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Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 6. Juli 2021:

Rangnick macht sich selbstständig und berät Lokomotive Moskau

Ralf Rangnick hat einen neuen Job. Der einstige Macher von RB Leipzig tritt beim russischen Erstligisten Lokomotive Moskau den Posten als Leiter Sport und Entwicklung an. Wie der Klub bekannt gab, erhält Rangnick einen Dreijahresvertrag und ist für die strategische Planung bis hinunter in den Nachwuchsbereich verantwortlich.

Zuvor hatte Rangnick in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" erklärt, dass er sich als Klubberater selbstständig gemacht habe und künftig nicht mehr als Trainer sehe. Sein erster Auftraggeber sei Lok.

„Der Club hatte mich vor vier Monaten um eine sportliche Status-quo-Analyse gebeten“, sagte der 63-Jährige: „Sie wollten auch Tipps für die Kaderplanung, und als sie meine Pläne in Richtung Selbstständigkeit mitbekommen haben, wurde jetzt daraus eine feste Kooperation.“

Moskau soll aber nicht der einzige „Kunde“ für Rangnick bleiben. „Zwei Vereine, mit denen ich kürzlich in Verhandlungen stand, haben mir signalisiert, dass eine Zusammenarbeit in meiner neuen Rolle für sie Sinn machen könnte“, sagte Rangnick. Mehr als zeitgleich maximal drei Vereine oder Verbände seien für ihn als Auftraggeber aber nicht vorstellbar.

Zuletzt war Rangnick unter anderem als neuer starker Mann bei seinem früheren Club Schalke 04 und der AC Mailand im Gespräch gewesen. Auch als Erbe von Bundestrainer Joachim Löw wurde er gehandelt. Im vergangenen Jahren hatte er das Red-Bull-Imperium nach acht Jahren in verschiedenen Funktionen verlassen.

Politik erlaubt Vereinen 50 Prozent Stadionauslastung

Die Fußball-Fans dürfen sich auf eine Stadion-Rückkehr in der kommenden Bundesligasaison freuen. Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 sollen unter bestimmten Voraussetzungen maximal 25.000 Zuschauer die Spiele im deutschen Profifußball verfolgen dürfen. Diesen Beschluss fassten am Dienstag die Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien.

Die Arenen dürfen demnach zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden, wobei die Gesamtzahl der Zuschauenden vorerst bei 25.000 gedeckelt ist. Eine Ausnahme: Rekordmeister Bayern München darf in der heimischen Allianz Arena vor höchstens 20.000 Fans spielen, weil Bayern aufgrund der Delta-Variante, steigender Fallzahlen in anderen Ländern und der erwartbaren Reiserückkehrerproblematik zunächst einen vorsichtigen Kurs bei der Wiederzulassung von Zuschauern fahren will und nur eine Auslastung von höchstens 35 Prozent erlaubt.

Grundvoraussetzung für die Zuschauer-Rückkehr ist die Freigabe durch die zuständigen Behörden. Dabei werden die Inzidenzzahlen berücksichtigt, die nicht über 35 liegen dürfen. In Baden-Württemberg liegt die Obergrenze bei 50.

Hamburg geht bei der Zuschauerzulassung seinen eigenen Weg. Der Senat hatte dem HSV und dem FC St. Pauli erlaubt, 30 Prozent der Stadionkapazität zu nutzen.

Personen, die nicht geimpft oder nach einer Corona-Erkrankung genesen sind, müssen einen negativen Corona-Test vorlegen. Zudem sind die geltenden Hygieneregeln und das Abstandsgebot einzuhalten.

Mourinho will Boateng zum AS Rom holen

Der neue AS-Rom-Trainer Jose Mourinho ist offenbar an einer Verpflichtung von Ex-Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng interessiert. Das berichtete der "Corriere dello Sport". Boatengs Berater hat angeblich Kontakt zu AS Roms Manager Tiago Pinto aufgenommen, der einen Ersatz für den verletzten Nationalspieler Leonardo Spinazzola sucht.

