Hamburg. Tennis-Fans in Hamburg und dem Norden dürfen sich über ein echtes Highlight freuen. Der Termin steht bereits fest.

Die Mitglieder des Clubs an der Alster waren am Donnerstagmittag die Ersten, die die frohe Kunde erreichte. In einem Sondernewsletter informierte der Traditionsclub vom Rothenbaum darüber, dass im Spätsommer auf seiner Anlage an der Hallerstraße ein zweiter Jahreshöhepunkt auf die Tennisfans wartet. Die gemeinsame Bewerbung des in Hamburg ansässigen Deutschen Tennis-Bundes (DTB) und der österreichischen Veranstaltungsagentur Emotion Group, die wenig später ebenfalls offizielle Verlautbarungen versendeten, um die Ausrichtung einer Daviscup-Zwischenrundengruppe war erfolgreich.

Vom 14. bis 18. September werden die deutschen Herren am Rothenbaum versuchen, sich für die Endrunde des traditionsreichsten Teamwettbewerbs der Welt zu qualifizieren, die vom 23. bis 27. November in Abu Dhabi ausgespielt wird. Die jeweils zwei besten Teams der vier Vierergruppen der Zwischenrunde buchen die Reise in die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate.

Daviscup in Hamburg: Neuer Belag am Rothenbaum

Auf welche drei Nationen Deutschland trifft, entscheidet sich bei der Auslosung am 31. März. Neben Hamburg wurden Bologna (Italien), Malaga (Spanien) und Glasgow (Schottland) als Spielorte ausgewählt. Gespielt wird überall auf demselben Hartplatzbelag, was für den Rothenbaum eine temporäre Umgestaltung der Sandplätze notwendig macht. Benötigt werden neben dem Center-Court noch zwei überdachte Trainingsplätze.

Dass die Bewerbung erfolgreich war, schreibt DTB-Präsident Dietloff von Arnim vor allem drei Faktoren zu. „Zum einen ist Deutschland als Tennismarkt sehr wichtig für den Weltverband ITF“, sagt er. Der Vertrag mit Rechteinhaber Kosmos enthält eine Option für die Ausrichtung einer Zwischenrunde in Deutschland bis 2024, Hamburg hat sich zunächst nur für dieses Jahr verpflichtet.

Zverev setzte sich für seine Heimatstadt ein

Ebenso wichtig sei das persönliche Engagement des deutschen Topspielers Alexander Zverev gewesen, der sich bei Kosmos-Mitgründer Gerard Piqué, Fußballstar des FC Barcelona, für seine Heimatstadt als Standort stark gemacht hatte. Seit der Änderung des Davis­cup-Formats zur Saison 2019 vom K.-o.-Modus mit Heimspielen über die gesamte Welt verteilt hin zur Turnierform in wenigen Ausrichterstädten galt der Olympiasieger als Kritiker der Neuordnung.

Die Einführung der Zwischenrunde hat ihn aber umdenken lassen. „Ich werde daran nicht nur aktiv teilnehmen, sondern mich auch intensiv in die Veranstaltung einbringen. Mit dem Heimvorteil im Rücken hat Deutschland eine große Chance, den Einzug ins Finalturnier zu schaffen“, so der 24-Jährige.

Stadt bezuschusst das Event mit 500.000 Euro

Der dritte Faktor sei die ideelle und materielle Unterstützung der Stadt, die die Ausrichtung mit 500.000 Euro bezuschusst. „Wir freuen uns auf ein Tennisevent von enormer internationaler Strahlkraft. Für den deutschen Tennissport ist die Austragung des Daviscups in Hamburg eine Riesensensation“, sagte Sportsenator Andy Grote. Letztmals war Hamburg im September 2012 (3:2 gegen Australien) Daviscup-Ausrichter.

Sportstaatsrat Christoph Holstein ergänzte, dass man keine nennenswerten Überschneidungen mit dem erstmals seit 1978 wieder als kombiniertes Damen- und Herrenevent ausgetragenen Sandplatzturnier am Rothenbaum befürchte, das vom 16. bis 24. Juli von der Unternehmerfamilie Reichel ausgerichtet wird. „Beide Formate stehen für sich, die Tennisfans werden hoffentlich für beide Veranstaltungen Karten kaufen“, sagte Holstein. Tickets gehen nach der Auslosung in den Verkauf, Reservierungswünsche an daviscup@emotiongroup.com.