Hamburg. Der Hamburger Schwergewichtler gewann im Januar den Junioren-WM-Titel, danach herrschte Stillstand. Nun kann er endlich wieder boxen.

Im Corona-Jahr 2020 war er der Rekordhalter. Vier Profiboxkämpfe bestritt der Hamburger Schwergewichtler Peter Kadiru trotz der Krise, er gewann im Januar den Junioren-WM-Titel des Weltverbands WBC und im Oktober die prestigeträchtige deutsche Meisterschaft. Seitdem jedoch hat der 24-Jährige, der für den Magdeburger SES-Stall antritt, nicht mehr im Ring gestanden, weil SES-Chef Ulf Steinforth und dessen TV-Partner MDR keine Veranstaltungen ohne Zuschauer durchziehen wollten.

Umso glücklicher ist der in Altona geborene Jugendolympiasieger von 2014, dass er an diesem Sonnabend (22.45 Uhr/MDR) den Ringrost von neun Monaten Pause abschütteln kann. In einem auf acht Runden angesetzten Aufbaukampf trifft Kadiru auf der Magdeburger Seebühne auf den Bosnier Adnan Redzovic. Der ist zwar 20 Jahre älter und war selbst zu seiner Blütezeit vor zehn Jahren kein Spitzenmann, dennoch nimmt der in zehn Profikämpfen unbesiegte Hoffnungsträger die Herausforderung ernst.

Gute Chancen für den Hamburger Boxer

„Peter ist in sehr guter Form. Es wäre schön, wenn er ein paar Runden Wettkampfpraxis sammeln kann, aber unser Anspruch ist, diesen Gegner vorzeitig zu besiegen“, sagt Trainer Christian Morales. Die lange Trainingsphase habe man zur Weiterentwicklung genutzt, wobei insbesondere die beiden mehrwöchigen Aufenthalte im Camp des britischen Weltmeisters Anthony Joshua (31) wichtige Effekte gezeigt hätten.

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„Ich habe mir von AJ einiges abgeschaut, zum Beispiel die Trainingsintensität. Das hat mir sehr viel gebracht“, sagt Kadiru. Um dessen Aufmerksamkeits- und Durchhaltevermögen zu schärfen, hat Morales im Sparring die Rundenzeit von drei auf dreieinhalb Minuten verlängert und die Pausen von 60 auf 30 Sekunden verkürzt. „Das hilft, um effektiver zu boxen“, so der Coach. Am Sonnabend soll sein Schützling den ersten Nachweis erbringen.