Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 25. Mai 2021:

Norderstedt und Teutonia kämpfen um Pokalplatz

Die Regionalligisten Eintracht Norderstedt und Teutonia 05 ermitteln in einem Entscheidungsspiel den Hamburger Teilnehmer am DFB-Pokalwettbewerb der Saison 2021/22. Das teilte der Hamburger Fußballverband (HFV) am Dienstag mit.

Hintergrund sei, dass der Norddeutsche Fußballverband die abgelaufene Spielzeit in allen Regionalliga-Staffeln für nichtig erklärt hat. Damit kann der Teilnehmer auch nicht per Quotientenregelung ermittelt werden.

Nach dem Verzicht von Altona 93 werden nun Eintracht Norderstedt und Teutonia 05 um den freien Startplatz der Hansestadt spielen. „Ein Datum im Juni und der Ort für dieses Spiel werden kurzfristig bekannt gegeben“, hieß es in einer HFV-Mitteilung.

Sandhausen verabschiedet 14 Spieler

Der SV Sandhausen treibt nach dem Verbleib in der 2. Bundesliga einen größeren Umbruch voran. Wie die Kurpfälzer mitteilten, werden insgesamt 14 Profis den Verein verlassen. Die Leihspieler Patrick Schmidt (1. FC Heidenheim), Nikolas Nartey (VfB Stuttgart) und Stefanos Kapino (Werder Bremen) kehren zu ihren Stammvereinen zurück.

Bei Diego Contento, Sören Dieckmann, Besar Halimi, Philipp Heerwagen, Philipp Klingmann, Gerrit Nauber, Ivan Paurevic, Alexander Rossipal, Robin Scheu, Emanuel Taffertshofer sowie Nikos Zografakis werden die auslaufenden Verträge nicht verlängert.

Serdar Dursun: Union Berlin statt HSV?

Zweitliga-Torschützenkönig Serdar Dursun (27 Saisontreffer) steht offenbar kurz vor einem Wechsel zu Union Berlin. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, steht der Transfer des 29 Jahre alten Angreifers des Zweitligisten Darmstadt 98 zum Hauptstadtclub kurz vor dem Abschluss. Demnach soll Dursun beim Teilnehmer der neuen European Conference League einen Vertrag über zwei Jahre unterschreiben.

An dem gebürtigen Hamburger Dursun hatte auch der HSV starkes Interesse bekundet. Nach dem Saisonfinale hatte der DeutschTürke selbst von einer Kontaktaufnahme seitens des Clubs aus seiner Heimatstadt berichtet. Auch aus der Türkei und dem arabischen Raum sollen Dursun Angebote vorgelegen haben.

Fix: Flick wird neuer Bundestrainer

Hansi Flick wird nach der EM im Sommer Bundestrainer und damit Nachfolger von Joachim Löw. Das gab der DFB am Dienstag bekannt. Flick erhält einen Vertrag bis einschließlich der Heim-EM 2024.

Der 56-Jährige übernimmt das Amt von seinem früheren Chef, an dessen Seite er 2014 in Brasilien Weltmeister geworden war. Bei der EM (11. Juni bis 11. Juli) wird letztmals Löw die deutsche Nationalmannschaft betreuen, danach zieht er sich nach 15 Amtsjahren zurück.

Flicks erstes Länderspiel steht am 2. September beim WM-Qualifikationsspiel in Liechtenstein an. Danach geht es mit den Qualispielen gegen Armenien (5. September) und auf Island (8. September) weiter.

Nach der überraschenden Niederlage gegen Nordmazedonien (1:2) liegt Deutschland in der Qualifikation für die Winter-WM 2022 in Katar nach drei Spielen in der Gruppe J nur auf Platz drei.

Lesen Sie hier mehr zu Flicks DFB-Rückkehr.

Offiziell: Flick wird neuer Bundestrainer

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    Real Madrid verlängert mit Luka Modric

    Luka Modric bleibt ein weiteres Jahr bei Real Madrid. Die Königlichen gaben am Dienstag die Vertragsverlängerung mit dem 35 Jahre alten kroatischen Vizeweltmeister bis Ende Juni 2022 bekannt. Modric spielt seit Sommer 2012 für Real, er war damals von Tottenham Hotspur aus der Premiere League in die spanische Hauptstadt gewechselt. 2018 zeichnete ihn die Fifa als Weltfußballer des Jahres aus.

    Gladbach: Halbvolles Stadion zum Start?

    Finanz-Geschäftsführer Stephan Schippers rechnet für den Start der kommenden Bundesliga-Saison mit einem halbvollen Stadion bei Borussia Mönchengladbach. „Ich glaube fest daran, dass wir die neue Saison mit Zuschauern starten werden. Zu Beginn nicht mit einem vollen Haus, aber mit einer gewissen Quote. Ich hoffe auf 50 Prozent – mindestens“, sagte Schippers dem kicker. Die neue Saison beginnt am 13. August.

