Hamburg. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele soll für das HSV-Beachvolleyballduo im Continental Cup gelingen.

Das schwache Abschneiden der deutschen Duos beim „Viersterne-Triple“ in Cancún (Mexiko) hat Ni­clas Hildebrand in der Erkenntnis bestärkt, die er als Sportdirektor der Strandsparte im Deutschen Volleyball-Verband (DVV) schon länger vertritt. „Aktuell liegen ein paar Plätze zwischen unseren Teams und der Weltspitze“, sagt der Hamburger. Vor allem für die Männer waren die drei Turniere in der Blase von Cancún ein Rückschlag, über das Achtelfinale kam keins der Duos hinaus. Und das hat Konsequenzen.

Julius Thole/Clemens Wickler (nach Blinddarmoperation zurück) vom Eimsbütteler TV haben als Vizeweltmeister von 2019 und Sechste der Qualifikationsrangliste, aus der sich die besten 15 Duos, aber maximal zwei pro Nation für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) qualifizieren, ihr Japan-Ticket sicher.

Das HSV-Duo braucht Top-vier-Resultate

Nils Ehlers/Lars Flüggen vom HSV können als 18. des aktuellen Rankings nur noch mit Top-vier-Resultaten bei den drei verbleibenden World-Tour-Turnieren in Sotschi (Russland/26. bis 30. Mai), Ostrava (Tschechien/2. bis 6. Juni) und Gstaad (Schweiz/6. bis 11. Juli) zu Olympia gelangen.

Größere Chancen rechnet sich der DVV deshalb auf dem Umweg Continental Cup aus. Dieser eröffnet je einem Team pro Geschlecht die Chance auf die Tokio-Qualifikation. Der Modus ist kompliziert. In Izmir (Türkei), Baden (Österreich) und Madrid (Spanien) werden von diesem Donnerstag bis Sonntag in jeweils zwei Vierergruppen je fünf Starter pro Geschlecht für das Finalturnier in Den Haag (Niederlande/23. bis 26. Juni) ermittelt. Dort erhält nur der Sieger bei Frauen und Männern ein Olympiaticket.

Bei den Frauen ist die Lage in der Qualifikation entspannter

Gespielt wird der Continental Cup, ähnlich wie im Tennis-Daviscup, als Nationenwettkampf. Ehlers/Flüggen spielen in Madrid gemeinsam mit Thole/Wickler gegen drei andere Nationen. Jedes Duo tritt pro Partie einmal an, steht es dann 1:1, gibt es einen Golden Set.

Im Finalturnier wären Thole/Wickler jedoch nicht mehr startberechtigt, da sie für Tokio bereits qualifiziert sind. Ehlers/Flüggen müssten in Den Haag mit einem anderen Duo siegen, das noch gefunden werden muss. Das aktuell dritte Nationalteam Philipp Arne Bergmann/Yannick Harms (Hameln) ist wegen einer Verletzung Bergmanns nicht einsatzbereit.

Bei den Frauen ist die Lage entspannter. Weil Karla Borger/Julia Sude (Stuttgart) und das HSV-Duo Laura Ludwig/Margareta Kozuch das Olympiaticket sicher haben, spielt in Baden das Perspektivteam Leonie Körtzinger/Sarah Schneider (ETV). Zudem geht Ludwig, die Spielpraxis benötigt, mit ETV-Toptalent Svenja Müller ans Netz. Die Überzeugung, dass in Tokio Erfolg möglich ist, hat Hildebrand nicht eingebüßt. „Ich gehe davon aus, dass wir um die Medaillen spielen, bei Männern und Frauen.“