Hamburg. Der Verein bietet unter dem Motto „Aktiv gegen Krebs“ kostenlose Beratung und Schnupperkurse an. Über die Aktion.

Wer gerade eine Krebserkrankung und die damit einhergehenden Therapien überstanden hat, reagiert beim Stichwort Sport oft zögerlich: „Schaffe ich das, bin ich dafür nicht noch zu schwach – das sind Fragen, die sich Betroffene oft stellen“, sagt Frank Neuland (59), Sportwissenschaftler beim SC Alstertal-Langenhorn (SCALA). „Deshalb haben wir uns im Verein entschlossen, mit einem Aktionstag auf das Thema aufmerksam zu machen und alle einzuladen, die nach den langen Monaten der Pandemie wieder Lust auf Bewegung und soziale Kontakte haben.“

Unter dem Motto „Aktiv gegen Krebs“ bietet der Verein an diesem Sonnabend in seinem Sport- und Gesundheitszentrum am Schlehdornweg 10 von 14 bis 18 Uhr eine kostenlose individuelle Beratung sowie Schnupperkurse in Rehasport (14 bis 15 Uhr), Tai Chi (15 bis 16 Uhr) und Qi Gong (16 bis 17 Uhr) an. Eine Testpflicht besteht nicht, Frank Neuland und sein Organisationsteam appellieren jedoch an das eigenverantwortliche Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung.

Hamburger Verein: „Jede Krebserkrankung verläuft individuell"

Der Aktionstag ist Teil eines bundesweiten Projekts der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) und der Sporthochschule Köln. Frank Neuland hat sich selbst über Jahre mit der Materie befasst, beim SC Alstertal-Langenhorn leitet er die Abteilung für Fitness, Gesundheit und Bildung. „Jede Krebserkrankung verläuft individuell, deshalb bieten wir für Betroffene an diesem Tag auch eine sehr individuelle Beratung an“, sagt der promovierte Sportwissenschaftler.

„Nicht nur die körperlichen, auch die psychischen Folgen von Krankheit und Therapie sind enorm. An diesem Tag geht es darum, jede und jeden da abzuholen, wo er oder sie gerade steht. Auch für Menschen, die vor ihrer Diagnose noch nie Sport getrieben haben, ist der Einstieg möglich.“

Hamburger Verein: Erster SCALA-Aktionstag seit Corona

Und ein weiterer Aspekt ist den Veranstaltern wichtig: Wer regelmäßig Sport treibt, kann das Risiko, überhaupt erst an Krebs zu erkranken, um ein Vielfaches minimieren. „Der präventive Effekt ist wichtig, ganz klar, aber nur die eine Seite der Medaille“, sagt Neuland. „Denn auch nach einer Erkrankung kann Sport viel bewirken. Er macht uns stark, physisch und psychisch, und bringt uns wie in diesem Fall in Kontakt zu anderen Betroffenen.“

Es ist der erste SCALA-Aktionstag seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie – und insofern eine kleine Wundertüte. „Wir haben keine Ahnung, wie viele Menschen kommen und mit welchem Hintergrund“, sagt Neuland.