Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 8. Februar 2022:

Sandhausen siegt beim KSC und verlässt Abstiegsränge

Der SV Sandhausen hat in der 2. Fußball-Bundesliga den zweiten Sieg in Folge gefeiert und die Abstiegsplätze verlassen. Die Mannschaft von Trainer Alois Schwarz siegte im Nachholspiel beim Karlsruher SC am Dienstag 2:0 (1:0), kletterte mit 23 Punkten auf Platz 15 und verdrängte Fortuna Düsseldorf auf den Relegationsrang.

Pascal Testroet (45.+1) gelang der Führungstreffer für den SVS. Jerome Gondorf (84.) unterlief zudem ein Eigentor. Karlsruhe bleibt nach der zweiten Niederlage in Folge Elfter.

Der KSC hatte die größeren Spielanteile, Chancen blieben allerdings Mangelware. Das Führungstor von Testroet, der einen wuchtigen Kopfball versenkte, kam aus dem Nichts. Nach dem Seitenwechsel vergab Erich Berko die Riesenmöglichkeit auf die Vorentscheidung (51.) für die Gäste. Karlsruhe hatte zwar weiterhin mehr von der Partie, wurde aber nicht zwingend genug. Mit Gondorfs Eigentor war das Spiel quasi gelaufen.

WM in Katar: FIFA meldet Ansturm auf Tickets

Der Weltverband FIFA meldet erfreut einen großen Andrang auf die Tickets für die umstrittene WM in Katar Ende dieses Jahres. 17 Millionen Kartenbestellungen seien in der ersten 20-tägigen Periode eingegangen, teilte die FIFA am Dienstag mit – die meisten aus dem Gastgeberland. Allein für das Finale am 18. Dezember im Lusail-Stadion kamen 1,8 Millionen Anfragen zusammen.

Das FIFA-Ticketzentrum überprüft die Bestellungen und wird die Eintrittskarten ab dem 8. März per Los zuteilen. Je nach Verfügbarkeit wird es eine weitere Periode der ersten Verkaufsphase geben.

FIFA: Transfers fast auf Vor-Corona-Niveau

Die internationalen Transfersummen im Profifußball bewegen sich nahezu wieder auf dem Niveau wie vor der Corona-Pandemie. Laut den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Weltverbandes FIFA wurden im zurückliegenden Winter-Transferfenster weltweit 900 Millionen Euro an Ablösesummen für insgesamt 3534 Spieler bezahlt. Das bedeutet eine massive Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 74,7 Prozent.

Mit Abstand am meisten gaben die englischen Clubs aus. Die Engländer investierten 306 Millionen Euro in neue Profis. Auf Platz zwei lagen die italienischen Vereine mit 99 Millionen Euro. Die deutschen Clubs liegen laut den FIFA-Zahlen mit 62 Millionen Euro auf Rang sechs.

Hannover-Talent Tresoldi Corona-positiv

Stürmertalent Nicolo Tresoldi von Hannover 96 ist positiv auf das Coronavirus getestet und umgehend in die Isolation geschickt worden. Das gab der Zweitligist am Dienstag bekannt. Der 17 Jahre alte Angreifer hatte im Januar einen langfristigen Vertrag mit den 96ern unterschrieben und gehörte am Freitagabend bei der 1:3-Niederlage beim 1. FC Heidenheim zum ersten Mal zum Profikader der Niedersachsen. Tresoldi ist nach Angaben seines Clubs „vollständig geimpft und symptomfrei“.

Corona: Bayern erhöht Zuschauergrenze

Bayern München und Co. dürfen ihre Stadien künftig wieder zu 50 Prozent auslasten. Das bayerische Kabinett hat am Dienstag die von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigten Corona-Lockerungen beschlossen. Die Maßnahmen sollen bereits ab Mittwoch gelten.

Unter Beibehaltung der 2G-Plus-Regel und FFP2-Maskenpflicht steigt die erlaubte Auslastung von bislang 25 Prozent auf 50 Prozent, maximal sind 15.000 Zuschauer erlaubt (bisher: 10.000). Söder hatte vor der Sitzung schon von einem „Einstieg in den Ausstieg“ der Beschränkungen gesprochen.

Bundesligist SpVgg Greuther Fürth darf deshalb am Sonnabend im Heimspiel gegen Hertha BSC 8300 Tickets verkaufen. Bayern geht mit den Corona-Lockerungen über die bisherigen Absprachen von Bund und Ländern hinaus. Der nächste Bund-Länder-Gipfel findet kommende Woche (16. Februar) statt.

