Hamburg. Mit dem klaren Ziel, den Titel zu gewinnen, waren die Hamburgerinnen nach Amsterdam gereist. Die Enttäuschung ist groß.

Besonders schmerzhaft sind Niederlagen, wenn man auf einer langen Rückreise in der Analyse zu dem Schluss kommt: Da wäre viel mehr drin gewesen! Jens George ging es genau so am Nachmittag des Ostersonntags.

Mit dem klaren Ziel, den Titel zu gewinnen, waren die von ihm trainierten Hockeydamen des Clubs an der Alster zum Europapokal-Final-Four nach Amsterdam gereist. Als Vierte kehrten sie aus den Niederlanden zurück. „Die Enttäuschung ist riesig, beide Niederlagen waren komplett unnötig“, bilanzierte George.

3:4-Aus im Penaltyschießen gegen Club de Campo wirkte nach

Vor allem das 3:4-Aus im Penaltyschießen im Halbfinale gegen Spaniens Titelträger Club de Campo aus Madrid wirkte nach. Die 2:4-Schlappe im Spiel um Platz drei gegen Gastgeber AH&BC Amsterdam, der sein Halbfinale gegen den niederländischen Rivalen HC Den Bosch ebenfalls unglücklich im Shoot-out verloren hatte, könne man verschmerzen, „zumal wir super mitgehalten haben“, so der Coach.

Dass es gegen Madrid nach dem 1:1-Ausgleichstor von Felicia Wiedermann eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit jedoch nicht zum Finaleinzug gereicht hatte, wurmte den 52-Jährigen, der den Grund dafür schnell ausgemacht hatte. „Uns fehlt einfach die Durchschlagskraft im Kreis!“

Typisch deutsches Phänomen

Dieses Problem hat George als ein typisch deutsches Phänomen ausgemacht. „Spanierinnen und Niederländerinnen schlagen jeden Ball knallhart in den Kreis und gehen auf jeden Rebound, wir wollen ihn dagegen ins Tor tragen. Das ist ein Stück weit auch eine Mentalitätsfrage“, sagte er.

Ein Gutes hatte das Verpassen des Finales jedoch. Weil das Spiel um Platz drei bereits um 13.30 und nicht erst um 16 Uhr begann wie das Endspiel, kam das Team am Sonntagabend vor 21 Uhr nach Hamburg zurück. Ansonsten hätte wegen Missachtung der Ausgangssperre für alle ein Bußgeld gedroht, da Hockey nicht als Berufssport gewertet wird und somit den gängigen Regeln unterliegt. Ein Schelm, wer da den Amtsschimmel wiehern hört.

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Ein erfolgreiches Osterabenteuer erlebten unterdessen die deutschen Hockey-Nationalteams, die für je zwei Pro-League-Spiele in Buenos Aires gegen Argentinien antreten durften. Die Herren siegten am Sonnabend 3:2 und am Sonntag 3:0, Constantin Staib vom Hamburger Polo Club traf jeweils zum Endstand. Die Damen revanchierten sich am Sonntag mit einem 3:1 für die am Sonnabend erlittene 2:3-Schlappe im Penaltyschießen. Charlotte Stapenhorst vom Uhlenhorster HC schoss am Sonntag das 1:0.