Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 7. Februar 2022:

Ex-HSV-Coach Thioune wird Trainer von Fortuna Düsseldorf

Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf trennt sich in akuter Abstiegsgefahr von Trainer Christian Preußer. Das berichtete am Montagabend zunächst der Düsseldorfer Express, die Rheinische Post zog kurz darauf nach. Beide Medien nennen den früheren HSV-Coach Daniel Thioune als Nachfolger. Eine Bestätigung des Vereins gab es zunächst nicht, sie soll den Berichten zufolge am Dienstag erfolgen.

Am Sonntag hatte der rheinische Traditionsklub bei Holstein Kiel durch ein Tor in der Nachspielzeit 0:1 verloren. Es war die vierte Niederlage in Serie ohne Tor. Laut RP soll Christian Weber aus der eigenen Scouting-Abteilung zudem den kürzlich entlassenen Sportdirektor Uwe Klein ersetzen.

Preußer (38) hatte bei der Fortuna einen Vertrag mit Laufzeit bis 30. Juni 2023 unterschrieben. Der gebürtige Berliner hatte in den vergangenen fünf Jahren erfolgreich die U23 des Bundesligisten SC Freiburg betreut. Die Fortuna hatte ihm zu Saisonbeginn etwas überraschend das Vertrauen als Cheftrainer geschenkt. Im nächsten Spiel am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky) empfangen die Rheinländer den Bundesliga-Absteiger Schalke 04.

Transfercoup: Dortmund holt Bayern-Star Süle

Von Bayern München zum Erzrivalen: Nationalspieler Niklas Süle wechselt im Sommer offenbar ablösefrei vom deutschen Rekordmeister zu Borussia Dortmund. Dies berichtet die Frankfurter Rundschau am Montag. Der BVB äußerte sich auf Anfrage nicht.

Süle wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim FC Bayern nicht verlängern. Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit waren gescheitert. Der Innenverteidiger, der beim BVB die wackelige Abwehr stabilisieren soll, war 2017 von Hoffenheim nach München gewechselt, wurde dort aber auch immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen.

„Es gibt bestimmte Limitierungen, über die wir nicht hinweggehen wollen. Wir haben nicht nur Verantwortung für den sportlichen, sondern auch den wirtschaftlichen Bereich“, sagte Bayern-Boss Oliver Kahn erst am Sonnabend zum Süle-Abgang. Kapitän Manuel Neuer übte jedoch Kritik: „Uns alle nervt, dass der Niklas geht, er wird uns fehlen.“ Einen Bericht lesen Sie hier.

Sexismus: Ajax-Fußballchef Overmars tritt zurück

Der frühere niederländische Nationalspieler Marc Overmars ist nach Bekanntwerden von Belästigungsvorwürfen als Fußball-Direktor bei Ajax Amsterdam zurückgetreten. Wie der niederländische Rekordmeister mitteilte, habe Overmars (49) „eine Reihe von unangemessenen Nachrichten über einen längeren Zeitraum an mehrere weibliche Kollegen“ verschickt.

„Ich schäme mich“, wurde Overmars in der Ajax-Mitteilung zitiert: „Leider habe ich nicht gemerkt, dass ich damit eine Grenze überschritten habe, aber das wurde mir in den letzten Tagen klargemacht. Ich entschuldige mich dafür. Sicherlich ist dieses Verhalten für jemanden in meiner Position inakzeptabel.“

Der Ajax-Aufsichtsratsvorsitzende Leen Meijaard betonte: „Es ist erschütternd für die Frauen, die sich mit diesem Verhalten auseinandersetzen mussten.“ Overmars leitete seit 2012 gemeinsam mit Ex-Nationaltorwart Edwin van der Sar die Geschicke beim den sechsmaligen Europapokalgewinner. Sein Vertrag wurde erst kürzlich bis 2026 verlängert.

Neuendorf will Grunwald als DFB-Schatzmeister

Favorit Bernd Neuendorf plant im Fall seiner Wahl zum Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit Stephan Grunwald als Schatzmeister. Der 37 Jahre alte Unternehmensberater ist Leiter der Revisionsstelle des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV).

Neben Neuendorf (Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein) will Peter Peters (Co-Interimspräsident des DFB) am 11. März zum DFB-Präsidenten gewählt werden. Der künftige Schatzmeister beerbt Stephan Osnabrügge, der nicht mehr antritt. Grunwald stellte sich am Montag bei der Videokonferenz der Regional- und Landesverbandspräsidenten vor.

