Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 22. März 2021:

Bochum erobert Tabellenführung vom HSV zurück

Zweitliga-Spitzenreiter VfL Bochum hat die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga weiter fest im Visier. Am Montag besiegte das effiziente Team von Trainer Thomas Reis Erstliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf 3:0 (2:0). Damit eroberte der Revierclub zum Abschluss des 26. Spieltages die Tabellenführung vom Hamburger SV zurück.

Nach den Toren von Simon Zoller (12. Minute), Gerrit Holtmann (35.) und des eingewechselten Soma Novothny (87.) liegt der VfL acht Spieltage vor dem Saisonende mit 51 Punkten vor dem HSV (49) und der SpVgg Greuther Fürth (47).

Für die Fortuna, die bereits das Hinspiel mit 0:5 verloren hatte, dürften sich damit jegliche Aufstiegsträumereien endgültig erledigt haben. Das Team von Trainer Uwe Rösler, der nun wohl kaum noch Chancen auf eine Vertragsverlängerung hat, liegt als Sechster bereits sieben Punkte hinter dem Relegationsrang drei.

Bayern-Star Davies für zwei Spiele gesperrt

Linksverteidiger Alphonso Davies vom FC Bayern ist nach seiner Roten Karte beim 4:0 gegen den VfB Stuttgart für zwei Spiele gesperrt worden. Das teilte der DFB mit. Der Kanadier war bereits in der zwölften Minute wegen groben Foulspiels nach Videobeweis vom Platz gestellt worden.

Bremens Gruev als Co-Trainer nach Bielefeld

Ilia Gruev wird Werder Bremen verlassen und als Co-Trainer zu Arminia Bielefeld wechseln. Das teilten beide Clubs am Montag mit. Gruev war bei Werder zuletzt in der Scoutingabteilung verantwortlich für die Begleitung der ausgeliehenen Spieler, nachdem Chefcoach Florian Kohfeldt nach dem Fast-Abstieg in der vergangenen Saison seinen Trainerstab umgebaut hatte. In Bielefeld wird der 51 Jahre alte Gruev als Assistent des neuen Trainers Frank Kramer arbeiten.

Clemens Fritz (r.) wird bei Werder vorerst die Aufgaben von Ilia Gruev (l.) übernehmen.
Clemens Fritz (r.) wird bei Werder vorerst die Aufgaben von Ilia Gruev (l.) übernehmen. © Imago/Joachim Sielski

„Ilia hat bei uns im Bereich der Leihspieler-Betreuung eine sehr wichtige Aufgabe übernommen, die er sehr gut ausgefüllt hat. Aber es war sein ausdrücklicher Wunsch, wieder als Trainer arbeiten zu können, und diese Möglichkeit ist ihm nun bei Arminia Bielefeld gegeben“, sagte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann. In Bremen soll sich nun erst einmal Clemens Fritz, Leiter Scouting und Profifußball, wieder um die vielen Leihspieler kümmern.

Metzelder: Verteidiger kritisiert "unfaires Verfahren"

Der Verteidiger von Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder hat das Verfahren gegen den 40-Jährigen als unfair kritisiert. „Prominenten-Malus ist noch sehr vorsichtig umschrieben für das, was ihm widerfährt“, sagte Verteidiger Ulrich Sommer in Köln. Verfahren von weit größerem Ausmaß würden sonst per Strafbefehl beendet, sagte Sommer. Aber in Metzelders Fall komme es zu einem Gerichtsprozess, mit dem dieser an den Pranger gestellt werde. Sein Mandant sei offenbar zum „Spielball höherer Interessen“ geworden.

Das sehe man auch daran, dass der Rechtsausschuss des Landtags in Düsseldorf die Sache erörtert habe. Das Gremium hatte sich auf Antrag der oppositionellen SPD-Fraktion von NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) über den damaligen Stand des Ermittlungsverfahrens berichten lassen. Metzelder habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert und werde das vor der Gerichtsverhandlung auch nicht tun, betonte der Kölner Rechtsanwalt. Es sei falsch, dass er ein Geständnis abgelegt habe, wie es das Düsseldorfer Verwaltungsgericht in einer Beschlussbegründung geschrieben habe.

