Hamburg. Beim Red Bull Wake Capital in der HafenCity startet an diesem Sonnabend auch ein Hamburger.

An Anglizismen mangelt es der professionellen Wakeboardszene definitiv nicht. „Der Track ist mega. Jeder Rider ist komplett stoked und happy mit dem Set-up der Obstacles“, sagt etwa Dominik Gührs, zweifacher Wakeboardweltmeister aus München. Was Gührs meint: Die Strecke (Track) gefällt ihm und den anderen Fahrern (Rider) sehr. Und mit dem Aufbau (Set-up) der Hindernisse (Obstacles) ist der 31-Jährige auch ganz zufrieden. Wenn die 16 besten Wakeboardprofis der Welt an diesem Sonnabend (13 Uhr) vor 1650 Zuschauern beim Red Bull Wake Capital im Sandtorhafen an den Start gehen, hofft Gührs auf einen Platz auf dem Podium.

„Ich vergleiche Wakeboarden immer ein bisschen mit Snowboarden auf dem Wasser. Die Brett- und Fußstellung ist relativ ähnlich. Wir haben nur zusätzlich eine Hantel in der Hand, an der wir von einer Wasserskianlage gezogen werden“, erklärt Miles Töller. Der 26 Jahre alte Hamburger Lokalmatador ist neben Gührs, Nico von Lerchenfeld (28/Köln) und Felix Georgii (28/Allgäu) einer von vier deutschen Startern. Nachdem sich seine Eltern mit ihrem Campingwagen für einen Stellplatz an einer Wasserskianlage entschieden hatten, begann Töller als Elfjähriger mit dem Wakeboarden.

Miles Töller fährt seit rund zehn Jahren professionelle Wettkämpfe

Seit rund zehn Jahren fährt er professionelle Wettkämpfe. „Ich würde es nicht als zukunftssichere Sportart bezeichnen. Deshalb habe ich im vergangenen Jahr bei der Berufsfeuerwehr in Hamburg eine Ausbildung angefangen“, erzählt Töller, der drei- bis viermal pro Woche an der Wasserskianlage in Harburg trainiert. „Früher habe ich mehr herumgespielt, mittlerweile nutze ich die zwei Stunden für effektives Training.“

Auf der 240 Meter langen Strecke müssen die Fahrer neun Hindernisse auf vier verschiedenen Wasserebenen bewältigen, um die Jury in den Kategorien Ausführung (Höhe, Weite und Landung), Style (persönliche Note) und der Schwierigkeit der Tricks zu überzeugen. „Mein bester Trick ist momentan ein 900er, das sind zweieinhalb Drehungen, bei denen man die Hantel hinter dem Rücken übergreifen muss“, sagt Töller, der jedoch nur Außenseiterchancen haben dürfte.

Die Topfavoriten sind der fünfmalige Weltmeister und X-Games-Gewinner Guenther Oka (23/USA), das ehemalige Wunderkind Daniel Grant (23/Thailand), der mit elf Jahren Weltmeister wurde, sowie Liam Peacock (22/England), der den ersten Wettkampf des Jahres in Litauen gewann.