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Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 2. Februar 2022:

Trotz Morddrohungen: Zwayer will weiter pfeifen

Die Liebe zur Pfeife geht durch den Magen - zumindest bei Felix Zwayer. „Ich habe alle Themen für meine Entscheidung abgearbeitet“, sagte der Schiedsrichter hinsichtlich seiner Rückkehr auf die Fußballbühne nach dem Wirbel der vergangenen Wochen: „Aber es ist immer noch eine Bauchgeschichte.“

Eben jener Bauch scheint allerdings deutliche Signale gesendet zu haben. Die selbstverordnete Auszeit Zwayers als Folge der heftigen Debatte im Anschluss an das Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:3) Anfang Dezember geht wohl zu Ende. Das im Raum stehende Karriere-Ende ist offenbar vom Tisch.

„Nur wenn ich es ausprobiere, werde ich erfahren, wie der Fußball in Zukunft auf mich wirkt“, sagte Zwayer dem kicker: „Wenn ich es nicht tue, werde ich später vielleicht einmal sagen, dass ich diese Chance verpasst habe. Und das will ich nicht.“

Mit seiner Rückkehr würde Zwayer signalisieren, dass er die Strapazen der vergangenen Wochen gemeistert und die Geschehnisse aufgearbeitet hat. Vor allem Schilderungen über den Eingang von Droh-Mails und die psychische Belastung der Familie hatten den Eindruck erweckt, dass Zwayer die Pfeife nicht mehr in den Mund nehmen könnte.

Ausgelöst wurde die Debatte um Zwayer durch den Dortmunder Jude Bellingham. Der Engländer hatte den Unparteiischen nach dem Bayern-Spiel verbal hart attackiert: „Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?“

Bellingham, der für seine Aussage 40.000 Euro Strafe zahlen musste, bezog sich auf die Verstrickung Zwayers in den Manipulationsskandal um seinen früheren Kollegen Robert Hoyzer. Zwayer bestreitet nach wie vor, dass er einst Geld angenommen hat, um ein Spiel zu manipulieren.

Voss-Tecklenburg freut sich über Entwicklung der Frauen-Bundesliga

Zwei Tage vor dem Rückrundenstart in der Fußball-Bundesliga der Frauen hat sich Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg positiv über den Zustand der Liga geäußert.

„In der Bundesliga bekommst du nichts geschenkt. Jeder, egal ob Tabellenerster oder Tabellenzehnter, muss jedes Wochenende die volle Leistung abrufen, sonst gewinnt man die Spiele nicht mehr. Und das ist natürlich eine coole Entwicklung“, sagte die 54-Jährige im dfb.de-Interview.

Im Titelkampf erwartet Voss-Tecklenburg, die als Spielerin viermal Europameisterin wurde, ein enges Rennen zwischen Pokalsieger und Tabellenführer VfL Wolfsburg sowie Titelverteidiger Bayern München: „Ich denke, dass sie sich bis zum Ende duellieren werden.“ Derzeit liegen die Wölfinnen einen Punkt vor dem FC Bayern.

Köln-Trainer Baumgart an Corona erkrankt

Der 1. FC Köln muss im Spiel gegen den SC Freiburg am Samstag auf seinen Trainer Steffen Baumgart verzichten. Wie der Club am Mittwoch mitteilte, wurde der Chefcoach am Morgen positiv auf das Coronavirus getestet. „Ich habe mich nicht so gut gefühlt und zu Hause direkt einen Schnelltest gemacht. Der ist positiv ausgefallen“, sagt der 50-Jährige, der vollständigen Impfschutz hat und tags zuvor noch negativ getestet wurde.

Baumgart begab sich unmittelbar nach dem Ergebnis in Isolation. Sollte der PCR-Test das Ergebnis bestätigten, wird Co-Trainer Andre Pawlack die Mannschaft am Wochenende betreuen. „Jeder weiß, wie sehr ich mich auf jedes Spiel freue. Deshalb ist es sehr schade, dass ich das Spiel gegen Freiburg verpasse. Aber unsere Mannschaft ist bei Andre und meinem Trainerteam in besten Händen“, sagte der FC-Trainer.

Lauterbach macht Bayern-Star Kimmich kurioses Angebot

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (58) würde Fußballstar Joshua Kimmich persönlich gegen das Coronavirus impfen. „Ich biete ihm an, dass ich ihn selbst impfe und über alle Risiken aufkläre. Die sind bei einer Nichtimpfung deutlich höher“, sagte Lauterbach der Zeitschrift „Bunte“. Der FC-Bayern-Spieler Kimmich (26) hatte lange Bedenken, sich impfen zu lassen - nach einer Corona-Infektion kündigte er im Dezember aber an, sich impfen lassen zu wollen. „Das ist großartig, ich habe ihn nie verurteilt. Der Körper ist sein Kapital, da hatte er Ängste“, sagte der SPD-Politiker. Kimmich hatte in einem ZDF-Interview erklärt: „Generell war es für mich einfach schwierig mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen.“

Er selbst habe auch Freunde und Familie geimpft - „allen voran meine Tochter, weil sie das wollte“, erzählte Lauterbach. Der für ihn persönlich berührendste Moment sei aber gewesen, als seine 86 Jahre alte Mutter geimpft worden sei. „Sie kommt aus einer Generation, die Impfen für einen Segen hält und noch Krankheiten wie Kinderlähmung kannte.“