Hamburg. Die Erstligahandballer gastieren nach dem Spielabbruch und der Länderspielpause in Erlangen. Der Fokus lag vorerst auf Regenaration.

Zumindest äußerlich scheint beim HSV Hamburg (HSVH) in diesen Tagen wieder alles seinen gewohnten Gang zu gehen. An diesem Sonnabendvormittag brechen Hamburgs Bundesligahandballer mit dem Bus in Richtung Süddeutschland auf, wo am Sonntag (16 Uhr/Sky) das Duell mit dem HC Erlangen ansteht. Trainer Torsten Jansen gab seinem Team am Freitag frei, die Videoanalyse möchte er zum großen Teil auf der rund 600 Kilometer weiten Fahrt vornehmen, ehe am Abend in der Trainingshalle des HCE die Abschlusseinheit ansteht. Das alles: ganz normal.

Handball: Beim HSV herrschte ein Schockzustand

Alles andere als normal waren hingegen die vergangenen zwei Wochen beim Bundesligaaufsteiger. Nachdem das Heimspiel gegen die MT Melsungen am 31. Oktober in der ersten Halbzeit abgebrochen werden musste, weil der jüngere Bruder von HSVH-Rechtsaußen Thies Bergemann auf der Tribüne der Sporthalle Hamburg zusammengebrochen war, herrschte in der Mannschaft ein kollektiver Schockzustand.

Bergemann selbst möchte den Vorfall hinter sich lassen, sich bis auf die Tatsache, dass es seinem Bruder wieder gut gehe und auch die folgenden Untersuchungen positiv verliefen, nicht weiter äußern. Zurzeit wird noch nach einem passenden Nachholtermin geforscht. Eine Möglichkeit ist Sonntag, der 28. November.

Fokus lag vorerst auf Regeneration

„In der vergangenen Woche ging es eher um Regeneration und darum, diese dramatische Situation aus dem Kopf zu bekommen“, berichtet Trainer Jansen. „Nach einem freien Wochenende haben wir in dieser Woche dann Gas gegeben und sehr konzentriert trainiert.“

Bergemann selbst hatte sich einen zusätzlichen Tag freigenommen, ehe er am Donnerstag vergangener Woche kurz nach seinen Mitspielern wieder ins Training einstieg. „Wir haben gefragt, ob bei den Spielern noch Gesprächsbedarf vorliegt. Soweit war aber alles in Ordnung, die Jungs konnten das gut verarbeiten, auch Thies war am Donnerstag gut drauf. Mittlerweile ist das hoffentlich aus den Köpfen raus“, sagt Jansen.

Handball: HSVH wartete über drei Wochen auf ein Spiel

Wegen der Länderspielpause wartet der HSVH seit mehr als drei Wochen auf ein vollständiges Spiel, die letzte echte Wettkampfpraxis gab es für das Team am 21. Oktober beim 28:23-Erfolg in Balingen. „Es ist immer gut, wenn man Rhythmus hat. Wir können aber nichts daran ändern, wenn wir jetzt rumjammern“, sagt Jansen. Vor der Zwangspause surfte der HSVH auf einer Erfolgswelle, steht mit 11:7 Punkten auf einem starken fünften Platz.

Auf dem Papier sind die Hamburger bei den zwölftplatzierten Franken der Favorit – fraglich nur, wie sehr den HSVH die vergangenen zwei Wochen beeinflusst haben. Personell darf Jansen entspannt sein. Abgesehen von Dominik Axmann (Fuß) fehlt im Rückraum nur Jan Kleineidam (Sprunggelenk). Keine schlechten Voraussetzungen also, um in den alten Erfolgsrhythmus zurückzufinden.