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Der Fußball-Ticker am Montag, den 19. April 2021:

Liverpool kassiert Ausgleich kurz vor Schluss

Der FC Liverpool hat den Sprung auf einen der Champions-League-Plätze in der Premier League verpasst. Das Team von Trainer Jürgen Klopp musste sich am Abend bei Leeds United nach zuletzt drei Siegen mit einem 1:1 (1:0) zufriedengeben und blieb vorerst auf dem sechsten Rang. Sadio Mané hatt den englischen Meister in der 31. Minute in Führung gebracht, Diego Llorente (87.) gelang kurz vor dem Ende der verdiente Ausgleich für den Aufsteiger.

Vor dem Spiel hatte es Proteste gegen die von zwölf Topclubs – darunter dem FC Liverpool – geplante Super League gegeben. Die Spieler von Leeds wärmten sich mit T-Shirts mit der Aufschrift „Earn it“ (Verdient es) unter dem Champions-League-Logo auf der einen und dem Satz „Football is for the fans“ (Fußball ist für die Fans) auf der anderen Seite auf. Vor dem Stadion an der Elland Road verbrannten Fans ein Liverpool-Trikot, am Liverpooler Stadion an der Anfield Road gab es Banner von Reds-Anhängern gegen die Pläne.

Liverpools Trainer Klopp sagte vor der Partie dem Sender Sky Sports, dass er die Super League weiter ablehne. In der Vergangenheit hatte er schon gesagt, dass er hoffe, dass es niemals diese Liga gebe. „Meine Meinung hat sich nicht geändert“, meinte der 53-Jährige. Mit Blick auf die Kritik und die Proteste sagte er: „Die Leute sind nicht glücklich damit, ich kann das verstehen.“

Die Tabellenspitze in England

1. Manchester City 38 Sp. / 83:32 Tore / 86 Pkt.
2. Manchester Utd. 38 Sp. / 73:44 Tore/ 74 Pkt.
3. FC Liverpool 38 Sp. / 68:42 Tore / 69 Pkt.
4. FC Chelsea. 38 Sp. / 58:36 Tore / 67 Pkt.
5. Leicester City 38 Sp. / 68:50 Tore / 66 Pkt.
6. Westham United 38 Sp. / 62:47 Tore / 65 Pkt.
7. Tottenham 38 Sp. / 68:45 Tore / 62 Pkt.
8. FC Arsenal 38 Sp. / 55:39 Tore / 61 Pkt.
9. Leeds United 38 Sp. / 62:54 Tore / 59 Pkt.

Uefa beschließt Reform der Champions League

Trotz der Aufregung um die Gründung der Super League hat die Uefa die Reform der Champions League ab der Saison 2024/25 beschlossen. Der neue Modus sieht eine Aufstockung von derzeit 32 auf 36 Teilnehmer vor.

Der Wettbewerb wird künftig im sogenannten „Schweizer Modell“ gespielt. Demnach bestreitet jeder Club zehn Gruppenspiele gegen zehn anhand einer Setzliste zugeloste Gegner. Daraus wird eine Gesamttabelle der 36 Teams ermittelt, anhand derer die acht bestplatzierten Mannschaften direkt in die K.o.-Runde einziehen. Die Teams auf den Rängen neun bis 24 spielen in Play-offs die weiteren Teilnehmer der K.o.-Runde aus.

Zwei der vier zusätzlichen Startplätze sollen über eine Fünf-Jahres-Rangliste der Clubs vergeben werden. So würden Vereine, die sich über die Liga nicht qualifiziert haben, von ihren Erfolgen vergangener Tage profitieren und dennoch in die Champions League einziehen. Diese Neuerung war als Zugeständnis für die Topclubs angedacht – doch sechs Vereine aus England sowie je drei aus Spanien und Italien wollen dennoch in die Super League ausscheren.

Schalke-Abstieg: Grammozis bleibt gelassen

Schalke 04 steht unmittelbar vor dem vierten Abstieg aus der Bundesliga, doch Trainer Dimitrios Grammozis will darüber nicht reden. „Mit solchen Szenarien beschäftige ich mich nicht“, sagte der fünfte Coach der Saison mit Blick auf das Spiel der Königsblauen am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) bei Arminia Bielefeld. Bei einer Niederlage wäre der erneute Gang in die Zweitklassigkeit bereits vier Runden vor Schluss besiegelt.