Metzelder muss am 29. April in Düsseldorf vor Gericht. Ihm wird der Besitz kinder– und jugendpornografischer Schriften vorgeworfen. Hinzu kommt der Vorwurf, er habe einer anderen Person Besitz an kinderpornografischen Schriften verschafft. Der in Haltern am See geborene Metzelder spielte unter anderem für Borussia Dortmund und Real Madrid. 2002 wurde er Vizeweltmeister. Nach seiner Karriere als Profi-Fußballer engagierte er sich für wohltätige Zwecke, unter anderem mit einer eigenen Stiftung für Kinder. Anfang September 2019 wurden die Vorwürfe gegen ihn öffentlich bekannt.

FCB: Rotsünder Davies für zwei Spiele gesperrt

Bayern Münchens Außenverteidiger Alphonso Davies muss nach seiner Roten Karte im Duell mit dem VfB Stuttgart (4:0) zwei Bundesliga-Spiele aussetzen. Dies teilte der DFB nach einem Urteil des Sportgerichts mit. Der 20 Jahre alte Kanadier war am Sonnabend nach einem groben Foulspiel bereits in der zwölften Minute des Feldes verwiesen worden. Der Tabellenführer aus München gewann in der Folge trotzdem deutlich.

Spieler und Verein haben dem Urteil bereits zugestimmt. Davies wird der Mannschaft von Trainer Hansi Flick damit in den Liga-Partien bei Verfolger RB Leipzig am 3. April (18.30 Uhr) und gegen den 1. FC Union Berlin am 10. April (15.30 Uhr) fehlen.

Leipzig holt Simakan als Upamecano-Ersatz

RB Leipzig hat einen Nachfolger für Dayot Upamecano im Abwehrzentrum gefunden. Der Tabellenzweite vermeldete am Montag die Verpflichtung des französischen Defensivspielers Mohamed Simakan. Der 20-Jährige kommt im Sommer aus der Ligue 1 von Racing Straßburg und erhält einen Fünfjahresvertrag. Als Ablöse für den französischen U20-Nationalspieler sind rund 17 Millionen Euro im Gespräch.

„Mohamed Simakan ist ein robuster Verteidiger mit guter Dynamik, der flexibel einsetzbar ist. Er kann sowohl Innen-, Halb- als auch Außenverteidiger spielen“, sagte Sportdirektor Markus Krösche über den Neuzugang, der seit Mitte Januar aufgrund eines arthroskopischen Eingriffs im rechten Knie ausfällt.

Gemeinsam mit dem bereits zuvor verpflichteten Josko Gvardiol von Dinamo Zagreb soll Simakan Upamecano ersetzen, der zu Bayern München wechselt.

Abiturient Wirtz bekommt einen Lehrer vom DFB

Jungnationalspieler Florian Wirtz ist noch schulpflichtig.
Jungnationalspieler Florian Wirtz ist noch schulpflichtig. © Imago/Sven Simon

Florian Wirtz kommt bei seiner ersten Berufung in den Kreis der Nationalmannschaft um das Büffeln für die Schule nicht herum. „Wir haben das erste Mal im Betreuerstab auch einen Lehrer, weil Florian auch noch Abitur macht“, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff am Montag in Düsseldorf. Lehrer im DFB-Tross sind bei Junioren-Länderspielen üblich. Bei der A-Auswahl sorgt Wirtz nun für die Pauker-Premiere.

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Der 17 Jahre alte Profi von Bayer Leverkusen steht wie der gerade 18 gewordene Jamal Musiala vom FC Bayern München erstmals im Kader der Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw. „Ich freue mich sehr, dass beide dabei sind“, sagte Bierhoff vor dem Start in die WM-Qualifikation mit den Spielen gegen Island (25. März), in Rumänien (28. März) und gegen Nordmazedonien (31. März) über die Teenager.

