Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 11. Mai 2022:

Bayern verpflichten offenbar ersten Neuzugang

Der deutsche Rekordmeister Bayern München hat den marokkanischen Nationalspieler Noussair Mazraoui als ersten Neuzugang für die kommende Saison unter Vertrag genommen. Dies berichtet der „Kicker“. Der 24 Jahre alte Rechtsverteidiger kommt ablösefrei vom niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam. Er erhält einen Vertrag über vier Jahre.

Mazraoui, der bislang zwölf Länderspiele für Marokko bestritt, gilt als Wunschspieler von Trainer Julian Nagelsmann. Er soll auf der rechten Abwehrseite Benjamin Pavard ablösen, damit dieser nach dem Abgang von Niklas Süle in die Innenverteidigung rücken kann. Nagelsmann persönlich soll Mazraouis von einem Wechsel nach München überzeugt haben.

Der in Leiderdorp in den Niederlanden geborene Mazraoui spielt seit seiner Jugend bei Ajax. In der noch bis zum Wochenende laufenden Saison bestritt er wettbewerbsübergreifend 33 Spiele für Ajax, 24 davon in der Eredivisie. Dabei erzielte er fünf Treffer. In der Champions League kam er in allen acht Spielen in dieser Saison zum Einsatz.

Mazraoui ist Klient der Agentur des kürzlich verstorbenen Spielerberaters Mino Raiola. Bei dem Italiener hatten sich die Bayern zunächst nach Mazraouis Teamkollege Ryan Gravenberch (19) erkundigt, der ebenfalls kommen soll. Mazraoui zog den FC Bayern dem Vernehmen nach dem FC Barcelona vor.

UEFA erwirtschaftet Rekordeinnahme

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat rund um die EM im Finanzjahr 2020/21 trotz der Corona-Pandemie Rekordeinnahmen verzeichnet. Dies geht aus dem Finanzbericht hervor, der beim Verbandskongress am Mittwoch in Wien vorgestellt wurde.

Demnach nahm die UEFA 5,7 Milliarden Euro ein. Im vorherigen Finanzjahr waren es etwa drei Milliarden Euro gewesen, im EM-Jahr 2016 dagegen rund 4,6 Milliarden Euro.

VfB Stuttgart in Sondertrikots ins Abstiegsfinale

Der VfB Stuttgart beschwört im Kampf um den Verbleib in der Bundesliga den Geist von 1992. Die Schwaben werden zum letzten Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) in Sondertrikots antreten, wie sie am Mittwoch mitteilten. Diese sind optisch an jene Jerseys angelehnt, die die Stuttgarter in der Saison 1991/1992 trugen. Damals sicherte sich der VfB mit einem 2:1 bei Bayer Leverkusen am letzten Spieltag die Meisterschaft.

Aktuell liegt der VfB in der Tabelle auf dem Relegationsrang 16. Gewinnen die Stuttgarter gegen Köln und verliert Hertha BSC zur gleichen Zeit bei Borussia Dortmund, ziehen die Schwaben noch an den Berlinern vorbei und verbessern sich auf den rettenden 15. Platz. Andernfalls geht es für den VfB wohl in die Relegation gegen den Zweitliga-Dritten. Dass Stuttgart am 34. Spieltag noch direkt absteigt, ist angesichts der drei Punkte Vorsprung auf den Vorletzten Arminia Bielefeld und des besseren Torverhältnisses unwahrscheinlich.

Gladbach verlängert mit Urgestein Herrmann

Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat den auslaufenden Vertrag mit Urgestein Patrick Herrmann (31) um zwei Jahre bis 2024 verlängert. Das gab der fünfmalige deutsche Meister am Mittwoch bekannt. Der Offensivspieler war 2008 vom 1. FC Saarbrücken in die U19 der Borussia gewechselt und hat 388 Pflichtspiele für die Profis (55 Tore) bestritten.