Es sei „eine spezielle Situation“, sagte Grammozis, er erwarte nach dem desolaten 0:4 am vergangenen Samstag beim SC Freiburg „eine gute Reaktion“. Gedanken darüber, ob das vorzeitige Ende des Abstiegskampfes möglicherweise eine Erlösung sei, will er sich nicht machen. „Ich bin Leistungssportler, ich möchte nicht verlieren“, sagte er, „das ist das Hauptaugenmerk auch in Bielefeld.“

Die Kritik des Ex-Nationalspielers Dietmar Hamann bei Sky, dass sich unter ihm nichts geändert habe und Schalke so nicht in die 2. Liga gehen könne, störe ihn nicht, sagte Grammozis: „Mit Meinungen der anderen Leute habe ich kein Problem.“

Werder: Trainingslager erneut im Zillertal

Werder Bremen wird wie in den Jahren zuvor sein Trainingslager wieder im österreichischen Zillertal beziehen. Die Grün-Weißen wollen sich vom 14. bis 23. Juli in Zell am Ziller auf die neue Saison vorbereiten. Für Werder wird es der zehnte Aufenthalt im Zillertal. „Die Bedingungen vor Ort sind hervorragend. Wir fühlen uns dort einfach wohl“, sagt Geschäftsführer Frank Baumann.

Die neue Bundesliga-Spielzeit beginnt am 13. bis 15. August, eine Woche zuvor steht die erste Runde im DFB-Pokal an. Im Falle eines Abstiegs müssten die Bremer noch einmal umplanen, da die Zweite Liga bereits am 23. bis 25. Juli beginnt.

JP Morgan bestätigt Finanzierung der Super League

Die neue Super League (siehe auch diesen Eintrag) mit derzeit zwölf europäischen Topclubs wird von der US-Großbank JP Morgan unterstützt. Das bestätigte das Unternehmen der englischen Nachrichtenagentur PA. JP Morgan sichert demnach die Finanzierung des neuen Wettbewerbs, der den Teilnehmern garantierte Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe sichern soll.

Während der „anfänglichen Verpflichtungsperiode der Vereine“ könnten Solidaritätsleistungen in Höhe von zehn Milliarden Euro ausgezahlt werden, hatten die Vereine mitgeteilt. Die Gründungsmitglieder sollen einen Betrag von 3,5 Milliarden Euro erhalten, „der ausschließlich für die Entwicklung ihrer Infrastruktur und zur Abfederung der Auswirkungen der Covid-Pandemie vorgesehen ist“.

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht zur geplanten neuen Super League.

Internationale Pressestimmen zur europäischen Super League

„Daily Mail“ (Großbritannien)

„Die Großen Sechs des englischen Fußballs haben sich einer neuen europäischen Super League angeschlossen, in einer Erdbebenbewegung, die Krieg im Sport ausgelöst hat. Die Entscheidung droht, den englischen Fußball zu spalten, nachdem die Premier League in einem Brief an die Clubs Sonntagnacht erkennen ließ, dass sie keinem derartigen Wettbewerb zustimmen werde.“

„The Guardian“ (Großbritannien)

„Das ist eine Idee, die sich nur jemand ausgedacht haben kann, der Fußball wirklich bis auf die Knochen hasst. Der den Fußball so sehr hasst, dass er ihn beschneiden, ausnehmen, zerlegen will, vom Spiel an der Basis bis zum Weltcup.“

„The Sun“ (Großbritannien)

„Wer außer den Milliardären selbst denkt, dass eine bedeutungslose "Super League" - die die Champions League, die Premier League und unsere unteren Ligen zerstören würde, ganz zu schweigen von denen in Spanien und Italien - eine gute Idee ist?“

„The Telegraph“ (Großbritannien)