Nach Rücktritt: Ajax leitet Verfahren gegen Overmars ein

Der niederländische Rekordmeister Ajax Amsterdam leitet ein Disziplinarverfahren gegen den zurückgetretenen Fußballdirektor Marc Overmars beim Institut für Sportrecht ISR ein. Der niederländische Verband KNVB bestätigte dem TV-Sender NOS, dass bei dem unabhängigen Sportschiedsgericht ISR eine entsprechende Ankündigung gemacht worden sei.

Nach KNVB-Angaben haben Sportorganisationen im Falle von inakzeptablen Verhaltensweisen eine Meldepflicht. Sexuell nicht tolerierbares Verhalten in Form von Nachrichten über Social Media an weibliche Kolleginnen führten am Sonntagabend zum Rücktritt von Overmars.

Die Tageszeitung NRC recherchierte seit Dezember über das vermeintlich sexistische Verhalten von Overmars gegenüber Kolleginnen beim niederländischen Traditionsclub. Die Zeitung sprach mit elf Frauen, die anonym bleiben wollen. Ihren Aussagen nach sei Sexismus ein Teil der Ajax-Kultur gewesen, Overmars' Verhalten sei seit Längerem bekannt gewesen.

Tierquälerei-Skandal um französischen Nationalspieler

Der französische Nationalspieler Kurt Zouma hat mit einem Video, in dem er als Tierquäler zu sehen ist, für Empörung gesorgt. Die Aufnahme zeigt den Verteidiger von West Ham United, wie er eine Katze hinfallen lässt, sie tritt und schlägt. Währenddessen ist Gelächter im Hintergrund zu hören.

West Ham äußerte sich in einem Statement nachdem das Video aufgetaucht war. „Wir verurteilen die Taten unseres Spielers, Kurt Zouma, in dem kursierenden Video uneingeschränkt“, hieß es in dem Schreiben. Der Verein habe mit dem 27-Jährigen gesprochen und kündigte an, sich mit dem Vorfall „intern zu beschäftigen“. West Ham stellte jedoch klar, „dass wir in keiner Weise Gewalt gegen Tiere billigen“.

Zouma veröffentlichte unterdessen ebenfalls ein Statement. „Ich möchte mich für meine Taten entschuldigen“, sagte er: „Es gibt keine Entschuldigungen für mein Verhalten, das ich ernsthaft bereue.“ Zouma versicherte, dass es „unseren beiden Katzen gut geht und sie vollkommen gesund sind“. Die Tiere würden von der Familie „geliebt und geschätzt“, bei seiner Tat habe es sich um einen „einzelnen Vorfall gehandelt, der nicht wieder vorkommen wird“.

Darmstadts Arslan wechselt in die Türkei

Ensar Arslan verlässt den Zweitligisten SV Darmstadt 98 und wechselt mit sofortiger Wirkung zum türkischen Zweitligisten Samsunspor. Dies teilten die Hessen am Dienstag mit.

Der 20 Jahre alte Arslan durchlief bei den Lilien alle Nachwuchsteams und gehörte seit 2019 dem Profikader an. Seither absolvierte der Offensivspieler jedoch nur fünf Pflichtspiele für den Tabellenführer.

FC Bayern spielt in Salzburg vor vollem Haus

Der deutsche Rekordmeister Bayern München wird in der kommenden Woche in einem vollbesetzten Stadion spielen. Für das Achtelfinal-Hinspiel der Champions-League beim FC Salzburg (16. Februar, 21.00 Uhr/DAZN) wird es keine Personenobergrenze mehr geben.

Die österreichische Regierung hebt die Beschränkungen ab kommenden Sonnabend auf. Die Arena in Salzburg bietet 30.000 Plätze.

Offiziell: Ex-HSV-Trainer Thioune übernimmt Düsseldorf

Nun ist es offiziell: Fortuna Düsseldorf hat nach vier Niederlagen ohne eigenes Tor in Folge in der 2. Bundesliga die Zusammenarbeit mit Trainer Christian Preußer (38) erwartungsgemäß vorzeitig beendet und Daniel Thioune (47) als Nachfolger verpflichtet. Der frühere HSV-Coach erhält einen Vertrag bis 2023.