Bereits zuletzt hatte Neuendorf angekündigt, die bisher nur interimsmäßig arbeitende Generalsekretärin Heike Ullrich in ihrem Amt belassen zu wollen.

Israel trennt sich von Trainer Ruttensteiner

Der Österreicher Willi Ruttensteiner ist nicht länger Teamchef der israelischen Fußball-Nationalmannschaft. Wie der israelische Fußballverband am Montag mitteilte, haben sich der 59-Jährige und die Verantwortlichen auf eine Auflösung des bis Sommer laufenden Vertrags geeinigt. Marco Belbul, Assistent von Ruttensteiner, wird Israel auf die Freundschaftsspiele gegen die deutsche Nationalmannschaft in Sinsheim am 26. März und gegen Rumänien vorbereiten. Ruttensteiner war seit Sommer 2018 als Sportdirektor beim israelischen Verband tätig und arbeitete seit Januar 2021 als Nationaltrainer.

Lukas Nmecha nach Operation vor Comeback

Nationalspieler Lukas Nmecha steht beim VfL Wolfsburg kurz vor dem Comeback. „Hoffenheim halte ich für realistisch, Frankfurt möchte ich nicht ausschließen“, sagte Trainer Florian Kohfeldt nach dem 4:1-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth mit Blick auf die beiden nächsten Bundesliga-Spiele bei Eintracht Frankfurt (Sonnabend, 15.30 Uhr/Sky) und gegen die TSG 1899 Hoffenheim (19. Februar).

Der 23 Jahre alte Nmecha hatte sich im Dezember bei der 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Köln am Knöchel verletzt und musste operiert werden. Der Angreifer erzielte in dieser Saison bereits sechs Bundesliga-Tore für den VfL.

Bielefeld verleiht Torwart Linnér weiter

Bundesligist Arminia Bielefeld hat Torhüter Oscar Linnér von sofort an zum schwedischen Erstligaclub GIF Sundsvall weiterverliehen. Die Ausleihe des 24-Jährigen beim italienischen Zweitligisten Brescia Calcio wurde vorzeitig beendet. Dies teilte der ostwestfälische Club am Montag mit.

Gedenkstätte für Ex-Schalke-Manager Assauer

Der langjährige Schalker Manager Rudi Assauer soll eine Gedenkstätte auf dem Schalke Fan-Feld erhalten. Dies bestätigte der Geschäftsführer des Friedhofs Gelsenkirchen Beckhausen-Sutum, Ender Ulupinar, der damit einen Wunsch von Assauers Tochter Katy umsetzt. Die Zeremonie für den 2019 im Alter von 74 Jahren verstorbenen Assauer soll am 30. April, seinem Geburtstag, stattfinden.

Dabei gehe es um eine Erinnerungsstätte und nicht um eine Umbettung, betonte Ulupinar, der auch für die Kosten dieser Gedenkstätte aufkommt. „Rudi wird das Ehrengrab 04 bekommen“, sagte Ulupinar. Katy Assauer hatte zuvor am dritten Todestag ihres Vaters in den sozialen Netzwerken den Wunsch publik gemacht. „Für Dich möchte ich an diesem so besonderen Ort einen Platz der Erinnerung schaffen, den Du Dir immer gewünscht hast und der Dir gerecht wird. Einen Ort, an dem die Menschen an Dich denken und Dich auch am Mittelkreis besuchen können.“

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Statt WM 2030: EM 2028 auf den Britischen Inseln?

Die Fußballverbände von Großbritannien und Irland haben sich gegen eine Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2030 entschieden und wollen sich stattdessen auf eine gemeinsame Bewerbung für die Europameisterschaft 2028 konzentrieren. Das gaben die Verbände von England, Schottland, Wales, Nordirland und der Republik Irland am Montag in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt.

Die Entscheidung sei das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zu den internationalen Turnieren, in der unter anderem ökonomische Auswirkungen, fußballpolitische Aspekte und die voraussichtlichen Kosten für die Ausrichtung untersucht wurden. Die Ausrichtung der EM biete demnach zwar eine ähnliche Rendite, die vorab zu leistenden Kosten seien aber deutlich niedriger und die potenziellen Gewinne würden früher realisiert, hieß es.