„Florentino Pérez, Andrea Agnelli und Joel Glazer sind nun als steuernde Kräfte der schlechtesten Idee in der Geschichte des europäischen Fußballs eingesetzt. Der Vorsitzende und die beiden Vize-Vorsitzenden der gerade entstandenen European Super League (ESL) führen den jüngsten Vorstoß der Zombie-Apokalypse des Fußballs auf der Suche nach frischem Fleisch an - denn selbst die letzten zwei Jahrzehnte mit gewaltigen Einnahmezuwächsen bei den Übertragungsrechten haben ihnen nie gereicht.“

„The Independent“ (Großbritannien)

„Die European Super League ist ein grotesker Verrat am Fußball“

„Daily Mirror“ (Großbritannien)

„Diese sogenannte Super League muss nicht nur scheitern, sie muss für immer aus dem Sport verjagt werden.“

„The Times“ (Großbritannien)

„Es gibt nichts, was die nationalen Verbände davon abhalten könnte, Spieler bestimmter Clubs nicht für ihre Nationalmannschaften aufzustellen. Das würde die Verlockung, die diese abtrünnigen Vereine für Spieler darstellen, stark mindern. Vor allem aber sind da die Fans, die wahren Hüter der Magie des Fußballs, ohne deren Unterstützung die neue Liga nicht erfolgreich sein kann.“

„La Gazzetta dello Sport“ (Italien)

„Die Super League, die er (Juve-Boss Andrea Agnelli) fördert, würde eher den Interessen seines Clubs nützen, als den allgemeinen Interessen der Serie A. Ein Parallelturnier zwischen einigen Vertretern des europäischen Club-Adels würde Geld nur in die Kassen der beteiligten Vereine spülen. Die Superliga steht im Widerspruch zum Versuch, die italienische Meisterschaft wieder aufzuwerten und noch stärker im Gegensatz zum Projekt der neuen Champions League, die vorhat, den Wettbewerb von 2024 an auf 36 Mannschaften auszuweiten.“

„La Repubblica“ (Italien)

„Die Nacht, die den europäischen Fußball veränderte“ - „Die geschlossene Superliga (...) beendet die Qualifikation auf dem Spielfeld - und damit das grundlegende Konzept des verdienten Erfolgs -, bei der die Voraussetzung der Teilnahme aller gilt. Ein inakzeptabler Verlust.“

„Corriere della Sera“ (Italien)

„Eine grobe Idee, die sich gegen die Fans richtet“

„Marca“ (Spanien)

„Die Schaffung der neuen Liga kommt in einer Zeit, in der die weltweite Pandemie die Instabilität des aktuellen ökonomischen Modells des europäischen Fußballs beschleunigt hat. Jahrelang hatten die Gründerclubs zum Ziel gehabt, die Qualität und Intensität der bestehenden europäischen Wettbewerbe zu verbessern und vor allem, ein Turnier zu schaffen, bei dem die besten Clubs und Spieler häufiger aufeinandertreffen könnten.“

„La Vanguardia“ (Spanien)

„Dass wirtschaftliche Gründe im Vordergrund stehen, zeigt auch der Anstieg der Kurse der beteiligten englischen Clubs an der Wall Street und die von Juventus an der Mailänder Börse. Diese Vereine versuchen seit Jahren, einen halbgeschlossenen Wettbewerb im Stil der NBA zu schaffen, der ihnen Geld und finanzielle Stabilität garantiert.“

„Sport“ (Spanien)

„Die durch die Pandemie ausgelöste wirtschaftliche Krise hat die mächtigsten Clubs des Kontinents gezwungen, einen wichtigen Schritt zu tun, den Status quo aufzugeben und einen Krieg mit ungewissem Ausgang auszulösen.“

„abc“ (Spanien)

„Das Super League-Modell bedeutet die Abschaffung der Leistungskultur. Die weltweite Magie dieses Spiels entspringt der Tatsache, das immer zumindest die Möglichkeit besteht, dass ein kleines Team mit Glück und Geschick ein großes Team besiegen kann. Wenn dieser egalitäre Faktor durch den Ausschluss der kleineren Vereine verschwindet, bleibt nur die überwältigende Macht des Geldes, um das herum sich Talente konzentrieren werden. Die Super League zielt darauf ab, sich von den mittleren Clubs abzusetzen und ein aristokratisches Monopol zu schaffen, das sich dem Wettbewerb entzieht und daher den Grundprinzipien der Europäischen Union widerspricht. Bezahlen, zugucken (im Fernsehen) und die Klappe halten: Das erwartet Kinder, die voller Illusionen Trikots kaufen, die aber nur noch tote Leidenschaften repräsentieren.“

