Hamburg. Die deutschen Hockeyherren feiern zwei Siege in den Niederlanden. Die Damen verlieren dagegen zweimal.

Eine Frage hatte die Bundestrainer der deutschen Hockey-Nationalmannschaften vor zehn Tagen, als die Testspielserie gegen Indien sowie die Pro-League-Gastspiele in den Niederlanden anstanden, vereint: Ist der Weg, den sie mit ihren erweiterten Olympiakadern in Richtung der Sommerspiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) eingeschlagen haben, der richtige?

Die Antwort am Sonntag: ein klassisches Ja, aber... Die Auftritte in der Weltliga beim Erzrivalen in Amsterdam wiesen vielerlei positive Ansätze nach, zeigten Xavier Reckinger und seinem Herren-Pendant Kais al Saadi allerdings auch auf, woran in den kommenden Monaten noch zu arbeiten ist.

Deutsche Hockey-Herren in Olympia-Form

Insbesondere die Herren durften mit ihrer Leistung vom Wochenende zufrieden sein. Was überraschte angesichts der Tatsache, dass sie am vorvergangenen Sonntag eine 1:6-Klatsche gegen Indien kassiert hatten. Beim 4:2-Sieg am Sonnabend, bei dem Constantin Staib vom Hamburger Polo-Club mit zwei Treffern hervorstach, begeisterte in erster Linie die Defensivarbeit der Mannschaft, die der Oranje-Offensive kaum Raum zur Entfaltung ließ.

Am Sonntag zeigten sich die Deutschen, die mit sechs Hamburgern im Kader angetreten waren, beim 3:1-Sieg defensiv zupackend und offensiv zielstrebig. „Wir freuen uns über die Momentaufnahme. Dieses Wochenende war gut für das Selbstvertrauen meiner neu formierten Mannschaft“, lobte der Hamburger al Saadi, dessen Team mit nun 13 Punkten aus sechs Partien Vierter der Neunergruppe ist.

Wie weit sind die Hockey-Damen?

Enttäuschung und Zuversicht mischten sich dagegen im Lager der deutschen Damen. Zuversicht, weil man am Sonnabend beim 1:2 gegen den Weltmeister, zu dem Lisa Altenburg vom Club an der Alster das deutsche Führungstor beigesteuert hatte, über weite Strecken auf Augenhöhe mitgehalten hatte.

Enttäuschung, weil man sich nach vier Testspielsiegen gegen Indien mit nur einem Gegentor und der Leistung vom Vortag vorgenommen hatte, am Sonntag die beste Partie der Länderspielserie abzuliefern – was angesichts einer auch in der Höhe verdienten 0:3-Niederlage schief ging. „Man kann hier verlieren, aber die Art, wie wir es heute getan haben, ist ärgerlich“, kritisierte die Hamburger Spielführerin Janne Müller-Wieland vom Uhlenhorster HC, eine von elf Hamburgerinnen im Aufgebot.

Bundestrainer Reckinger, dessen Team mit sechs Punkten aus allerdings erst vier Spielen in der Neunergruppe Siebter ist, war mit den ersten Härtetests seit Spätsommer 2020 unterm Strich dennoch zufrieden. „Die vergangenen zehn Tage haben uns klar aufgezeigt, woran wir arbeiten müssen. Das war eine wertvolle Standortbestimmung auf dem Weg nach Tokio“, sagte der Belgier. Am 3. und 4. April sollen beide Teams in Argentinien die nächsten Pro-League-Partien bestreiten.