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte im vergangenen Jahr euphorisch angekündigt, Großbritannien bereite gemeinsam mit Irland eine Bewerbung für die WM 2030 vor, über deren Vergabe 2024 entschieden werden soll. Das war nach den geplatzten englischen WM-Bewerbungen für 2006 und 2018 jedoch kritisiert worden. Für die EM 2028, die gemeinsam mit der Endrunde 2032 vergeben werden soll, müssen sich die Interessenten bis zum 23. März bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) melden.

Duisburgs Sportchef Grlic gibt auf

Sportdirektor Ivo Grlic hat nach dem 1:3 des Drittligisten MSV Duisburg gegen Borussia Dortmund II seinen Rücktritt angeboten. Präsident Ingo Wald sagte bei MagentaSport: „Wir haben den Rücktritt angenommen.“ Das Gründungsmitglied der Bundesliga schwebt in der 3. Liga in Abstiegsgefahr.

Grlic war insgesamt 17 Jahre für die Meidericher als Spieler und Funktionär aktiv. Im Herbst 2011 wurde er Sportdirektor bei den Zebras.

„Wenn Ivo Grlic – gerade in der Zeit rund um 2013 – nicht da gewesen wäre, würde es den MSV heute nicht mehr geben. Dass der MSV überhaupt noch Profi-Fußball spielt, ist ein großes Verdienst von Ivo Grlic“, betonte Wald.

DFB-Frauen und -Männer in Herzogenaurach

Die deutsche Nationalmannschaft wird für den Auftakt der Nations League erneut Quartier in Herzogenaurach beziehen. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitteilte, zieht das Team vom 29. Mai bis 10. Juni für die ersten vier Spieltage wie schon vor der EM 2021 im Gebäudekomplex „Home Ground“ ein.

Auch die Frauen werden vor ihrer Europameisterschaft vom 12. bis 18. Juni und vom 21. bis 29. Juni auf dem Gelände von Adidas zwei Trainingslager abhalten.

Die Männer-Nationalmannschaft bestreitet zwischen dem 4. und 14. Juni in der Nations League Partien gegen Italien, England und Ungarn. Die Frauen starten nach den Trainingslagern am 8. Juli gegen Dänemark in die Europameisterschaft.

Brescia feuert Trainer Filippo Inzaghi

Der italienische Zweitligist Brescia Calcio hat seinen Trainer Filippo Inzaghi entlassen. Der Weltmeister von 2006 wird von Coach Diego Lopez ersetzt, der den lombardischen Club bereits 2020 trainiert hatte.

Der Serie-B-Verein ist enttäuscht über den dritten Tabellenplatz. Laut Clubchef Massimo Cellino habe der Verein, der aus 21 Spielen 39 Punkte erobert hatte, in den letzten Wochen an Wettbewerbsfähigkeit verloren und zu wenig Partien gewonnen. Am Sonnabend hatte es gegen Cosenza eine 0:0 gegeben.

Inzaghi (47), dessen Bruder Simone Cheftrainer von Meister Inter Mailand ist, hatte im Juni mit Brescia einen Zweijahresvertrag unterzeichnet.

Frankfurt-Boss fürchtet dauerhaften Fan-Schwund

Sportvorstand Markus Krösche von Eintracht Frankfurt befürchtet in der Bundesliga einen dauerhaften Zuschauerschwund. „Je länger die Stadien nicht komplett gefüllt werden dürfen, desto schwieriger wird das“, sagte der 41-Jährige dem „Kicker“.

Es finde „eine Abgewöhnung statt. Die Zeit, die für ein Bundesligaspiel oder eine Auswärtsfahrt aufgewendet wurde, wird nun anders genutzt, durch Hobbys oder die Familie. Hinzu kommt bei einigen die Unsicherheit, sich in Menschenmassen zu begeben.“

Es werde für die Vereine ein „riesiger Kraftakt“, die Menschen wieder ins Stadion zu bekommen. Er könne die weiter massiven Zuschauerbeschränkungen auch nicht nachvollziehen. „Viele schauen neidisch nach England und in die USA – denn auch das TV-Erlebnis ist ein anderes ohne Menschen im Stadion. Fußball ist nicht nur Sport, es ist ein Gemeinschaftserlebnis“, sagte Krösche.