„El Mundo“ (Spanien)

„Die Super League ist die Reaktion der großen Teams, die die meiste Aufmerksamkeit und das meiste Einkommen generieren, auf eine Situation, die sie als unfair empfinden. Sie beklagen, dass sie als diejenigen, die am meisten zu den nationalen Ligen und zur Uefa beitragen, weder im gleichen Verhältnis bezahlt werden noch an der Erstellung eines Spielplans teilnehmen. Unter der Führung von Real Madrid fördern sie jetzt eine halbgeschlossene Meisterschaft, an der derzeit zwölf Gründungsclubs - sechs britische, drei italienische und drei spanische - mit garantierter Teilnahme unabhängig von ihren sportlichen Ergebnissen.“

„L'Équipe“ (Frankreich)

„Derzeit gegen das Projekt der europäischen Super League eingestellt, steht PSG vor einem Dilemma. Der Pariser Club gehört nicht zu den zwölf Gründungsclubs des Projekts, dessen möglicher Start nicht ohne Konsequenzen für ihn wäre.“

„Kronen Zeitung“ (Österreich)

„Die Schwergewichte des europäischen Fußballs machen Ernst. Zwölf Top-Clubs wollen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine europäische Superliga gründen.“ (...)  „Naht also tatsächlich das Ende der Weltsport-Art Nummer eins? Ja, ist auch Florentino Perez überzeugt. Allerdings will der Real-Madrid-Präsident genau deswegen die Super League durchziehen. Perez ist als Big Boss des neuen Wettbewerbs vorgesehen.“

„Blick“ (Schweiz)

„Ein Erdbeben im europäischen Club-Fussball! Zwölf Topclubs wollen so schnell wie möglich in einer eigenen europäischen "Super League" aufspielen.“

„Tages-Anzeiger“ (Schweiz)

„Die Gründung der ESL führt zu einer enormen Zerreißprobe im Fußball. Die Uefa fürchtet um ihren Wettbewerb, eine zwar immer mehr verwässerte Champions League. Ihr ist die Kraft zu wünschen, dass sie sich durchsetzt und die Clubs von den nationalen Meisterschaften ausschließt. So wie ihr der ehrliche Beistand der Fifa zu wünschen ist, Spieler von der WM fernzuhalten, die an diesem Projekt teilnehmen. Denn im Größenwahn der ESL steckt vor allem eines: der Angriff auf die nationalen Ligen und damit auf die Basis des Fußballs.“

„New York Times“ (USA)

„Es ist wirklich keine Überraschung, dass die Rebellen glauben, ihr Plan könnte funktionieren und es keine rote Linie gibt. Dass, was auch immer sie tun, wir weiter alle zuschauen und der Ball weiter rollen wird. Es ist keine Überraschung, dass sie denken, sie können tun was immer sie wollen. Das haben sie schließlich seit Jahren, und niemand hat sie bislang aufgehalten.“

„Politiken“ (Dänemark)

„Die Uefa hatte reichlich Gelegenheit, die Regelung einzuführen, die paradoxerweise ein Motor in den geschlossenen amerikanischen Ligen ist. Eine Gehaltsobergrenze und eine umgekehrte Hierarchie bei der Unterzeichnung von Verträgen mit neuen Spielern haben, gelinde gesagt, eine angestrebte Gleichstellung geschaffen, ohne dass dies einem enormen Wachstum im Wege gestanden hätte.“

„Dernières Nouvelles d'Alsace“ (Frankreich)

„Die Welt des Fußballs muss also voller Verblüffung und Ärger feststellen, dass sie vom Geld regiert wird. Was für eine Überraschung, was für eine Enthüllung! Nachdem das Projekt der Super League schon vor einigen Jahren angekündigt wurde, fängt es nun an, zu wachsen und zu gedeihen - und ist nichts anderes als das Ergebnis eines verdorbenen Systems.“