Der Vertrag des 32-jährigen Boateng, Weltmeister von 2014 in Rio de Janeiro, beim deutschen Rekordmeister Bayern München war nicht verlängert worden. Boateng könnte somit ablösefrei in die italienische Hauptstadt wechseln.

Der Portugiese Mourinho soll bereits als Manchester-United-Teammanager versucht haben, Boateng zu verpflichten. Dieser hatte damals allerdings den FC Bayern aber nicht verlassen wollen.

Die Roma steht seit vergangenem August im Besitz des US-Unternehmer Dan Friedkin, der den börsennotierten Klub für fast 600 Millionen Euro erworben hat. Friedkin steigt jetzt als Mitglied in den Aufsichtsrat der Europäischen Klubvereinigung ECA ein.

Nagelsmann verrät Fan-Geheimnisse seiner Kindheit

Für Julian Nagelsmann erfüllt sich mit dem Trainerjob beim FC Bayern ein Kindheitstraum. Den Münchner Elite-Club hatte er schon früh im Herzen, wie er in einem Videoporträt auf der Homepage des Fußball-Rekordmeisters am Dienstag erzählte. Dass er als Kind in FC-Bayern-Bettwäsche schlief, das war bereits bekannt. „Ich hatte sogar ein kleines Zusatzkisten von Bayern“, erinnerte er sich nun.

Doch die Bettwäsche „ganz in Rot mit Bayern-Logo drauf“ war nicht das einzige Accessoire im Kinderzimmer des kleinen Julian. Als Poster an der Wand hing „lange Zeit Alain Sutter tatsächlich“, berichtete der Trainer. Der Schweizer Stürmer war in der Saison 1994/95 bei den Bayern aktiv. Und auch als fußballerisches Vorbild nannte der Trainer einen Münchner: Nagelsmanns Kindheitsidol war nämlich Mehmet Scholl.

Neuer Club: Podolski wechselt in sein Geburtsland

Ex-Nationalspieler Lukas Podolski wechselt zum polnischen Erstligisten Gornik Zabrze. In einem Video des Vereins, wo der langjähriger Kölner ein Trikot mit der Nummer zehn trägt, hieß es am Dienstag: „Es ist soweit. Willkommen zuhause.“ Dem Vernehmen nach unterschrieb der Weltmeister von 2014 einen Einjahresvertrag. Er twitterte unter das verlinkte Video: „Danke und bis zum Wiedersehen.“

Schon am Montag hatte sich der Wechsel angebahnt, als der Club in einem Clip verlauten ließ „The legend countinues...“, bei Podolski hieß es „The saga continues“. Podolski wurde in Gleiwitz, einem Nachbarort von Zabrze, geboren.

Podolski hatte zuletzt eine Saison lang für Antalyapor in der Türkei gespielt und war nach Auslaufen seines Vertrages seit 1. Juli vereinslos. Zabrze ist für den 130-maligen Nationalspieler die achte Station seiner Profikarriere. Gornik hatte in der vorigen Saison den zehnten Platz in der polnischen Meisterschaft belegt.

Fifa will alle zwei Jahre eine WM ausrichten

Das Störfeuer aus der Fifa-Zentrale könnte nicht ungelegener kommen. Gerade steuert das Premiumprodukt der Europäischen Fußball-Union (Uefa) auf seinen Höhepunkt zu, da wird die EM-Endrunde von der Strategie-Abteilung des Weltverbands zum künftigen „Pausenfüller“ abgestempelt. Als nichts anderes muss die forcierte Idee einer WM im Zweijahres-Rhythmus gesehen werden - auch wenn Fifa-Chefentwickler Arsene Wenger das natürlich ganz anders sieht.

