Hamburg. Hamburgs Profisportvereine appellieren wegen der Corona-Maßnahmen an den Senat und melden dringenden Gesprächsbedarf an.

Am Freitagabend kam es zu einem Novum im Hamburger Profisport. Die fünf Clubs veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung. In dieser hieß es: „Die Crocodiles Hamburg, der Handball Sport Verein Hamburg, die Hamburg Towers, der Hamburger SV und der FC St. Pauli nehmen das Gesprächsangebot des Hamburger Senats an, um gemeinsam über einen klaren und für alle (Sport-)Veranstalter gültigen Weg für die kommenden Wochen und Monate in der Corona-Pandemie zu sprechen.“ Transparente Erkenntnisse aus wissenschaftlicher Expertise auch im Vergleich zu anderen Bundesländern und europäischen Ländern müssten dafür die Basis bilden.

„Wir brauchen nachvollziehbare und vor allem für alle Sektoren aus den veranstaltenden Bereichen gleiche Konzepte, um die handelnden Vereine, Mitarbeiter/-innen und vor allem die Bevölkerung nicht weiter zu verunsichern“, sagte St. Paulis Präsident Oke Göttlich.

„Mir erschließen sich die unterschiedlichen Verordnungslagen für Veranstaltungen in Innen- wie Außenbereichen ebenso wenig wie die Unterscheidungen zwischen Kultur und Sport“, sagte HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld. „Wir als Profisportorganisation wollen keine Sonderbehandlung, sondern eine angemessene Gleichbehandlung.“

Corona Hamburg: Profisportvereine seien stark gefährdet

Auch der HSVH sieht dringend Gesprächsbedarf. „Grundsätzlich sind wir mit allen Schutzmaßnahmen einverstanden, aber wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen und klare Vorgaben, die wir auch rechtzeitig kennen“, forderte Präsident Marc Evermann. „Für uns ist neben der Abdeckung von wirtschaftlichen Mindererlösen insbesondere eine termingerechte Planbarkeit wichtig.“

Besonders in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit der Profisportvereine und deren Existenz befürchtet Sven Gösch, Geschäftsführer der Crocodiles Hamburg, Konsequenzen: „Die neue Verordnung wirft viele Fragen auf. In Bezug auf die Gleichbehandlung der Veranstalter/-innen, aber auch in Bezug auf die Zukunft der Profisportvereine Hamburgs, deren Wettbewerbsfähigkeit oder gar Existenz ohne wirtschaftliche Unterstützung der Stadt oder des Bundes stark gefährdet ist.“

Marvin Willoughby, Geschäftsführer der Hamburg Towers, begrüßt die von der Behörde für Inneres und Sport angebotene Bereitschaft, sich zeitnah mit den wirtschaftlichen Auswirkungen auseinanderzusetzen. „Dieser Gesprächsfaden muss schnellstens aufgenommen werden, um den Profisportstandort Hamburg nicht nachhaltig zu schädigen und vor weiteren Wettbewerbsnachteilen zu schützen.“