FCK: Coach Antwerpen kritisiert sein Team scharf

Trainer Marco Antwerpen hat scharfe Kritik an den Profis des 1. FC Kaiserslautern geübt und eine härtere Gangart im Abstiegskampf der 3. Liga angekündigt. „Wir werden das Training umgestalten. Ich habe das auch noch nie gemacht. Aber anscheinend ist diese Mannschaft nicht anders bereit, Dinge anzunehmen. Und das werden wir jetzt versuchen in den nächsten Tagen und Wochen“, sagte Antwerpen dem SWR.

Beim 0:1 im Kellerduell beim vom ehemaligen HSV-Trainer gecoachten 1. FC Magdeburg habe die Mannschaft am vergangenen Sonnabend wichtige Tugenden wie Laufbereitschaft, Motivation und Einstellung vermissen lassen.

Ziehen im Abstiegskampf der Dritten Liga die Zügel an: Kaiserslauterns Trainer Marco Antwerpen (r.) und Geschäftsführer Thomas Hengen.
Ziehen im Abstiegskampf der Dritten Liga die Zügel an: Kaiserslauterns Trainer Marco Antwerpen (r.) und Geschäftsführer Thomas Hengen. © Imago/Fotostand

„Wir waren nicht bereit, das Spiel anzunehmen“, sagte der 49-Jährige. Antwerpen kündigte daher eine Abkehr vom bisherigen Kuschelkurs an: „Bisher haben wir versucht, der Mannschaft immer wieder Wege aufzuzeigen. Wir müssen jetzt einfach eine härtere Gangart zeigen, wie wir eine Siegermentalität in die Mannschaft bringen.“ Die Pfälzer haben als Tabellen-18. bereits sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.

Gegen Magdeburg wurde der Rot-gesperrte Antwepren von Co-Trainer Frank Döpper vertreten.
Gegen Magdeburg wurde der Rot-gesperrte Antwepren von Co-Trainer Frank Döpper vertreten. © Imago/Eibner

Olympia-Auslosung am 21. April

Das deutsche Olympia-Fußballteam erfährt am 21. April seine Vorrundengegner für das Turnier in Tokio. Dann führt die Fifa in Zürich die Auslosung (10 Uhr) für die Endrunde von 21. Juli bis 7. August durch, wie der Weltverband mitteilte. Bei den Turnieren sind 16 Männermannschaften (darunter Deutschland) und zwölf Frauenmannschaften dabei. Trainer Stefan Kuntz darf für sein Aufgebot drei Spieler berufen, die früher als 1997 geboren wurden. 2016 in Rio de Janeiro hatte das deutsche Team nach einer Finalniederlage gegen Brasilien die Silbermedaille geholt.

Gastgeber Japan wird in der Auslosung als Gruppenkopf A1 (Männer) und E1 (Frauen) gesetzt. Gelost werden jeweils Vierergruppen. Für den Männerwettbewerb sind 14 von 16 Tickets vergeben, beim Turnier der Frauen haben zehn von zwölf Startern die Qualifikation sicher. Bei der Frauen-Qualifikation spielen Chile und Kamerun in interkontinentalen Entscheidungsspielen ein Ticket aus. Die Fifa betonte, sie „verfolge weiter genau“ die Entwicklungen der Pandemie, weshalb die Vertreter aus Südamerika und Afrika nach aktuellem Stand Hin- und Rückspiel in der Türkei bestreiten sollen.

Haaland über Katar-Boykott: "Ich will zu Turnieren"

Wunderknabe Erling Haaland steht einem möglichen WM-Boykott der norwegischen Nationalmannschaft in Katar kritisch gegenüber. „Ich habe mich darüber noch nicht ausreichend informiert und muss das noch mit meinen Teamkollegen diskutieren. Aber ich habe Lust, mit Norwegen Turniere zu spielen“, sagte der Jungstar von Borussia Dortmund am Montag im Trainingslager des Landslaget im spanischen Marbella.

