104 offiziell gelisteten Pferden und hätte auch für günstige 7500 Euro an den Start gehen können. Aus unbekannten Gründen wurde der Hengst aber zwischendurch zurückgezogen.

Weitere Nachnennungen gab es nicht, damit sind von den 104 Nennungen noch 22 Pferde geblieben, die beiden schwächsten werden am Mittwoch von der Liste gestrichen. Definitiv dabei sein wird die Stute Wagnis: Sie wird am Sonntag beim wichtigsten deutschen Galopprennen des Jahres von der Britin Hollie Doyle geritten, eine der aktuell erfolgreichsten weiblichen Jockeys der Welt. Am vorvergangenen Wochenende gewann die 25-Jährige als erste Frau überhaupt den renommierten Klassiker Prix de Diane in Chantilly (Frankreich).

An diesem Mittwoch lädt der HRC aber erst einmal zum „After Work Raceday“ ein – für alle, die nach der Arbeit einen entspannten Feierabend mit hochklassigem Pferdesport verbinden möchten. Der Eintritt ist frei, das erste Rennen startet um 17.45 Uhr.