„De Standaard“ (Belgien)

„Die Chefs von zwölf Top-Fußballteams aus Spanien, England und Italien bilden seit gestern den meistgehassten Club Europas. Mit ihrem dreisten Plan, einen neuen Wettbewerb - die Super League - aus dem Boden zu stampfen, ziehen sie den Groll der Fußballföderationen, der nationalen Verbände, der übrigen Clubs, ihrer eigenen Anhänger und der Politik auf sich. Soviel Geldgier ist beispiellos, so der allgemeine Tenor.“ (...) „Aber es steht so gut wie fest, dass der Fußball auf dem Weg zu einem kommerziellen Modell nach amerikanischem Vorbild ist.“

„Nesawissimaja Gaseta“ (Russland)

„Es ist wahrscheinlich zu früh davon zu sprechen, dass die Revolution schon passiert ist. Aber der Prozess ist angestoßen. Beide Seiten – die UEFA und die Super League – haben schwere Geschütze aufgefahren, folglich müssen sie so oder so einen Kompromiss suchen.“

„Magyar Nemzet“ (Ungarn)

„Heutzutage steht Europa vielleicht mit einer einzigen Tätigkeit, mit einem einzigen Industriezweig im Mittelpunkt der Welt: mit dem Fußball. Dieser Stolz hat seinen Preis. Einerseits ist er in Euro-Milliarden messbar, andererseits verlor die nationale Idee erneut eine Schlacht. Denn, daran besteht kein Zweifel, die Superliga wird kommen.“

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Paderborn holt australischen Stürmer Iredale

Zweitligist SC Paderborn hat Mittelstürmer John Iredale vom Regionalligisten VfL Wolfsburg II verpflichtet. Der 21 Jahre alte Australier unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Bei der Reserve des VfL erzielte er in 21 Spielen 14 Treffer. Iredale steht zudem im Aufgebot seines Heimatlandes für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August).

Kölns Funkel: "Ich werde meine Sprache prüfen"

Kölns neuer Trainer Friedhelm Funkel will aus der Kritik an seiner nebulösen Äußerung in einem TV-Interview Lehren ziehen. „Ich bin noch dabei, das für mich aufzuarbeiten“, sagte der 67-Jährige der „Rheinischen Post“: „Aber natürlich lerne auch ich noch täglich dazu. Ich werde meine Sprache prüfen. Wer bin ich, dass ich behaupten würde, ich wüsste alles und würde keine Fehler machen? Das ist Quatsch. So ticke ich nicht.“

In einem Sky-Interview nach dem 0:3 des 1. FC Köln bei Bayer Leverkusen hatte Funkel gesagt: „Sie haben eine enorme Schnelligkeit durch ihre, äh, ja, den ein oder anderen Ausdruck darf man ja nicht mehr sagen. Durch ihre Spieler, die halt so schnell sind.“ In den sozialen Netzwerken sorgte dies für Diskussionen, manche warfen ihm gar Rassismus vor. Funkel verwahrte sich dagegen energisch.

Dass das Interview etwas auslösen könnte, sei ihm „mit etwas Abstand bewusst geworden“, sagte er nun: „In dem Moment nicht. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, was ich sagen wollte. Ich habe nur schnell gemerkt, dass ich es ganz anders ausdrücken wollte.“ Trotz aller Selbstkritik zeigt er weiter wenig Verständnis für das Ausmaß des Aufschreis. Da werde „etwas aufgeblasen“, sagte Funkel: „Da verstehe ich die Medienwelt nicht.“

Bochum macht Teenager Hartwig zum Profi

Zweitligist VfL Bochum hat in Luis Hartwig ein weiteres Eigengewächs an sich gebunden. Der Tabellenführer stattete den 18-Jährigen mit einem Kontrakt bis zum Sommer 2024 aus.

„Luis Hartwig hat sich als variable Offensivkraft erwiesen. Eigene Spieler zu entwickeln und mit der Perspektive auszubilden, den Sprung in den Lizenzbereich zu schaffen, gehört zu unserer Vereinsphilosophie“, sagte Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer/Sport beim VfL.