„Patrick ist als Spieler, der es aus dem Fohlenstall in die Bundesliga geschafft hat, ein Vorbild für alle unsere Nachwuchsspieler“, sagte Sportdirektor Roland Virkus: „Er ist ein Spieler, der seit 14 Jahren immer alles für die Mannschaft und seinen Verein gibt und der auch in dieser Saison gezeigt hat, dass er uns mit seinen Qualitäten helfen kann.“

Herrmann freute sich darüber, „beim für mich besten Verein der Welt zwei Jahre dranhängen zu können“. Die Borussia werde immer „mein Verein sein“.

Entlassener Trainer nennt FCK-Entscheidung „wahnsinnig“

Marco Antwerpen hat sich nach seinem überraschenden Ende als Trainer beim 1. FC Kaiserslautern bitterlich über seinen bisherigen Arbeitgeber beklagt. „Ich bin geschockt und traurig über diese Entscheidung. Ich wollte mit diesem Club aufsteigen, habe alles dafür gegeben und nun diese wahnsinnige Entscheidung“, sagte der 50-Jährige bei Sport1. Der Drittligist hatte Antwerpen am Dienstagabend – gut eine Woche vor dem ersten Relegations-Aufstiegsspiel gegen Dynamo Dresden – freigestellt und Dirk Schuster (zuletzt FC Erzgebirge Aue) als neuen Chefcoach verpflichtet.

Antwerpen griff auch Geschäftsführer Thomas Hengen an: „Warum diese Person das macht, weiß ich nicht. Die Mannschaft steht hinter uns als Trainerteam, und das muss ich jetzt erst mal sacken lassen. Ich bedanke mich bei den Jungs und diesen fantastischen Fans. Ich hoffe, dass der Aufstieg gelingen wird.“ Antwerpen hatte den FCK in der vergangenen Saison vor dem Abstieg gerettet und jetzt auf Rang drei der 3. Liga geführt, zuletzt aber drei Niederlagen hinnehmen müssen.

Der frühere Spieler und Trainer Fritz Fuchs ist unterdessen als Mitglied des Aufsichtsrats und Beirats zurückgetreten. Die Art und Weise, wie die Beurlaubung Antwerpens abgelaufen sei, sei nicht anständig gewesen, sagte Fuchs der „Rheinpfalz“. Er habe dafür plädiert, Antwerpen die Gelegenheit zu geben, sich in einer Beiratssitzung am Dienstagnachmittag zu verteidigen. Dies sei nicht passiert. Das sei dem Trainer gegenüber „unfair“ und nicht mit seinen Werten vereinbar, meinte der 78-Jährige.

Bundesliga-Chefin Hopfen will Digitalisierung vorantreiben

Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen will den deutschen Fußball vor allem in eine digitalere und virtuellere Zukunft führen. „Wir wollen die digitalste Fußball-Liga der Welt sein“, kündigte Hopfen zu Beginn des von der Deutschen Fußball-Liga organisierten Kongresses „SportsInnovation“ am Mittwoch in Düsseldorf an.

„Ohne Frage werden wir in unserer Branche weiter ein hohes Innovationstempo erleben“, sagte die 46-Jährige, die der DFL seit 1. Januar vorsteht: „Die Stadien werden zu Orten verstärkt digitaler Service-Kultur, ohne ihren Charakter dafür aufzugeben.“ Das Medienverhalten werde sich gegenüber heute „drastisch verändern“, sagte Hopfen. Künftig könne „jeder Fan den Stadionbesuch nach seinem Geschmack erleben. Wer weiter mit Bier und Bratwurst einfach 90 Minuten das Spiel sehen will, soll das auch künftig genauso machen können. Aber genauso ist es unsere Aufgabe, die abzuholen, die sich digitale Services wünschen.“

In den Medienformaten spiele auch Künstliche Intelligenz künftig eine große Rolle, kündigte die DFL-Chefin an: „Irgendwann wird jeder Fan seine eigene, speziell auf ihn zugeschnitte Übertragung sehen können.“ Zudem spiele Virtualität eine große Rolle. „Die Welten werden immer mehr verschmelzen“, sagte Hopfen: „In Zukunft werden vor allem junge Fans Sportveranstaltungen auch in der virtuellen Welt erleben wollen. Darauf müssen wir uns vorbereiten.“