    In Europa wird die Borussia dann nicht vertreten sein. „Sicherlich hätten uns die Zusatzeinnahmen gutgetan, wobei die Erlöse aus der Europa Conference League – vereinfacht ausgedrückt – etwas weniger als die Hälfte im Vergleich zur Europa League betragen. Für uns hätte der Europacup eine emotionale Bedeutung gehabt. Wir genießen diese Europacup-Abende, wollen reisen, wollen diese Dreifachbelastung. Deswegen sind wir traurig, dass wir nächste Saison international zuschauen müssen“, sagte Schippers.

    Monza trennt sich offenbar von Boateng

    Der ehemalige Bundesliga-Profi Kevin-Prince Boateng muss sich erneut einen neuen Verein suchen. Nach Informationen der Gazzetta dello Sport wird der Vertrag des 34-Jährigen beim italienischen Zweitligisten AC Monza nicht verlängert. Der Club von Italiens Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi hatte den erhofften Aufstieg in die Serie A verpasst. Boateng erzielte in 24 Spielen fünf Tore, fiel jedoch immer wieder wegen Verletzungen aus. Noch offen ist zudem, ob Monza mit Ex-Nationalspieler Mario Balotelli verlängern wird.

    „Wandervogel“ Boateng war im Sommer 2018 von Eintracht Frankfurt zunächst zu Sassuolo Calcio gewechselt. Von dort ging es für den Offensivspieler zum FC Barcelona, nach Florenz und zu Besiktas Istanbul. Im vergangenen September wechselte er zu Monza Calcio. Boateng war in der Bundesliga auch für Hertha BSC, Borussia Dortmund und Schalke 04 aktiv und stand unter anderem auch bei Tottenham Hotspur und dem AC Mailand unter Vertrag.

    Union Berlin droht Ärger nach Fan-Party

    Die Fan-Party nach dem Einzug in die Conference League hat Konsequenzen für den 1. FC Union Berlin. Der Regierende Bürgermeister der Hauptstadt, Michael Müller (SPD), kündigte am Dienstag beim Sender radioeins des RBB „mit Sicherheit ein Nachspiel“ an. Der Verein habe nicht dafür gesorgt, dass es keine Party gebe und sei daher „mitverantwortlich“.

    Mehrere Tausend Fans hatten am Sonnabend nach dem 2:1 am letzten Bundesligaspieltag über Vizemeister RB Leipzig die Mannschaft von Trainer Urs Fischer auf dem Platz vor dem Stadion An der Alten Försterei gefeiert. Die Abstandsregeln, die während der Corona-Pandemie gelten, wurden von den euphorisierten Anhängern dabei nicht eingehalten.

    Nach dem Spiel feierten Berlins Profi vor dem Stadion mit den Fans.
    Nach dem Spiel feierten Berlins Profi vor dem Stadion mit den Fans. © Imago/Matthias Koch

    „Uns war am Donnerstag und Freitag klar, dass es diese Bilder geben wird. Wir haben versucht, es zu organisieren“, hatte Union-Präsident Dirk Zingler die Party tags darauf verteidigt. Berlins Stadtoberhaupt Müller stellte auch das Modellprojekt infrage, demzufolge 2000 Zuschauer die Partie im Stadion hatten verfolgen dürfen. Man müsse sehen, ob so etwas auch in Zukunft möglich sei, „wenn sie so aus dem Ruder laufen“.

    Conference League: Union Berlin löst Ticket für Europa

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      Hermann Gerland will "bis 92 arbeiten"

      Hermann Gerland hat sein Aus beim FC Bayern vor dem Vertragsende nach eigener Schilderung selbst eingeleitet. „Die Initiative ging von mir aus. Ich bin auf Karl-Heinz Rummenigge zugegangen“, erklärte der 66 Jahre alte bisherige Co-Trainer des ebenfalls scheidenden Hansi Flick (siehe auch diesen Eintrag) in einem Interview der „Welt“.

      Rummenigge und er seien zu der Überzeugung gekommen, „dass wir den bis 2022 datierten Vertrag auslaufen lassen. Mit Unterbrechungen habe ich insgesamt 25 Jahre für den FC Bayern gearbeitet und hier tolle Jahre verbracht“. Die Rente reiche er nun aber nicht ein, versicherte Gerland: „Ich scherze immer: Ich werde bis 92 arbeiten, gehe dann erst in Altersteilzeit.“

      Hermann Gerland verabschiedete sich von den Bayern standesgemäß mit der Meisterschale.
      Hermann Gerland verabschiedete sich von den Bayern standesgemäß mit der Meisterschale. © Imago/Poolfoto

      In der kommenden Saison werden zwei Vereine in der Fußball-Bundesliga spielen, mit denen Gerland eng verbunden ist. Der VfL Bochum solle möglichst viele Siege schaffen. „Mit einer Ausnahme: nur nicht gegen Bayern München.“ Gerland stammt aus Bochum und ist genießt dort auch Kult-Charakter. „Wenn ich über den Bochumer Weihnachtsmarkt schlendere, drehen sich schon mal zwei Ömmerkes um. 'Guck mal, ist dat unser Hermann?' Ich nicke dann, und sie geraten ins Schwärmen: 'Hermann nee, wat war dat schön damals.'“

