Hamburg. Das Eishockeyteam ließ bisher Konstanz vermissen. Aber jetzt kann es endlich wieder auf vier Sturmreihen bauen.

Als Wundertüte werden im Leistungssport Mannschaften bezeichnet, die geneigte Wettfreunde lieber nicht in ihre Tipps einbeziehen sollten, weil die Verläufe ihrer Spiele unvorhersehbar sind. Auf die Eishockey-Oberligamänner der Crocodiles Hamburg, aktuell Tabellenvierter, wäre diese Bezeichnung angesichts der Resultate der vergangenen drei Partien – 2:1 beim Zweiten Tilburg, 6:2 gegen den Dritten Halle, 2:5 gegen den Vorletzten Rostock – anzuwenden.

Aber sie wäre falsch, denn wer sich an die steinharten Süßigkeiten und nutzlosen Plastikspielzeuge erinnert, die aus am Kiosk des Vertrauens erworbenen Wundertüten zum Vorschein zu kommen pflegten, der weiß, dass aus diesen nie Gutes kam. Deshalb muss man Verständnis dafür aufbringen, dass Crocodiles-Cheftrainer Jacek Plachta nach der 2:5-Schlappe gegen die Piranhas vom Dienstagabend nicht den Stab über seine Auswahl brechen wollte.

Platcha: „Die Jungs machen einen wirklich guten Job“

„Die Jungs sind sehr selbstkritisch und wissen, dass sie gegen keinen Gegner mit weniger als 100 Prozent Einsatz ins Spiel gehen dürfen. Die Liga ist so ausgeglichen, dass man niemanden mehr locker schlägt wie in den vergangenen Jahren“, sagt der 51-Jährige. Dennoch könne er seinem Team angesichts des Mammutprogramms, das es hinter – und noch vor sich – hat, keine Vorwürfe machen.

Geregeltes Training, ein Arbeiten an Inhalten und damit ein kontinuierliches Verbessern der eigenen Leistungsfähigkeit sei in dieser Spielzeit fast unmöglich. „In der vergangenen Woche mussten wir dienstags und freitags nach Tilburg fahren, waren jeweils 1000 Kilometer im Bus unterwegs und spät am nächsten Morgen wieder zu Hause. In dieser Woche haben wir erneut drei Spiele zu absolvieren. Dass es da eine gewisse Müdigkeit im Kopf und im Körper gibt, muss man verzeihen. Die Jungs machen einen wirklich guten Job“, sagt Plachta.

Neuzugänge Reed und Östling ermöglichen Spiel mit vier Sturmreihen

Vor dem anstehenden Wochenende, an dem dem Gastspiel beim Tabellennachbarn Hannover Indians (Fr., 20 Uhr) die Revanche gegen Rostock folgt (So., 17 Uhr, Eisland Farmsen), sei vor allem der Wille zum Sieg entscheidend.

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„Das ist ein sehr wichtiger Faktor“, sagt Plachta, der sich zudem über die neue Tiefe im Kader freut, die die Neuzugänge Harrison Reed und Victor Östling ermöglichen: „So können wir endlich mal mit vier Sturmreihen spielen!“ Allerdings muss der angeschlagene Angreifer Dennis Reimer aus Gründen der Belastungssteuerung aussetzen. Dafür kehrt Raik Rennert nach seiner Muskelblessur in die Abwehr zurück.