FIFA-Chef Infantino verteidigt WM-Gastgeber Katar

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat den WM-Gastgeber Katar erneut gegen Kritik an der Menschenrechtslage im Land verteidigt. „Die Fortschritte sind nicht zu leugnen“, sagte der Schweizer (52) am Mittwoch im Wien während einer Rede beim Kongress der Europäischen Fußball-Union UEFA. „Wir wissen, dass nicht alles perfekt ist. Wenn es neue Gesetze gibt, gibt es immer Menschen die denken, sie seien klüger. Das ist in allen Ländern gleich. Ich bin persönlich dafür da, immer wieder an die Behörden zu appellieren, die neuen Gesetze durchzusetzen.“ Er habe „Informationen“, dass dies auch der Fall ist.

Katar steht seit Jahren wegen der Situation für ausländische Arbeiter in der Kritik. Zuletzt hatten Menschenrechtsorganisationen die Fortschritte deutlich bemängelt. Die Regierung des Emirats verweist auf die neue Gesetzgebung. Infantino hatte zuletzt mit einem Vergleich der ausländischen Arbeiter und seiner Eltern als Gastarbeiter in der Schweiz für Irritationen gesorgt.

Hannover 96: Kunze kommt, Hult und Ochs gehen

Zweitligist Hannover 96 hat Fabian Kunze von Arminia Bielefeld verpflichtet. Der defensive Mittelfeldspieler kommt ablösefrei im Sommer und erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025, wie der niedersächsische Club am Mittwoch bekannt gab. Der 23-Jährige absolvierte in der aktuellen Saison bislang 21 Bundesligapartien für die Arminia.

Niklas Hult und Philipp Ochs werden 96 im Sommer dagegen verlassen. Im August 2020 war Abwehrspieler Hult von AEK Athen zu Hannover 96 gewechselt. In dieser Saison kam er bislang auf 26 Einsätze. Ochs war im Januar 2020 von Hoffenheim nach Hannover gewechselt und hat insgesamt 48 Spiele für die Niedersachsen in der 2. Liga absolviert.

Nkunku stellt Bedingung für Verbleib bei RB Leipzig

Die Vertragsverlängerung von Christopher Nkunku beim Bundesligisten RB Leipzig ist an eine sportliche Bedingung geknüpft. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird der französische Nationalspieler seinen bis 30. Juni 2024 laufenden Vertrag nur vorzeitig um ein Jahr verlängern, wenn der Club sich in der laufenden Spielzeit für die Champions League qualifiziert. Zuerst hatte die „Sport-Bild“ darüber berichtet.

Leipzig ist derzeit Tabellenvierter und kann die Qualifikation für die Königsklasse mit einem Sieg am Sonnabend beim Absteiger Arminia Bielefeld perfekt machen. Wie erwartet wird Nkunkus neuer Vertrag eine Ausstiegsklausel beinhalten, die ab 2023 greifen kann. Demnach könnte der Offensiv-Star die Sachsen für etwa 65 Millionen Euro verlassen.

Konrad Laimer wolle der Club laut „Sport-Bild“ im Sommer nicht ziehen lassen, selbst wenn dieser seinen im Sommer 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Der dem Vernehmen nach interessierte FC Bayern München müsste somit die Ausstiegsklausel in Höhe von 40 Millionen Euro ziehen.

Unterhaching kassiert Millionen für Adeyemi-Transfer

Der Wechsel von Nationalspieler Karim Adeyemi von RB Salzburg zu Borussia Dortmund lohnt sich in erheblichem Maße auch für die SpVgg Unterhaching. Der Regionalligist ist an der Ablösesumme sowie möglichen Bonuszahlungen beteiligt. Der Anteil liegt angeblich bei 22 Prozent. Bei einem Sockelbetrag von 30 Millionen Euro, den Dortmund an Salzburg zahlt, wären dies 6,6 Millionen Euro für den ehemaligen Bundesligisten.