„Am Mittwoch geht's los“, ergänzte Haaland mit Blick auf das erste Spiel in der WM-Qualifikation bei Fußball-Zwerg Gibraltar: “Ich will mit diesem Land zu Turnieren und hoffe, dass wir das irgendwann schaffen werden.“

Mehrere norwegische Erstligisten und eine breite Fan-Basis haben sich der vom Club Tromsö IL ins Leben gerufenen Boykott-Bewegung angeschlossen. Die Vereine und Anhänger sehen die WM-Vergabe an den Wüstenstaat wegen der dortigen Menschenrechtslage als schwerwiegenden Fehler an (siehe auch diesen Eintrag). Der norwegische Verband NFF will über die Frage auf einer außerordentlichen Versammlung am 20. Juni abstimmen.

Haaland (r.) und Mere nach dem Spiel.
Haaland (r.) und Mere nach dem Spiel. © Imago/Ulrich Hufnagel

Haaland entschuldigte sich auch dafür, dass er seinem Kölner Gegenspieler Jorge Mere nach dem enttäuschenden 2:2 beim FC am Sonnabend sein Trikot vor die Füße geworfen hatte. „Ich gebe gerne zu, dass das ein bisschen die falsche Reaktion war“, sagte der 20-Jährige, „aber ich hatte mich nicht mehr ganz unter Kontrolle, ich war so wütend.“ Mere habe „um das Trikot gebeten – und er hat es bekommen“, ergänzte er.

Wird Xabi Alonso neuer Gladbach-Trainer?

Der frühere Welt- und Europameister Xabi Alonso (39) soll einem Bericht von „Bild“ und „Sport Bild“ zufolge neuer Trainer von Borussia Mönchengladbach werden. Der Bundesligist bestätigte die Verpflichtung des spanischen Ex-Profis des FC Bayern am Montag zunächst nicht, der aktuelle Trainer Marco Rose wechselt im Sommer zum Ligakonkurrenten Borussia Dortmund. Lesen Sie hier mehr zur Personalie Alonso.

DFB: Gündogan und Co. weiter in „Arbeitsquarantäne“

Die England-Legionäre um Ilkay Gündogan und Timo Werner bleiben auch nach der Aufhebung der Einstufung des Vereinigten Königreichs als Virusvarianten-Gebiet bei der deutschen Nationalmannschaft in der sogenannten „Arbeitsquarantäne“. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach Absprache mit den Ämtern beim Treffpunkt in Düsseldorf am Montag.

Gündogan, Werner, Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Bernd Leno müssen sich damit innerhalb der bereits bestehenden „Blase“ intern nochmals isolieren. Kontakt zu den Mitspielern ist nur beim Training, in der Besprechung und bei den Spielen vorgesehen. Die Mahlzeiten werden getrennt eingenommen.

Bundestrainer Joachim Löw ist aber froh, „dass wir auf unsere Spieler aus der Premier League zurückgreifen können“. Das DFB-Team startet am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) in Duisburg gegen Island in die Qualifikation für die Winter-WM 2022 in Katar. Es folgen die Spiele in Rumänien (28. März) und gegen Nordmazedonien (31./in Duisburg).

Marcus Berg kehrt nach Göteborg zurück

Der frühere HSV-Profi Marcus Berg kehrt in seine schwedische Heimat zurück. Der 34-Jährige wechselt nach der EM im Sommer vom russischen Erstligisten Krasnodar zum IFK Göteborg, wo er einen Vertrag bis 2023 erhält. Das teilte der schwedische Club am Montag mit. Beim IFK hatte der Mittelstürmer einst seinen ersten Profivertrag unterschrieben, ehe er zwischen 2009 und 2013 auch in Hamburg in der Sturmspitze gestanden hatte – allerdings relativ erfolglos (fünf Treffer in 54 Bundesligaspielen).