Hartwig war in dieser Saison bereits zu seinem Zweitliga-Debüt gekommen. Zuvor hatte er mehrere Nachwuchsteams des Vereins durchlaufen, auch zwei Länderspiele für die U19-Nationalmannschaft stehen in der Vita des 18-Jährigen.

EU-Kommission kritisiert Super-League-Gründung

Die Spitze der EU-Kommission hat die Gründung einer europäischen Super League im Fußball heftig kritisiert. „Wir müssen ein werteorientiertes europäisches Sportmodell verteidigen, das auf Vielfalt und Inklusivität basiert“, twitterte der griechische Kommissions-Vizepräsident Margaritis Schinas.

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Zuvor hatten zwölf europäische Topklubs die Gründung einer Super League beschlossen und damit ein Erdbeben im internationalen Fußball ausgelöst. Die Vereine aus Spanien, England und Italien wollen nach eigenen Angaben aber Teil ihrer nationalen Ligen bleiben und den Wettbewerb unter der Woche ausspielen. Die Clubs gehen dennoch auf Konfrontationskurs zur Uefa, die zuvor mit einem Bann der Vereine und Spieler gedroht hatte.

Flick-Assistent Klose kritisiert Umgang bei Bayern

Auch Weltmeister Miroslav Klose steht bei Bayern München offenbar vor dem Absprung. Der 42-Jährige ist beim deutschen Rekordmeister Assistent von Trainer Hansi Flick, sein Vertrag bei den Bayern läuft im Sommer aus. „Für mich persönlich ist das überhaupt kein Problem, dass der Verein noch nicht mit mir gesprochen hat. Was mich wirklich nachdenklich macht, ist aber, wie hier gerade miteinander kommuniziert wird“, sagte Klose „Kicker“ und „Bild“.

Er vermisse, „Respekt voreinander zu haben, auch wenn man nicht immer der gleichen Meinung ist, das muss unbedingt sein“, betonte der 137-malige Nationalspieler. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Ehrenpräsident Uli Hoeneß hätten den FC Bayern „zu einem Weltverein gemacht, weil es ihnen immer um den FC Bayern ging und nicht um persönliche Eitelkeiten“.

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Flick, zermürbt vom Dauerstreit mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic, hatte am Sonnabend angekündigt, dass er seinen bis 2023 laufenden Vertrag am Saisonende auflösen möchte. Dafür gab es am Sonntag eine Rüge der Verantwortlichen.

Corona-Ausbruch: Serie B pausiert zwei Wochen

Die italienische Serie B hat nach einem Corona-Ausbruch bei Delfino Pescara eine zweiwöchige Spielpause beschlossen. Zuvor waren sieben Spieler sowie ein Betreuer von Pescara positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte die Serie B auf ihrer Webseite mit.

Die ganze Delfino-Mannschaft wurde unter Quarantäne gestellt. Bis zum Restart sollen alle Nachholspiele absolviert werden. So sollen die Vereine mit der gleichen Anzahl an Partien in die restlichen vier Spielrunden bis Saisonende gehen.

Rettig nennt Trainer-Ablösen "kluge Entscheidung"

Andreas Rettig hat mit Ablösezahlungen für umworbene Trainer kein Problem. Im Gegenteil: „Dass für Schlüsselpositionen viel Geld in die Hand genommen wird, ist nicht überraschend. Im besten Fall macht der Trainer jeden Spieler des Kaders besser. Insofern ist es eine kluge unternehmerische Entscheidung, viel Geld in diese Personalie zu investieren“, sagte der 57-Jährige in einem ZDF-Interview. Außerdem habe der Trainer „direkten Einfluss auf den höchsten Kostenblock des Vereins: den Spielerkader. Hier wird Geld verbrannt oder verdient“, meinte der ehemalige DFL-Geschäftsführer (2013 bis 2015).

Zuletzt waren bei den Wechseln zur neuen Bundesliga-Saison von Marco Rose (von Borussia Mönchengladbach zu Borussia Dortmund) und Adi Hütter (von Eintracht Frankfurt nach Gladbach) Millionen-Ablösesummen kolportiert worden - und dies ausgerechnet in Zeiten einer Pandemie. Dass die Clubs wie im Fall von Rose Ausstiegsklauseln gewähren, sieht Rettig, der bis September 2019 als Geschäftsleiter beim Zweitligisten FC St. Pauli tätig war, hingegen kritisch.

