Hamburg. Die 19-Jährige vom AMTV-FTV Hamburg schwamm deutschen Altersklassenrekord. Jacob Heidtmann zeigte sich in starker Form.

Als Hannah Küchler am Sonnabendabend gegen 21.45 Uhr in ihrem Berliner Hotelzimmer das Licht löschte, um vor dem letzten Wettkampftag bei der nationalen Olympiaqualifikation der Beckenschwimmer ausreichend Schlaf zu bekommen, da tat sie das mit dem Gefühl, den größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere bereits geschafft zu haben.

Bei ihrem Sieg im B-Finale über 100 Meter Freistil war die 19-Jährige vom AMTV-FTV Hamburg in 54,88 Sekunden die viertschnellste Zeit und nebenbei deutschen Altersklassenrekord geschwommen und hatte sich damit – vorbehaltlich der Bestätigung durch die Nominierungskommission des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) – einen Platz in der 4x100-Meter-Freistilstaffel bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) gesichert.

Hamburger Schwimmerin löst Olympia-Ticket

„Ich bin einfach überwältigt. Ich habe es im ersten Moment gar nicht glauben können“, sagte Hannah Küchler, „jetzt bin ich natürlich überglücklich, dass mein Traum schon so früh wahr wird. Die ganze harte Arbeit hat sich gelohnt, ich bin jedem unglaublich dankbar, der meinen Weg verfolgt und unterstützt hat.“

Veith Sieber, Bundesstützpunkttrainer in Hamburg und ein wichtiger Wegbegleiter, sagte: „Für Hannah ist das ein ganz toller Erfolg und für uns eine Bestätigung für unseren Weg.“ Seit Januar 2020, als Küchler bei einem internationalen Meeting in Luxemburg in 55,08 Sekunden Zweite geworden war, habe man gehofft, dass sie es nach Japan schaffen könnte. „Umso schöner, dass es nun geklappt hat“, so der Coach.

Jacob Heidtmann zeigt sich in starker Form

Etwas getrübt wurde die Freude dadurch, dass Küchlers Trainingskollegin und Freundin Julia Mrozinski (21/SGS Hamburg) in 55,37 Sekunden Sechste wurde und damit das Tokio-Ticket verpasste. „Es passt zu dem bitteren Saisonverlauf mit der Corona-Erkrankung im vergangenen Jahr, die Julia locker vier Wochen zurückgeworfen hat“, sagte Cheftrainer Sieber.

In ansprechender Form präsentierte sich der einzige Hamburger Tokio-Einzelstarter. Jacob Heidtmann (26/Swim-Team Stadtwerke Elmshorn), der seit September 2019 in den USA trainiert, gewann auf seiner Paradestrecke 400 Meter Lagen in guten 4:14:00 Minuten und sagte: „Mein eigener Anspruch liegt noch ein bisschen höher. In den zwölf Wochen bis Olympia will ich versuchen, dass es noch schneller geht.“ Zusätzlich zum ersten Platz durfte sich Heidtmann auch noch über die Tokio-Qualifikation der 4x200-Meter-Freistilstaffel freuen, in der er mit der zweitschnellsten Zeit (1:46,98 Minuten) seinen Platz buchte.