Canastota/Hamburg. Langjährige Weltmeisterin in amerikanische Ruhmeshalle aufgenommen. Wladimir Klitschko stellt in Twitter-Video provokante Frage.

15 Jahre nach dem Ende ihrer Karriere und dem letzten siegreichen Kampf ist die ehemalige Profibox-Weltmeisterin Regina Halmich (45) in die amerikanische Boxing Hall of Fame aufgenommen worden. Bei der dreitägigen Feier in Canastota im US-Bundesstaat New York wurden außerdem unter anderem Wladimir Klitschko (nachträglich für 2021), Floyd Mayweather Jr. und James Toney zu Mitgliedern der Ruhmeshalle des Boxens erklärt.

Halmich war überrascht, dass ihre Bekanntheit in den USA so groß ist: „Es war unbeschreiblich. Schon am Flughafen warteten Menschen und wollten Autogramme von mir.“ Die Hall of Fame habe in den USA einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland. Die emotionale Seite der Ehrung (Halmich: „Als Deutsche ist man ja eher zurückhaltend“) bekam sie hautnah zu spüren. Superstar Floyd Mayweather weinte bei der Zeremonie vor Rührung. Das ist erstaunlich für einen Mann, der alle seine Profikämpfe gewann, zu den bestbezahlten Sportler der Welt überhaupt gehört und ein Vermögen von mehreren Hundert Millionen Dollar erkämpfte.

Regina Halmich auf Instagram

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Halmich sagte dem Abendblatt: „Auch bei mir kam in dieser Atmosphäre die ganze Erinnerung wieder hoch, das Kribbeln, als ob man noch einmal in den Ring steigt.“ Sie sagte, sie habe sich bei Laila Ali vorgestellt – doch das war unnötig. „Laila Ali sagte, sie habe über viele Jahre verfolgt, was in Europa im Frauenboxen passiert und wusste genau, welchen Weg ich genommen habe.“

Halmich erinnerte in ihrer kurzen Ansprache in der Hall of Fame an ihren verstorbenen Mentor Jürgen Lutz sowie an ihre ehemaligen Trainingspartner und Stallkollegen bei der Hamburger Universum Box-Promotion, Vitali und Wladimir Klitschko. „In diesen Tagen kämpfen sie für die Freiheit ihres Landes“, sagte Halmich.

Wladimir Klitschko klagt in Video Roy Jones an

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Wladimir Klitschko hatte aus Kiew ein Video geschickt, in dem er sich für die Ehrung bedankte, seine Boxphilosophie erläuterte – und den früheren Superstar Roy Jones Jr. mit sehr ernster Miene fragte: „Roy, auf welcher Seite bist du? Ich respektiere dich als Boxer, aber ich frage mich wirklich, wo dein moralischer Kompass geblieben ist.“

Jones hatte sich 2015 bei Präsident Wladimir Putin um die russische Staatsbürgerschaft bemüht und war zudem auf die Krim gereist und hatte mehrfach in Russland geboxt. Wladimir Klitschko warf ihm zu große Nähe Nähe zu einem kriegerischen Aggressor vor.