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„Mit Daniel Thioune haben wir einen Trainer verpflichtet, der sehr viel Energie und Leidenschaft mitbringt. Er hat in seinen Stationen gezeigt, dass er für intensiven Fußball steht und auch schwierige Situationen meistern kann“, sagte Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs (65). Viele Fans der Fortuna waren zuletzt gegen Preußer auf die Barrikaden gegangen und hatten in einem offenen Brief schon vor dem Kiel-Spiel die Trennung vom Trainer gefordert.

Thioune bringt Jan Hoepner (40), der zuletzt die U17 von Bayer Leverkusen betreute, als Co-Trainer mit. Das Trainerteam wird durch den bereits im Januar verpflichteten Manfred Stefes komplettiert.

Rassismus: Chelsea zahlt Jugendspielern Entschädigung

Champions-League-Sieger FC Chelsea wird einer Gruppe früherer Jugendspieler nach rassistischen Übergriffen in den 1990er-Jahren Entschädigungen zahlen. Dies ist das Ergebnis eines Vergleichs zwischen dem Premier-League-Club und der Klägerseite, die in der Folge auf weitere gerichtliche Schritte verzichtete. Vier Spieler hatten den Club zuvor verklagt.

Die Spieler hatten Schadenersatz gefordert, weil sie im Alter von 14 bis 18 Jahren „einer Flut von schändlichen rassistischen Beschimpfungen ausgesetzt waren“.

Verantwortlich für die Übergriffe sollen zwei Jugendtrainer gewesen sein. Wie die BBC berichtet, sollen insgesamt acht Betroffene Schadenersatz erhalten. In einigen Fällen sollen sechsstellige Summen gezahlt werden.

FC Barcelona verkauft Stadionnamen an Streaming-Dienst

Der mit 1,3 Milliarden Euro verschuldete spanische FC Barcelona lässt anscheinend eine neue Geldquelle sprudeln. Medienberichten zufolge werden die Katalanen am Dienstag eine 280 Millionen Euro schwere Kooperation mit dem Audiostreaming-Anbieter Spotify bekannt geben.

Der Sponsorenvertrag über drei Jahre ab der kommenden Saison umfasst laut Radio Catalunya Trikotwerbung jeweils bei der ersten Mannschaft der Männer und Frauen sowie die Namensrechte für das legendäre Stadion Camp Nou.

Zuletzt hatte der FC Barcelona seine Ausgaben für Spielergehälter drastisch reduziert, um die Vorgaben der Liga erfüllen zu können. Zugänge wie der spanische Nationalspieler Ferran Torres (Manchester City, Ablöse 55 Millionen Euro) konnten nicht gemeldet werden, ohne andere Profis von der Gehaltsliste zu streichen. Angeblich besteht bei Barca dennoch großes Interesse an Erling Haaland von Bundesligist Borussia Dortmund.

Köln weiter ohne Trainer Baumgart

Trainer Steffen Baumgart vom Bundesligisten 1. FC Köln hat sich nach seiner Corona-Infektion noch nicht offiziell freitesten können. Das teilte der Club am Dienstag mit. Der 50-Jährige werde es im Laufe der Woche erneut versuchen, Baumgarts Ziel bleibe es, im Spiel bei RB Leipzig am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) wieder auf der Bank zu sitzen.

Baumgart war am Mittwoch der vergangenen Woche positiv auf Corona getestet worden und musste daraufhin denn Heimsieg gegen den SC Freiburg (1:0) am Samstag von der heimischen Couch verfolgen. Ein Videomitschnitt aus dem Wohnzimmer des Trainers wurde zum Internet-Hit, „ich war viel in Bewegung und habe den Fernseher angeschrien“, sagte Baumgart später der Bild. Co-Trainer Andre Pawlak hatte ihn im Stadion vertreten.

Matthäus gratuliert Dortmund zu Süle

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht in der Verpflichtung von Bayern-Profi Niklas Süle ein starkes Statement des Bundesligisten Borussia Dortmund. „Ich kann dem BVB nur gratulieren. Ein super Transfer. Einen der besten deutschen Innenverteidiger ablösefrei vom FC Bayern wegzulotsen, ist großartig“, schrieb der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft in seiner Sky-Kolumne.