      Ins Schwärmen gerät Gerland selbst über die Rückkehr des VfL in die Bundesliga nach dem Abstieg 2010. „Mein Glücksgefühl ist unbeschreiblich: Ich bin aus dem Häuschen.“ Die Aufstiegsmannschaft sei ein gutes Gerüst. Jeder Neuling müsse sich aber verstärken, betonte Gerland. „Und da sind wir beim Problem. Es mangelt an den Finanzen. Wie damals, als ich gespielt und später den Club trainiert habe, ist dies das große Manko.“

      Matthäus: Werder-Wiederaufstieg unter Umständen

      Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sagt den namhaften Bundesliga-Absteigern Schalke 04 und Werder Bremen in der neuen Saison in einer „zweiten Liga, wie es sie noch nie gab“, harte Zeiten voraus. Die beiden Traditionsclubs werden sich „in jedem Spiel mit der Favoriten-Rolle abgeben müssen. Jeder will sie schlagen, aber keiner hat was zu verlieren“, schrieb Matthäus in seiner Kolumne „So sehe ich das“ bei skysport.de.

      „Es herrschen viel weniger Annehmlichkeiten als in der ersten Liga. Angefangen von den Umkleidekabinen bis hin zur Rasen-Qualität“, erklärte der 60-Jährige: „Hinzu kommt, dass der mediale Druck vor allem in der ersten Saison nicht kleiner wird. Niederlagen gegen Sandhausen, Aue oder Darmstadt werden noch weniger verziehen als gegen Stuttgart, Augsburg und Freiburg. Das wird ein hartes Jahr für die Absteiger.“

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      Weitere namhafte Clubs wie der HSV, der 1. FC Nürnberg, Fortuna Düsseldorf, Hannover 96 oder die Aufsteiger Dynamo Dresden und Hansa Rostock sind 2021/22 ebenfalls in der zweiten Liga vertreten. Dennoch traut Matthäus den auch wirtschaftlich schwer angeschlagenen Absteigern Schalke und Werder den direkten Wiederaufstieg zu, „wenn sie aus ihren Fehler lernen und eine Einheit in der Chefetage und in kurzen Hosen werden. Erst Recht, wenn ihre Fans wieder in die tollen Stadien dürfen.“

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        Guardiola wieder Englands Trainer des Jahres

        Teammanager Pep Guardiola vom Champions-League-Finalisten Manchester City ist zum dritten Mal nach 2018 und 2019 Englands Fußball-Trainer des Jahres. Der Katalane setzte sich bei der Wahl der Trainer-Vereinigung unter anderem gegen Marcelo Bielsa (Argentinien/Leeds United) und Daniel Farke (Deutschland/Norwich City) durch. Er folgt somit auf Jürgen Klopp (Deutschland/FC Liverpool).

        „Meine Spieler waren fantastisch. Ihre Hingabe und Professionalität haben niemals nachgelassen, selbst in einer Saison, die nie gesehene Herausforderungen mit sich brachte“, sagte der frühere Bayern-Trainer Guardiola, der ManCity unter anderem mit dem deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan zum Meistertitel geführt hatte.

        Seine Saison krönen kann der 50-Jährige mit einem Sieg im Champions-League-Endspiel in Porto gegen Thomas Tuchel und den FC Chelsea am Sonnabend (21 Uhr/Sky und Dazn).

        Lewandowski: Müllers Rekord "weit entfernt"

        Bayern Münchens Weltfußballer Robert Lewandowski hat die absolute Bundesliga-Rekordmarke von Gerd Müller noch nicht im Sinn. "Über die 365 Tore von Gerd Müller habe ich noch nicht nachgedacht. Dieser Rekord ist so weit entfernt und noch nicht in meinem Kopf", sagte Lewandowski dem "Kicker".

        Der Bayern-Torjäger hatte beim Saisonabschluss gegen den FC Augsburg mit seinem 41. Treffer Müllers Rekordmarke aus der Spielzeit 1971/72 innerhalb einer Spielzeit um ein Tor übertroffen. Insgesamt steht Lewandowski bei 277 Bundesliga-Toren. In drei Spielzeiten könnte er die Müller-Marke übertreffen.

        Lewandowski erinnert sich aber auch noch an die Anfänge seiner Bundesliga-Karriere, als er 2010 zu Borussia Dortmund gewechselt war. "Die ersten zehn Monate in Deutschland waren schwer – hier zu leben und sich einzugewöhnen. Ich musste vieles allein erledigen, was viel Kraft kostete", sagte der Pole und fügte hinzu: "Der damals 21-jährige Junge und der bald 33-jährige Junge – das ist eine komplett andere Welt."