Bremen. Bremen lässt beim 1:2 gegen Kiel die Punkte an der Förde, nimmt den Trainer aber mit. Werner soll schon am Montag einsteigen.

Ole Werner ist neuer Trainer des Bundesliga-Absteigers SV Werder Bremen. Der 33-Jährige unterschrieb einen bis zum 30. Juni 2023 gültigen Vertrag. Er tritt die Nachfolge von Markus Anfang (47) an, der nach Ermittlungen der Bremer Staatsanwaltschaft wegen eines mutmaßlich gefälschten Impfpasses am vorvergangenen Sonnabendmorgen zurückgetreten war.

„Ole ist ein junger, spannender und hervorragender Trainer, der mit seiner Idee Fußball zu spielen, sehr gut zu uns passt“, sagte Werder-Sportchef Frank Baumann (46). „Er hat als Cheftrainer erfolgreich in Kiel gearbeitet, kennt die 2. Bundesliga gut und wird sich als Norddeutscher auch schnell in Bremen zurechtfinden.“

Muss Werder noch eine Ablöse an Kiel zahlen?

In der Nacht nach Bremens 1:2-Niederlage bei Werners bisherigem Arbeitgeber wurden letzte Details geklärt. Werner hatte die Kieler bis zum 20. September trainiert und seinen bis Mitte 2022 laufenden Vertrag zum 30. November gekündigt.

Holstein pochte zunächst auf die vereinbarte Vertragslaufzeit, lenkte später jedoch ein. Ob dafür eine Ablösesumme fällig wurde, ist bisher nicht bekannt. Werner bringt seinen Assistenten Patrick Kohlmann (38) aus Kiel mit.

Werner ist der vierte Trainer im vierten Spiel

Die Klärung der Trainerfrage beendet nach mehr als einer Woche ein denkwürdiges Wechselspiel in Bremen. Nach Anfangs Rücktritt saß beim 1:1 gegen Schalke Danijel Zenkovic als Interimscoach auf der Bank. Dessen positiver Corona-Test sorgte dafür, dass U-19-Trainer Christian Brand am Sonnabend in Kiel einspringen musste.

Interimstrainer Christian Brandt könnte bei Werder Bremen noch am Sonntag schon wieder ins zweite Glied zurückrücken.
Interimstrainer Christian Brandt könnte bei Werder Bremen noch am Sonntag schon wieder ins zweite Glied zurückrücken. © Imago/Nordphoto

Bei seinem Debüt am Freitag gegen Aue wird Werner nun der vierte Trainer im vierten auf­einanderfolgenden Werder-Spiel sein. In Bremen war Werner schon im Sommer ein Kandidat für den sportlichen Wiederaufbau nach dem Bundesliga-Abstieg. Damals entschieden sich die Verantwortlichen für Anfang und zahlten für ihn 400.000 Euro Ablöse an Darmstadt.

Werder Bremen droht Ärger mit dem DFB

Werner übernimmt eine verunsicherte Mannschaft. „Wir strotzen nicht gerade vor Selbstvertrauen“, klagte Torschütze Niclas Füllkrug nach dem 1:2 (0:1) in Kiel. „Wir hatten in den vergangenen drei Spielen drei verschiedene Trainer. Das ist schon kompliziert.“ Mit 20 Punkten liegen die Bremer auf dem zehnten Tabellenplatz.

Zudem droht den Bremern Ärger mit dem DFB. Während der zweiten Halbzeit brannten Werner Fans auf der Tribüne mehrmals Pyros ab und vernebelten damit das Spielfeld vor dem Kieler Tor.