Hamburg. Damen und Herren des HTHC, Damen von Alster und Polos Herren stehen in den Final-Four-Endrunden. Alle wollen den Feldmeistertitel.

Die Damen des Clubs an der Alster, die Herren des Hamburger Polo Clubs und beide Teams seines Heimatvereins Harvestehuder THC – das waren die vier Hamburger Teams gewesen, die Hockeylegende Christian „Büdi“ Blunck (53) im Abendblatt vor dem Start des Play-off-Viertelfinales in den Feld-Bundesligen als Teilnehmende an den Endrunden am 4./5. Juni in Bonn getippt hatte. Am Sonntag zeigte sich, wie viel Ahnung der Olympiasieger von 1992 von seinem Sport hat. Genau jene vier Vertreter werden am kommenden Wochenende für Hamburg um die deutschen Feldmeistertitel kämpfen.

Den emotionalsten Moment gab es bereits am Sonnabend dort, wo es sportlich am deutlichsten war. Mit eigens angefertigten T-Shirts mit dem Aufdruck „Danke, Maus“ verabschiedeten Alsters Damen nach dem 2:0-Sieg über den Stadtrivalen Uhlenhorster HC, den die Nationalspielerinnen Hanna Granitzki (35.) und Anne Schröder (42.) herausgeschossen hatten, ihren nach 24 Dienstjahren scheidenden Cheftrainer Jens George. „Es waren auch viele Ehemalige da, ich habe mich darüber sehr gefreut. Nun haben wir noch eine Woche, um uns mit dem Titel voneinander zu verabschieden“, sagte der 53-Jährige.

Hockey: Einige Endrunden-Neulinge

Das zu verhindern haben sich die HTHC-Damen vorgenommen. Mit einem 4:2-Shoot-out-Sieg gegen RW Köln – schon das Hinspiel vor zwei Wochen hatten sie im Penaltyschießen gewonnen – erreichte die Auswahl von Cheftrainer Paul Pongs erstmals seit der Einführung von Final-Four-Endrunden im Feld ein Halbfinale. „Das soll noch nicht das Ende sein“, sagte Pongs, der Torhüterin Rosa Krüger aus einer gewohnt geschlossenen Mannschaft heraushob. „Sie lag die Woche über mit Fieber flach, aber wie sie gehalten hat, das war Wahnsinn“, sagte er. Nach regulärer Spielzeit hatte es 1:1 gestanden, Maren Kiefer (16.) hatte zum 1:0 getroffen.

Ebenfalls zum ersten Mal eine Endrunde erreicht haben die Polo-Herren, die allerdings als Titelkandidat in die Saison gegangen waren. Nach der Hinspielniederlage in Mülheim musste das Team von Chefcoach Matthias Witthaus neben seiner bekannten spielerischen Klasse auch Nervenstärke zeigen – und tat das nach dem klaren 5:2-Erfolg vom Sonnabend tags darauf mit einem 1:0-Sieg, den Nationalstürmer Paul Smith (41.) sicherstellte. „Ich habe eine Super-Mannschaft, die toll harmoniert. Aber wir wollen noch mehr“, sagte Ex-Rekordnationalspieler Witthaus.

Erwartet hitzig war es im Herren-Stadtderby zwischen HTHC und Alster. Nachdem die Gäste die Serie mit einem 5:3-Sieg im Penaltyschießen am Sonnabend ausgeglichen hatten, war der Knackpunkt im Entscheidungsspiel eine Rote Karte gegen Alsters Friedrich Gröpper beim Stand von 2:1, die Überzahl nutzte der HTHC in Person von Nqobile Ntuli (43./54.) zu zwei Toren. Zuvor hatten Fülöp Losonci (26.) und Thomas Habif (27.) Alsters Führung durch Struan Walker (13.) gedreht.

Hockey: Feldbundesliga, Play-off-Viertelfinale (best of 3), Herren: Rot-Weiß Köln – Uhlenhorster HC 3:0 (Endstand 2:0); Harvestehuder THC – Club an der Alster 3:5 n.P., 4:1 (Endstand 2:1); Mannheimer HC – Berliner HC 7:3 (Endstand 2:0); Hamburger Polo Club – Mülheim 5:2, 1:0 (Endstand 2:1). Damen: Mannheimer HC – Münchner SC 4:5 i.P., 5:1 (Endstand 2:1); Düsseldorf – Berliner HC 3:1 (Endstand 2:0), Köln – Harvestehuder THC 2:4 n.P. (Endstand 0:2), Club an der Alster – Uhlenhorster HC 2:0 (Endstand 2:0). Damit in den Final-Four-Endrunden in Bonn (4./5. Juni) im Halbfinale (Sa), Damen: Mannheim – HTHC 11.45 Uhr, Düsseldorf – Alster 14 Uhr. Herren: Mannheim – Polo Club 16.15 Uhr, Köln – HTHC 18.30 Uhr.