„Es ist immer ein Traum gewesen, nach Hause zu kommen und wieder hier zu spielen“, wurde Berg in einer Vereinsmitteilung zitiert. 2007 war er mit dem Verein aus der zweitgrößten Stadt seines Landes schwedischer Meister geworden.

Heimischer Kabinenduft: Marcus Berg wurde bereits in der Göteborger Umkleide abgelichtet.
Heimischer Kabinenduft: Marcus Berg wurde bereits in der Göteborger Umkleide abgelichtet. © Imago/Bildbyran

Bereits Anfang März hatte das schwedische „Aftonbladet“ unter Berufung auf informierte Kreise gemeldet, dass Nationalspieler Berg sowie Borussia Mönchengladbachs Linksverteidiger Oscar Wendt im Sommer nach Göteborg zurückkehren werden. Offiziell bestätigt wurde das damals nicht. Sowohl Bergs Vertrag in Krasnodar als auch der von Fan-Liebling Wendt in Gladbach laufen Ende Juni aus. Auch für Wendt war IFK Göteborg die erste Profi-Station gewesen. Von Gladbach gibt es noch keine Bestätigung für einen möglichen Wechsel von Wendt.

Ex-Herthaner Palko Dardai bei Heim-EM

Der frühere deutsche Junioren-Nationalspieler Palko Dardai kann nicht für Ungarn an der U21-Europameisterschaft teilnehmen. „Palko spielt nicht. Er hat muskuläre Probleme“, sagte sein Vater Pal Dardai am Montag bei einem digitalen Mediengespräch von Hertha BSC. Der 21 Jahre alte Palko fehlt Gastgeber Ungarn damit auch zum Turnierauftakt am Mittwoch in Székesfehérvár im Duell gegen Deutschland. „Er ist zu Hause und hat zwei Wochen Pause“, sagte Dardai über seinen ältesten Sohn.

Unter seinem Vater hatte Palko Dardai 2018 für die Hertha in der Bundesliga debütiert. Mittlerweile spielt er für Fehérvár FC in Ungarn. Dardai junior hatte in den vergangenen Jahren für die deutschen Jugendmannschaften von der U18 bis zur U20 gespielt, sich dann aber für das U21-Team des Heimatlandes seiner Eltern entschieden. „Das ist seine Sache“, berichtete Pal Dardai. Er habe sich bei dieser Frage nicht eingemischt.

Die Gruppen der U-21-EM

Gruppe A

Deutschland, Ungarn, Rumänien, Niederlande

Gruppe B

Slowenien, Spanien, Tschechien, Italien

Gruppe C

Russland, Island, Frankreich, Dänemark

Gruppe D

Portugal, Kroatien, England, Schweiz

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Leipzig gegen Bayern doch ohne Fans

Die Hoffnungen auf eine Rückkehr von Fans beim Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga zwischen RB Leipzig und Bayern München an Ostern haben sich vorerst zerschlagen. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung sagte am Montag, es sei „momentan völlig illusorisch, in Sachsen vor Zuschauern Fußball zu spielen. Das ist in den nächsten Wochen nicht denkbar.“

Dabei bezog sich der SPD-Politiker explizit auch auf das Duell am 3. April, bei dem im Rahmen eines Modellprojekts die Zulassung von 999 Zuschauer geplant war. Jung verwies jedoch auf die bestehende sächsische Corona-Schutzverordnung, die eine schnelle Fan-Rückkehr nicht zulasse. Der Inzidenzwert im Freistaat lag am Montag bei 159 und damit schon jetzt „signifikant“ über dem Richtwert 100.

Die Stadt Leipzig hat beim Freistaat ein Modellprojekt beantragt, mit dem die Rückkehr von Zuschauern bei Großveranstaltungen erprobt werden soll. Neben RB Leipzig ist auch Handball-Bundesligist DHfK Leipzig involviert. Lesen Sie hier mehr zum Thema inklusive Reaktionen.

