Die Entscheidung, Ironman, Marathon und Triathlon wieder an den Start zu bringen, bedeutet einen Paradigmenwechsel.

„Vorbildlich“ nennt Frank Thaleiser das Verhalten der Stadt. Der Chef des Hamburger Marathons, eher für klare Kante bekannt, weiß die Bemühungen des Senats zu schätzen, sportliche Großveranstaltungen am Leben zu erhalten. Dabei geht es nicht nur um die Übernahme eines Teils des wirtschaftlichen Risikos, der Grat bleibt immer noch schmal zwischen dem, was gewünscht, machbar, politisch akzeptabel und letztlich bei zuletzt steigender Inzidenz verantwortbar ist.

Die aktuelle Entscheidung, Ironman, Marathon und Triathlon wieder an den Start zu bringen, ist ein erster Paradigmenwechsel, nicht vorrangig nach Gefahren, sondern nach Signalen zu suchen. Keine andere Stadt in Deutschland traut sich derzeit, gleich für drei dieser Großevents grünes Licht zu geben.

Hamburg vollzieht bei Sportevents Kehrtwende

Der Sportbetrieb war in Hamburg in den vergangenen anderthalb Jahren stärkeren Einschränkungen unterworfen als in den benachbarten Bundesländern, viele Bewegungsverbote im Bereich der Kinder und Jugendlichen waren und sind bis heute schwer nachvollziehbar. Umso erfreulicher erscheint diese Kehrtwende, dass die Stadt die Infektionszahlen jetzt im Zusammenhang mit den Daten der Krankenhausaufenthalte neu interpretiert – und das öffentliche und sportliche Leben mehr als einen Spaltbreit öffnet.

Dass in den nächsten Wochen auch Vereine und Fitnessstudios wieder mehr Mitgliedern Zutritt gewähren dürfen, lassen sie nur Geimpfte und Genesene in ihre Räume, die Quote will der Senat am Dienstag festlegen, ist ein nächster Schritt Richtung Normalität. Gleichzeitig sind aber hier auch Lösungen gefordert, um Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, akzeptable Angebote zu machen. Möglichkeiten dafür sollte es im Freien und in separaten Räumlichkeiten sicherlich geben.