Hamburg. Auftakt der Hallensaison: Kein Strafeckentor im ersten Stadtderby der Herren. Alsters Teams führen die Tabellen an. Kritik an Schiris.

Fast zwei Jahre lang hatte es nach dem coronabedingten Ausfall der Saison 2020/21 kein Bundesliga-Hallenhockey mehr gegeben. Das Kuriosum jedoch, das zum Auftakt der Spielzeit 2021/22 am Sonnabendnachmittag an der Jenischstraße aufgeführt wurde, hatte mit mangelnder Spielpraxis wenig zu tun.

„Wir waren in der Ausführung einfach nicht gut genug, deren Abwehr dagegen hat überragend funktioniert“, mussten nach dem 6:3-Sieg der Herren des Harvestehuder THC beim Hamburger Polo Club beide Cheftrainer konstatieren, nachdem es im Auftaktspiel der Nordgruppe kein einziges Tor nach einer Strafecke gegeben hatte. Vier davon hatten die von Matthias Witthaus trainierten Gastgeber, sechs die von Christoph Bechmann angeleiteten Gäste – doch stets standen gegnerische Schläger, Torhüter, Körperteile oder das eigene Unvermögen im Weg.

Polo-Trainer kritisiert Schiedsrichter

„So etwas ist wirklich kurios. Ich bin nur froh, dass wir aus dem Spiel heraus die nötigen Tore geschossen haben“, sagte Bechmann nach einem Spiel, in dem sein Team vor allem in der ersten Halbzeit mehr als drei Tore Vorsprung hätte herausschießen müssen.

Zu Bechmanns Glück traf Eckenspezialist Michael Körper per Siebenmeter und dreimal aus dem Spiel heraus und ebnete so den Weg zu einem verdienten Erfolg. Witthaus dagegen beklagte zu Recht die „sehr schwache Spielleitung der Schiedsrichter“, die letztlich auf den Ausgang der Partie aber keinen entscheidenden Einfluss hatte, was der Coach auch einräumte: „Am Ende ist es auch unsere Undiszipliniertheit, die uns Punkte kostet.“

Weil der HTHC am Sonntag trotz vier Eckentoren beim 7:7 beim Uhlenhorster HC Punkte ließ, ist bei den Herren der Club an der Alster einziges Team mit weißer Weste, die Siege gegen DHC Hannover (13:3) und bei DTV Hannover (10:7) gelangen jedoch gegen die beiden Abstiegskandidaten.

Damen: Wichtiger Erfolg für Polo

Bei den Damen untermauerte Alster seine Ambitionen mit deutlichen Erfolgen gegen Eintracht Braunschweig (11:3) und beim Großflottbeker THGC (11:2). Die Verfolgung des Titelverteidigers nahm der HTHC mit Siegen beim Polo Club (5:2) und beim UHC (7:1) auf.

Hannah Gablac und der Club an der Alster untermauerten ihre Ambitionen als Titelverteidiger.
Hannah Gablac und der Club an der Alster untermauerten ihre Ambitionen als Titelverteidiger. © Witters

Der wichtigste Erfolg jedoch gelang Aufsteiger Polo am Sonntag mit einem 2:1 in Braunschweig. Da diese beiden Teams voraussichtlich den Abstieg untereinander ausspielen, waren die Treffer von Marie Hartmann und Catalina Ness möglicherweise sehr viel wert.