Hamburg. Als die 32-Jährige das erste Mal das Dressur-Derby in Hamburg gewann, hatte sie noch einen anderen Namen.

Im Moment des Triumphes musste Kathleen Kröncke einen Dank an den Derbychef loswerden. „Volker Wulff hat mich überredet, nach Hamburg zu kommen, obwohl ich überhaupt keine Erwartungen hatte und nicht wusste, in welcher Form ich antreten würde. Ohne ihn wäre dieser Titel nicht möglich gewesen“, sagte die 32 Jahre alte Hamburgerin, nachdem sie am Sonntagvormittag das 62. Deutsche Dressur-Derby gewonnen hatte.

Dass sie trotz ihres zweiten Titelgewinns in Klein Flottbek das erste Mal in der Siegerliste auftaucht, hat einen einfachen Grund. 2011, als sie als damals jüngste Teilnehmerin der Geschichte das Blaue Band einheimsen konnte, trug sie noch ihren Geburtsnamen Kathleen Keller.

Auch mit dem seit der Eheschließung mit dem Portfoliomanager Nikolas Kröncke im September 2019 geltenden neuen Namen beweist die seit eineinhalb Jahren in der Region Cotswold in England lebende Spitzenreiterin alte Klasse. Vielleicht war am Sonntag der entscheidende Schachzug der, mit Hampton Court ein Pferd zu satteln, mit dem die beiden Finalkonkurrenten Frederic Wandres (35/Hagen am Teutoburger Wald) und Hendrik Lochthowe (43/Dorsten) im traditionellen Pferdewechsel ihre Probleme hatten. „Für mich war das der Killer“, sagte Titelverteidiger Wandres (sattelte Dom Perignon) nach seinem auf Hampton Court mit 61,633 Prozent am schlechtesten bewertetsten der neun Finaldurchgänge.

Kröncke kuriose Derby-Bilanz auf eigenem Pferd

Selbst Kathleen Kröncke schaffte auf ihrem eigenen Pferd nur 68,300 Prozent, kam mit Lochthowes Bricco Barone (72,200 Prozent) deutlich besser zurecht. „Ich freue mich riesig, dass Bricco Barone hier das mit Abstand beste Pferd war und die anderen beiden auf ihm so gut abgeschnitten haben“, sagte Finaldebütant Lochthowe, der letztlich Dritter wurde.

Für Kathleen Kröncke, die am Sonnabend bereits ihren Lieblingswettbewerb, die Grand Prix Kür, gewonnen hatte, war die Reise in die Heimat ein Triumphzug. „Besser hätte es wirklich nicht laufen können“, sagte sie. Volker Wulff saß daneben und schmunzelte.