„Die Ausstiegsklausel schwächt vor allem auch die Position des Trainers“, befand Rettig. „Jemandem, der mit Ausstiegsklausel auf dieser Schlüsselposition signalisiert, dass er bei nächster Gelegenheit weg möchte, räumt der Verein natürlich von Anfang an weniger Mitspracherecht bei der Kadergestaltung ein.“

Und was muss ein guter Trainer heutzutage können? Rettig: „Er muss vor allem Manager sein, die Mannschaft und seinen Staff führen. Der Trainer muss auch nicht in jeder Einzeldisziplin, ob Trainingslehre, Psychologie oder Pädagogik der Experte sein. Aber er muss die Dinge verstehen, ordnen, gewichten und die Gesamtverantwortung tragen.“

KSC setzt im Wildpark auf Ökostrom

Der Karlsruher SC setzt auf nachhaltigen Ökostrom. Der Zweiligist hat zum Jahresbeginn seine Stromversorgung umgestellt, neuerdings fließt im Wildparkstadion nur noch „NaturStrom“, der zu 100 Prozent in Wasserkraftanlagen produziert wird und somit eine klimaschonende Alternative zum herkömmlichen Strom darstellt.

„Im Wildpark passieren tagtäglich so viele Dinge, für die der KSC Strom benötigt. Gerade deshalb sind wir sehr glücklich darüber, gemeinsam mit unserem langjährigen Partner, den Stadtwerken Karlsruhe, eine klimafreundliche Lösung gefunden zu haben und so im Bereich des Umweltschutzes weiter als positives Beispiel voranzugehen“, sagte KSC-Geschäftsführer Michael Becker.

Dieter Hoeneß über Flick: "Einfach ein Fauxpas"

Auch Dieter Hoeneß hat eine Meinung zu Hansi Flicks Abschiedsplänen bei Bayern München – und schlägt sich klar auf die Seite seines langjährigen Vereins. „Ich bin überzeugt, dass Hansi das nicht gut überlegt hat, vielleicht auch nicht gut beraten war“, sagte Hoeneß im Gespräch mit dem SWR.

Erfolgstrainer Flick habe die Bayern mit seiner öffentlichen Abschieds-Ankündigung „auf dem falschen Fuß erwischt. Es gab eine andere Absprache, es ist besprochen worden, dass nach dem übernächsten Spiel eine Erklärung erfolgt. Es war einfach ein Fauxpas. Zu so einem Konflikt gehören zwei.“

Hoeneß, Bruder von Bayerns Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß und lange Jahre selbst für die Münchner aktiv, äußerte sich auch zu Flicks offenkundigem Konflikt mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic. „Es ist ja nicht so, dass Hansi die Titel geholt hat, die hat auch Salihamidzic geholt“, sagte der 68-Jährige: „Da wäre es besser wieder mehr im wir zu reden und nicht im ich. Ich glaube, dass man eine diplomatische Situation hätte finden können.“

Das ist Hans-Dieter Flick

Geboren

24. Februar 1965 in Heidelberg

Vereine als Spieler

SV Sandhausen (1982-85), Bayern München (1985-90), 1. FC Köln (1990-93)

Erfolge als Spieler

Deutscher Meister 1986, 1987, 1989, 1990, DFB-Pokal-Sieger 1986

Stationen als Trainer

FC Bammental (1996-2000), TSG Hoffenheim (2000-05), RB Salzburg (Co-Trainer, 2006), deutsche Nationalmannschaft (Co-Trainer, 2006-14), Bayern München (Co-Trainer, 2019), Bayern München (seit 2019). 

Erfolge als Trainer

Club-Weltmeister, Champions-League-Sieger, deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger, Supercup-Sieger, Uefa-Supercup-Sieger (alles 2021), Weltmeister 2014 als Co-Trainer von Joachim Löw

Sonstiges

Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (2014-17), Geschäftsführer Sport bei der TSG Hoffenheim (2017-18)

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