Kiels Stürmer Fridjonsson wechselt nach Norwegen

Zweitligist Holstein Kiel verleiht Stürmer Holmbert Aron Fridjonsson bis zum 31. Dezember dieses Jahres an den norwegischen Erstligisten Lilleström SK. „Wir können Holmbert Fridjonsson aktuell nicht die Spielzeiten garantieren, die er braucht, um schnell wieder auf Niveau zu kommen“, sagte KSV-Geschäftsführer Uwe Stöver am Montag in einer Vereinsmitteilung.

Fridjonsson war erst im Sommer des vergangenen Jahres aus der italienischen Serie B nach Kiel gekommen. Der 28 Jahre alte Isländer kam in der laufenden Saison nur zu fünf Kurzeinsätzen.

Gosens: WM in Katar für Botschaften nutzen

Nationalspieler Robin Gosens hat angeregt, die WM in Katar für Botschaften zur Verbesserung der Menschenrechtssituation in dem Land zu nutzen. „Wir wissen, dass die ganze Welt zuschaut und es sowieso eine politische WM wird. Warum nutzen wir nicht diese Plattform, um auf die Missstände aufmerksam zu machen? Klar, man kann erst gar nicht hinfahren und damit ein Zeichen setzen. Man kann aber auch diesen einen Monat nutzen, um Botschaften zu senden“, sagte der 27-Jährige dem „Kicker“.

Grundsätzlich kritisierte Gosens die Vergabe an Katar und bedauerte, dass den Sportlern die uneingeschränkte Vorfreude auf eine WM genommen werde. „Die aktuelle Entwicklung ist auf jeden Fall nicht mehr zu ertragen. Turniere zu vergeben an den, der am meisten Geld gibt. Die Fans wenden sich ab. Viele fragen sich, ob sie sich das überhaupt noch angucken“, sagte er.

Er habe seit seiner Kindheit von einer WM-Teilnahme geträumt. „Aber ausgerechnet jetzt ist dieses Turnier in Katar, und man kann sich nicht so richtig darauf freuen, weil so viele andere Themen eine Rolle spielen, die mich tangieren. Dass man auf eine WM nicht voller Vorfreude hinfiebern kann, finde ich wirklich bitter.“

Real und Barcelona gewinnen

Real Madrid hat die Tabellenführung in der Primera División ausgebaut. Der Spitzenreiter der höchsten spanischen Liga gewann am Sonntagabend dank eines Treffers von Marco Asensio (74. Minute) mit 1:0 (0:0) gegen den FC Granada. Real liegt nun mit 53 Punkten vor dem FC Sevilla (47), der bei CA Osasuna nur zu einem 0:0 gekommen war.

Das Spitzenspiel in der spanischen Liga hatte zuvor der FC Barcelona gegen Atlético Madrid klar gewonnen. Die Katalanen setzten sich mit 4:2 (3:1) gegen das Team aus der Hauptstadt durch. Zwar konnte Gäste-Stürmer Yannick Carrasco Keeper Marc-André ter Stegen im Barcelona-Tor schon in der achten Minute bezwingen. Doch für Barcelona trafen Jordi Alba (10.), Gavi (21.) und Ronald Araujo (43.) noch vor der Pause. Nach dem Wechsel sorgte der Brasilianer Dani Alves (49.) für die Vorentscheidung. Luis Suárez (58.) erzielte den zweiten Gäste-Treffer.

Pierre-Emerick Aubameyang kam nach seinem Wechsel vom FC Arsenal nach Spanien vor 74.000 Zuschauern im Camp Nou zu seinem Einstand für Barcelona. In der Tabelle hat Barcelona (38 Punkte) nun Atlético (36) überholt, liegt auf Rang vier und damit auf einem Champions-League-Platz.

Meister Lille gegen PSG chancenlos

Paris Saint-Germain dominiert weiterhin die höchste französische Liga. Beim aktuellen Meister OSC Lille setzte sich das Starensemble aus der Hauptstadt am Sonntag klar mit 5:1 (3:1) durch. Nach dem 23. Spieltag der Ligue 1 liegt PSG mit 56 Punkten deutlich vor Olympique Marseille mit 43 Zählern.

Die Tore für die Pariser, die am Montag überraschend im Pokal gegen OGC Nizza ausgeschieden waren, schossen Danilo Pereira (10., 51.), Presnel Kimpembe (32.), Lionel Messi (38.) und Kylian Mbappé (67.). Für Lille hatte Sven Botman (28.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich getroffen.