BVB: Guerreiro muss verletzt zur Nationalmannschaft

Die Nominierung des derzeit verletzten Außenverteidigers Raphael Guerreiro für die kommenden Länderspiele der portugiesischen Nationalmannschaft sorgt bei Borussia Dortmund für Ärger. „Ich halte das für sinnlos“, sagte Sportdirektor Michael Zorc der „Funke Mediengruppe“. Ähnlich äußerte er sich auch beim „Kicker“.

Guerreiro pausiert derzeit wegen einer Muskelverletzung, die er Anfang März im Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach (1:0) erlitten hatte. Angeblich wollen sich die portugiesischen Ärzte ein Bild über den Gesundheitszustand des 27-Jährigen machen. Der BVB muss insgesamt zehn Spieler in der Länderspielpause abstellen.

Kalajdzic: Verlängerung beim VfB vorstellbar

Sasa Kalajdzic hat seine Bereitschaft für eine Vertragsverlängerung beim VfB Stuttgart signalisiert. „Das kann ich mir durchaus vorstellen“, sagte der 23 Jahre alte Österreicher dem „Kicker“. Der 2,00 Meter große Mittelstürmer hat beim Bundesliga-Aufsteiger noch einen Vertrag bis zum Sommer 2023, mit 13 Toren in 25 Spielen aber nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. „Ich bin froh, beim VfB zu sein. Weil ich gerne beim VfB spiele und weiß, dass ich geschätzt werde“, sagte Kalajdzic. „Ich bin mit Kopf und Herz in Stuttgart.“

Katar-Arbeiter: Amnesty International erhöht Druck

Amnesty International hat die Fifa aufgefordert, mehr Druck auf den kommenden WM-Gastgeber Katar auszuüben, um die Bedingungen für die Arbeiter in dem Golfstaat zu verbessern. „Katar hat in den letzten Jahren eine Reihe positiver Reformen durchgeführt, zum Teil als Reaktion auf die verstärkte Kontrolle nach der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft“, hieß es in einer Erklärung der Menschenrechtsorganisation, „aber zu oft werden diese nicht richtig umgesetzt. Tausende von Arbeitsmigranten werden weiterhin ausgebeutet und missbraucht.“

Amnesty International kritisierte, dass die Vorschläge, die von Katars beratendem Shura-Rat debattiert würden, „einen Großteil des Fortschritts, den die Reformen gebracht haben, wieder zunichte machen, unter anderem durch die erneute Einschränkung der Rechte, den Arbeitsplatz zu wechseln und das Land zu verlassen“. Die vorgeschlagenen Änderungen bedürfen allerdings der Zustimmung der Regierung. Offizielle Quellen in Doha haben der französischen Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt, dass diese nicht akzeptiert werden sollen.

Fifa-Präsident Gianni Infantino rief zuletzt zu Fairness bei der Beurteilung der Menschenrechtslage in Katar auf. Amnesty International legte Infantino nahe, eine „unabhängige und regelmäßige“ Überwachung aller Baustellen und Projekte für 2022 einzuführen, um Rechtsverletzungen aufzudecken und zu verhindern. „Die Fifa hat die Möglichkeit, dazu beizutragen, Katar zu einem besseren Ort für Wanderarbeiter zu machen“, hieß es in dem Statement.

Am Sonnabend trat ein Mindestlohn von 275 Dollar pro Monat (umgerechnet 230 Euro) für alle Arbeiter in Katar in Kraft, was von der Regierung in Doha als einmalig in der Region angepriesen wurde. Das Arbeitsministerium erklärte, die Maßnahmen würden „Investitionen in die lokale Wirtschaft ankurbeln und das Wirtschaftswachstum vorantreiben“.

In der Vergangenheit stand Katar vor allem wegen des Kafala-Systems, das moderner Sklaverei gleichkomme, und aufgrund der vielen Todesfälle beim Bau der Stadien international in der Kritik. Laut einer Recherche der renommierten britischen Zeitung Guardian starben seit der Vergabe des Turniers vor mehr als zehn Jahren an den Persischen Golf etwa 6500 Gastarbeiter aus Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesch und Sri Lanka auf WM-Baustellen.