Der 20 Jahre alte Adeyemi hatte in der Jugend zunächst für den FC Bayern gespielt, war dort aber aussortiert und von Unterhaching aufgenommen worden. Von dort wechselte er als 16-Jähriger 2018 für eine Ablösesumme von 3,35 Millionen Euro nach Salzburg. Der österreichische Serienmeister lieh Adeyemi zunächst für zwei Jahre an sein „Farmteam“ FC Liefering aus.

Unterhachings Präsident Manfred Schwabl, der als Förderer von Adeyemi gilt, hat sich bislang nicht konkret zu den Erlösen äußern wollen. „Genaue Zahlen werde ich natürlich nicht nennen“, sagte er im vergangenen Oktober dem Euro am Sonntag, „aber es wird schon eine Größenordnung sein, die Haching wirtschaftlich und strukturell völlig andere Möglichkeiten für die Zukunft eröffnet“.

DFB verlängert mit Sponsor Telekom

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und sein Sponsor Deutsche Telekom haben ihre Zusammenarbeit vorzeitig bis 2024 verlängert. Damit bleibt die Telekom als DFB-Partner bei der diesjährigen WM-Endrunde in Katar (21. November bis 18. Dezember) und der EM 2024 in Deutschland als DFB-Partner sichtbar.

Der Abschluss hat strategische Bedeutung für die Telekom, da sie via MagentaTV als einziger Anbieter alle Spiele der beiden Turniere überträgt. Als Zusatzangebot verspricht die Telekom „umfangreiche Einblicke ins Trainingslager und Base Camp der Nationalmannschaft“.

Barcelona gibt Entwarnung: Auraujo bei Bewusstsein

Der FC Barcelona hat nach dem schockierenden Zusammenprall von Mittelfeldspieler Sergio Araujo Entwarnung gegeben. Der 23-Jährige sei wieder bei Bewusstsein, er habe aber eine Gehirnerschütterung erlitten, teilte sein Club am späten Dienstagabend nach dem 3:1-Sieg der Katalanen gegen Celta Vigo mit. Nun stünden weitere medizinische Untersuchungen an; wie lange Araujo ausfällt, war zunächst unklar.

Ronald Araujo vom FC Barcelona war am Dienstagabend im Spiel gegen Celta Vigo bewusstlos zusammengebrochen.
Ronald Araujo vom FC Barcelona war am Dienstagabend im Spiel gegen Celta Vigo bewusstlos zusammengebrochen. © IMAGO/AFLOSPORT | Daisuke Nakashima

Vor fast 56.000 Zuschauern war Araujo in der 60. Minute mit seinem Mitspieler Gavi bei einem Kopfball zusammengeprallt. Der Uruguayer stolperte noch ein paar Schritte und brach dann zusammen. Ein Krankenwagen fuhr auf das Spielfeld. Araujo war zeitweise bewusstlos und wurde mit der Ambulanz aus dem Stadion in ein Krankenhaus gefahren.

Klopp gratuliert Man City zu Haaland-Deal

Teammanager Jürgen Klopp vom FC Liverpool hat den Wechsel von Torjäger Erling Haaland zum englischen Konkurrenten Manchester City mit Bauchschmerzen zur Kenntnis genommen. „Er ist eine echte Bestie. Leider eine wirklich gute Verpflichtung“, sagte Klopp am Dienstagabend nach dem Sieg der Reds bei Aston Villa (2:1).

ManCity und Borussia Dortmund hatten am Dienstag bekannt gegeben, dass Haaland im Sommer aus der Bundesliga nach England wechseln wird. „Er ist ein guter Spieler“, sagte Klopp über den Norweger, „aber City war und wird nie eine Mannschaft sein, die Spiele wegen eines Spielers gewinnt.“