„Wir wollen definitiv keinen Konflikt. Ich möchte letztlich ja nur das Beste für den Fußball, für die Nationen genauso wie für die Verbände“, sagte Wenger dem "kicker" mit Blick auf die angestrebte Termin-Revolution: „Natürlich muss es da Gespräche mit der Uefa und den anderen Kontinentalverbänden an einem Tisch geben. Aber wenn man die Qualität der Spiele auf der ganzen Welt verbessern möchte, dann sollte man darüber nachdenken.“

Das tut der Weltverband bereits seit Mai. Beim Fifa-Kongress stimmten 166 der 209 Verbände für eine Machbarkeitsstudie hinsichtlich einer WM-Endrunde alle zwei Jahre. Die Entscheidung fällt das Ffifa-Council

Hertha BSC bindet Abwehr-Routinier Pekarik

Der slowakische Fußball-Nationalspieler Peter Pekarik wird seinen Vertrag beim Bundesligisten Hertha BSC verlängern. Wie der „Kicker“ am Dienstag berichtete, erhält der 34-Jährige bei den Berlinern in Kürze einen neuen Einjahresvertrag bis zum 30. Juni 2022. Eine Bestätigung dafür gibt es noch nicht.

Offiziell ist Pekarik, der seit 2012 für Hertha aktiv ist, seit 1. Juli ohne Vertrag. Nach dem Vorrunden-Aus bei der EM mit der Slowakei befindet sich der Routinier derzeit noch im Urlaub. Der Rechtsverteidiger absolvierte 156 Bundesligaspiele für den Hauptstadtclub und erzielte dabei vier Tore.

WM-Quali: China unterbricht Liga für drei Monate

Um seine Qualifikationsspiele für die Fußball-WM trotz strenger Corona-Regeln bestreiten zu können, will China seine höchste Fußball-Liga in diesem Jahr für mehr als drei Monate aussetzen. Wie Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf den chinesischen Fußballverband CFA berichtete, werde die Super League in diesem Jahr zunächst am 15. Juli starten. Dann werde ab dem 12. August eine Pause bis zum 1. Dezember eingelegt.

Dieser Spielplan sei erforderlich, da die Nationalmannschaft in der Zeit dazwischen sechs Qualifikationsspiele zu bewältigen habe. Da die Spieler wegen Chinas strengen Corona-Regeln nach jedem Auswärtsspiel nach ihrer Rückkehr zunächst für 14 Tage in Quarantäne müssen, sei es so gut wie unmöglich gewesen, den regulären Ligabetrieb aufrechtzuerhalten

Neururer kümmert sich wieder um arbeitlose Profis

Der frühere Bundesliga-Trainer Peter Neururer leitet auch in diesem Jahr das Proficamp der Spielergewerkschaft VDV für vereinslose Fußballprofis. Seit Montag trainieren rund ein Dutzend Spieler in der Sportschule Wedau. „Wir haben profimäßige Bedingungen. Jeder hat hier die Möglichkeit, mindestens so fit wie bei einem normalen Bundesligisten zu werden“, sagte Neururer, der die Einheiten nach 2017, 2018 und 2020 zum vierten Mal leitet.

Die vereinslosen Profis werden auf Kosten der Spielergewerkschaft in der Sportschule untergebracht und sollen sich gemeinsam fit halten. „Fußball ist ein Mannschaftssport und da braucht man auch Mannschaftstraining“, betonte Neururer. In Testspielen sollen die Spieler die Möglichkeit bekommen, sich für neue Clubs zu empfehlen.

Außerhalb des Platzes werden die Profis zudem medizinisch und sportwissenschaftlich betreut und erhalten Beratung durch Experten zu Themen wie Arbeitsrecht, Laufbahncoaching und Sportpsychologie.

Nach Angaben des VDV liegt die Erfolgsquote bei 80 Prozent, dass Spieler so wieder in ein Vertragsverhältnis kommen. „An diese Quote wollen wir wieder anknüpfen“, sagte Neururer.