Hamburg. Der Österreicher hat vor dem Derby einen Lauf. Doch was die Rollenverteilung angeht, macht er eine einfache Rechnung auf.

Torjäger Guido Burgstaller sieht den FC St. Pauli trotz dessen Erfolgsserie von zuletzt sechs Siegen aus sieben Punktspielen im Stadtderby gegen den HSV als Außenseiter. "Der HSV ist in der Favoritenrolle", sagte der 31 Jahre alte Stürmer der "Sportbild" (Mittwoch) zu dem Aufeinandertreffen am Montag (20.30 Uhr/Sky) mit dem Spitzenreiter der 2. Bundesliga.

Der HSV führt das Klassement nach 22 Spieltagen vor dem punktgleichen Trio SpVgg Greuther Fürth, VfL Bochum und Holstein Kiel (je 42 Zähler) an.

Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. Heidenheim 34 / 67:36 / 67
2. Darmstadt 98 34 / 50:33 / 67
3. HSV 34 / 70:45 / 66
4. Düsseldorf 34 / 60:43 / 58
5. FC St. Pauli 34 / 55:39 / 58

Mit acht Toren aus den jüngsten sieben Spielen hat der erfahrene Österreicher großen Anteil auf Aufwärtstrend des Kiezclubs. Binnen kurzer Zeit haben sich die Braun-Weißen (28 Punkte) vom direkten Abstiegsplatz 17 auf Rang elf ins Tabellen-Mittelfeld verbessert.

Beim HSV lief es hingegen zuletzt nicht so rund. Der Stadtrivale hat im gleichen Sieben-Spiele-Zeitraum lediglich drei Siege einfahren können und seinen Vorsprung auf die Verfolger dadurch aufgebraucht.

St.-Pauli-Stürmer Burgstaller: HSV im Derby Favorit

Dass der Traditionsclub aus dem Volkspark für ihn dennoch Favorit im Derby ist, sei "ganz einfach", meinte Burgstaller. Der HSV habe in dieser Spielzeit "14 Punkte mehr als wir" geholt. Und: "Der HSV hat qualitativ einen richtig guten Kader - auch was die Breite betrifft. Wir müssen uns in Acht nehmen", warnte der Angreifer.

Burgstaller war im vergangenen Herbst von seinem langjährigen Club FC Schalke zu St. Pauli gewechselt. in der aktuellen sportlichen Krise mit seinem Ex-Klub Schalke 04. „Ich leide darunter! Dass Schalke mit neun Punkten auf dem letzten Platz steht, damit hätte vor der Saison keiner gerechnet“, sagte er.

Burgstaller beschlichen auf Schalke Selbstzweifel

In Hamburg fühlt sich Burgstaller aber sehr gut aufgehoben. „Ich spüre beim FC St. Pauli von Anfang an das Vertrauen. Von den Verantwortlichen, von Trainer Timo Schultz und seinem Team, von den Mitspielern. Das tut unheimlich gut!“, sagte Burgstaller. Er habe „wieder Spaß am Fußball“.

In seiner Zeit auf Schalke, wo er seit Anfang 2017 spielte und mit den Jahren immer weniger Treffer erzielte, habe er Selbstzweifel gehabt, sagt der Österreicher: „Ich würde lügen, wenn es nicht so war. Auf der einen Seite, wie betont, weiß man: Das Toreschießen habe ich in mir. Andererseits macht man sich natürlich Gedanken. Die letzten Monate auf Schalke waren für mich eine ganz schwierige Zeit, weil ich damit nicht gerechnet habe, dass so etwas passieren kann.“