Süle wisse, wie man Titel gewinne: „Er bringt Erfahrung, Qualität und nach seinem Weggang von Bayern mit Sicherheit eine Menge Motivation mit“, schrieb Matthäus. „Er wird die schwache Dortmunder Defensiv-Zentrale stabilisieren und sie auf ein höheres Niveau heben. Gut gemacht, Dortmund.“

Der BVB hatte am Montag Süles überraschende Verpflichtung zur Saison 2022/23 bekannt gegeben. Der ablösefreie 26-Jährige erhält einen Vierjahresvertrag.

Ex-Schiedsrichterin Steinhaus-Webb verteidigt Zwayer

Die ehemalige deutsche Spitzen-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb hat den Umgang mit ihrem Ex-Kollegen Felix Zwayer scharf kritisiert. „Da schnürt es mir die Kehle zu. Das ist kein Umgang, den ich mir für unseren Profisport wünsche“, sagte die frühere Bundesliga-Schiedsrichterin bei Sport1.

Es sei „nicht zu akzeptieren und tolerieren, dass ein Sportler aus unserer Mitte derart um sein Leben und um seine Familie fürchten muss und mit Polizeischutz aus dem Haus geht, weil er nicht weiß, was ihn an der nächsten Ecke erwartet“, sagte die 42-Jährige und betonte: „Wenn das unser Fußball ist, möchte ich nicht Teil dessen sein.“

Zwayer hatte sich nach der Aufregung um seine Rolle im Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München (2:3) im Dezember entschieden, vorerst zu pausieren. Der 40 Jahre alte Berliner war nach der Partie in den sozialen Netzwerken stark angefeindet worden, später hatte er von einer Morddrohung berichtet. Zuletzt berichtete der „Kicker“, dass Zwayer sich entschieden habe, seine Karriere im Profifußball fortsetzen zu wollen.

3. Liga: Saarbrücken springt auf Rang drei

Der 1. FC Saarbrücken hat das Montagsspiel der 3. Liga gegen die Würzburger Kickers mit 2:1 (0:1) gewonnen und steht nun auf dem dritten Tabellenplatz. Würzburg hingegen ist nach dem elften Spiel in Serie ohne Sieg auf den letzten Platz abgerutscht.

Nach der frühen Führung der Kickers durch Andre Becker (2.) drehte Saarbrücken die Partie im zweiten Durchgang und darf sich nach dem Treffern von Manuel Zeitz (68.) und Sebastian Jacob (81.) weiterhin Hoffnungen auf die 2. Liga machen. Kurz vor Schluss sah der Würzburger Peter Kurzweg wegen einer Notbremse noch die Rote Karte (90.+2).

Italien will EM 2032 ausrichten

Nach mehr als einem halben Jahrhundert will Italiens Fußball-Verband (FIGC) 2032 wieder alleiniger Gastgeber einer EM-Endrunde sein. Die notwendige Absichtserklärung bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat die FIGC nach eigenen Angaben bereits hinterlegt.

Schon vor wenigen Wochen hatte die FIGC sowohl für 2032 als auch schon für 2028 Interesse an der Rolle des EM-Gastgebers bestätigt. Allerdings erlauben die UEFA-Vorschriften trotz der geplanten Doppelvergabe der beiden Turniere nur die Bewerbung für eine Endrunde. Interessenten müssen bis 23. März eine Absichtserklärung hinterlegen. Bis April kommenden Jahres ist die offizielle Kandidatur einzureichen.

Vom Zuschlag für 2032 erhofft sich die FIGC eigenen Angaben zufolge eine Beschleunigung der Renovierung von italienischen Stadien. Derzeit werden die Arenen in Florenz, Cagliari, Bologna und Bari modernisiert. Die zum Großteil im Besitz der Gemeinden stehenden Stadien sind schon seit Jahren renovierungsbedürftig.

Niederlage gegen BVB II: Duisburg legt Protest ein

Drittligist MSV Duisburg hat beim Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes Einspruch gegen die Wertung der 1:3-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund II eingelegt. Wie der DFB dazu am Montag mitteilte, habe der MSV dies damit begründet, dass Dortmund in Kapitän Franz Pfanne einen Spieler eingesetzt habe, der nach Auffassung der Duisburger wegen der fünften Gelben Karte nicht spielberechtigt gewesen sei. Der MSV ist nach dem 25. Spieltag Tabellen-17. der 3. Liga mit 20 Mannschaften.

Das DFB-Sportgericht wird die Beteiligten nun zunächst um Stellungnahmen bitten und danach über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden, heißt es in der Mitteilung.

Den Fußball-Ticker von Montag können Sie hier nachlesen.