Hamburg. Der Verein aus Hamburg wurde bei den „Goldenen Sternen des Sports“ für seine Arbeit im sozialen Bereich ausgezeichnet.

Dass Syllan Bockwoldt im Moment des größten Erfolgs abseits stehen musste, hatte mitnichten Symbolcharakter. Im Livestream aus Berlin hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (65) gerade bekannt gegeben, dass der Duvenstedter SV (DSV) für seine Initiative „Ich werde groß mit Sport in Duvenstedt“ den dritten Platz beim Bundeswettbewerb „Goldene Sterne des Sports“ belegt hatte.

In der Zentrale der Volksbank Hamburg an der Hammerbrookstraße verfolgte Bockwoldt (54), beim DSV als Jugendreferentin engagiert, gemeinsam mit Clubchef Oliver Stork (53) und Fußballtrainer Philipp Stork (18) die virtuelle Ehrung. Als die Konfettikanonen knallten, fielen sich Vater und Sohn Stork als Mitglieder desselben Haushalts in die Arme, während Bockwoldt coronakonform Abstand halten musste.

In pandemiefreien Zeiten tun sie genau das nicht in ihrem Verein, der zum Ende vergangenen Jahres 1029 Mitglieder in rund 20 Sparten hatte. Im Gegenteil: Die elf Personen umfassende Jury des vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland getragenen Wettbewerbs hatte besonders der Fakt überzeugt, dass der 1969 gegründete DSV in den vergangenen 25 Jahren rund 95 Prozent aller im Stadtteil lebenden Kinder und Jugendlichen mit seinen Angeboten erreicht hat. „Das ist eine unglaubliche Zahl“, sagte Katrin Müller-Hohenstein, die die Preisverleihung aus Berlin moderierte.

Duvenstedter SV zählt mehr als 100 Ehrenamtliche

Tatsächlich, sagte Oliver Stork, sei diese Anbindung nur möglich, weil sich der gut 6000 Einwohner zählende Stadtteil im äußersten Hamburger Nordosten als Dorf verstehe. „Bei uns ist es noch so, dass jeder jeden kennt. Und wir versuchen unseren Beitrag dazu zu leisten, dass Kinder und Jugendliche über den Sport zueinanderfinden.“

Das gelingt meist so gut, dass viele nach der aktiven Karriere ein Amt als Übungsleiterin, Schiedsrichter oder in der Verwaltung übernehmen. Mehr als 100 Ehrenamtliche sind im DSV tätig.

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Rund 90.000 Sportvereine gibt es in Deutschland. Zu jenen drei zu zählen, deren Engagement im sozialen Bereich – denn das wird mit den „Sternen des Sports“ ausgezeichnet – preisgekrönt ist, ließ das DSV-Trio, das von dieser Ehre nichts geahnt hatte, stolz und ungläubig zugleich zurück. „Für uns war schon der Sieg im Landesentscheid eine riesige Überraschung“, sagte Oliver Stork, der den beiden Topplatzierten – IcanDo aus Niedersachsen (10.000 Euro) und Karateverein Zanshin-Siegerland (Nordrhein-Westfalen/7500 Euro) – fair gratulierte.

Publikumspreis an Jana Glindmeyer vom VfL Pinneberg

Gebührend feiern werde man den Triumph erst im Sommer, wenn der im Bau befindliche zweite Kunstrasenplatz eingeweiht werden kann. Die 5000 Euro Preisgeld, die es am Montag gab, werden für dieses Projekt genutzt.

Grund zum Feiern gibt es auch beim VfL Pinneberg. Mit ihrem Engagement für den Kinderschutz und gegen sexuelle Übergriffe im Sport gewann Jana Glindmeyer (35) den mit 2000 Euro dotierten Publikumspreis, für den die Zuschauer des „Morgenmagazins“ der ARD abgestimmt hatten.

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Als Vorsitzende der Sportjugend und Kinderschutzbeauftragte hat Glindmeyer seit 2013 maßgeblich das Projekt „Stopp – Nicht mit mir“ gestaltet, in dem kindgerecht mittels eines Comics und einer Kinderschutzampel Richtlinien im Umgang mit sexuellen Übergriffen erarbeitet wurden.