Bayern-Mitglied Daniel Günther reagiert. 300 Fans feiern ausgelassen. Enges Pokalduell auch mit Rudi Cerne. Alle News im Blog.

Zweitligist Holstein Kiel ist durch einen 6:5-Sieg nach Elfmeterschießen (2:2/1:1) gegen Rekordsieger FC Bayern München sensationell ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Dort wartet nun Anfang Februar Liga-Konkurrent Darmstadt 98.

Abendblatt.de hält Sie nach der Pokal-Überraschung über das Geschehen bei Holstein Kiel und Bayern München auf dem Laufenden.

Pokal-Held Bartels erzeilt "Tor des Monats"

Einen Tag nach dem Sensationssieg im DFB-Pokal ist Kiels Tor-Held Fin Bartels eine besondere Ehre zuteil geworden. Sein spektakulärer Treffer zum 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga wurde von den Zuschauern der ARD-„Sportschau“ zum „Tor des Monats“ im Dezember gewählt.

Nach Angaben der ARD vom Donnerstag erhielt der Seit- und Rückfallzieher des 33 Jahre alten Stürmers 50,36 Prozent der Stimmen. Zweiter wurde Quentin Fouley (TuS Rot-Weiss Koblenz) vor Leon Bailey (Bayer Leverkusen). Für Bartels ist es die erste Auszeichnung für das „Tor des Monats“.

Gegen die Bayern hatte Bartels am Mittwochabend den entscheidenden Elfmeter zum 6:5 verwandelt. Zudem hatte er den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 erzielt.

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Bayer-Coach Bosz lobt Holstein Kiel

Bayer Leverkusens Trainer Peter Bosz glaubt nicht, dass der FC Bayern München nach dem überraschenden Pokal-Aus im Titelkampf der Bundesliga nachlässt. „Bayern bleibt Bayern. Ich habe die Bayern in Kiel auch nicht so schlecht gesehen wie viele andere. Natürlich hätten sie das Spiel gewinnen müssen“, sagte der Niederländer am Donnerstag. Ausdrücklich lobte Bosz den Zweitligisten: „Kiel hat das super gemacht. Sie waren aggressiv, haben gekämpft und ein gutes Spiel gemacht.“

Gleichwohl sieht Bosz den deutschen Rekordmeister nicht mehr ganz so souverän wie in der Vorsaison. „Sie haben gegen Gladbach verloren und jetzt im Pokal in Kiel. Es ist nicht mehr dieselbe Mannschaft wie im Vorjahr. Aber sie sind weiterhin die Bayern, auch wenn sie mehr Gegentore bekommen.“

Stadt Kiel stellt Holstein eine Party in Aussicht

Die Stadt Kiel hat die Pokalhelden wie angekündigt (siehe auch diesen Eintrag) mit einer besonderen Geste geehrt: Am Rathaus wurde Donnerstag mit Vereinsfahnen geflaggt. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer hofft zudem im Sommer auf einer Party im Rathaus – nach einem möglichen Aufstieg in die Bundesliga. „Keine Frage: Mit diesem Team ist vieles möglich – auch in der Liga“, sagte der SPD-Politiker und nannte den Erfolg im Elfmeterschießen ein „Fußballmärchen“.

Kämpfer gratulierte den Störchen nach dem „Wahnsinnsspiel“ ganz herzlich. „Das war eine ganz große Leistung von Ole Werner und seinem Team“, sagte er: „Fin Bartels und Ioannis Gelios haben ihren Platz in der Holstein-Historie sicher. Und der frisch gekürte Welttorhüter hatte keine Chance gegen die ebenso präzisen wie coolen Kieler Elferschützen.“

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FC Bayern: Die größten Pokal-Pleiten

Historische 20-mal hat Bayern München den DFB-Pokal gewonnen. Doch der Rekordsieger erlebte in diesem Wettbewerb auch schon die eine oder andere böse Blamage. Unvergessen bleiben die Pleiten gegen den Dorfclub TSV Vestenbergsgreuth, den damaligen Oberligisten 1. FC Magdeburg oder den FV 09 Weinheim. Das sensationelle 5:6 im Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten Holstein Kiel ist der jüngste Tiefpunkt der Münchner Pokal-Historie.

Die größten Pokalblamagen des FC Bayern

1. FC Magdeburg - Bayern München 1:1 n.V., 4:2 i.E.

1. November 2000, 2. Runde:„Die kämpfen wie die Wahnsinnigen“, lobte der damalige Manager Uli Hoeneß den Oberligisten schon nach 90 Minuten. 1:1 hatte es da gestanden. Der eingewechselte Hasan Salihamidzic hatte die von Ottmar Hitzfeld trainierten Bayern mit seinem Ausgleichstreffer in die Verlängerung gerettet. Doch im Elfmeterschießen avancierte Magdeburgs Keeper Miroslav Dreszer zum Helden. Er parierte die Schüsse von Jens Jeremies und Giovane Elber. Übrigens: Die Münchner gewannen ein halbes Jahr später die Champions League.

TSV Vestenbergsgreuth - Bayern München 1:0

14. August 1994, 1. Runde:Roland Stein? Kannte bis dahin kaum ein Mensch. Doch mit seinem Siegtor zum legendären 1:0 des Dorfklubs Vestenbergsgreuth, damals Regionalligist, gegen die großen Bayern schrieb der Stürmer ein Stück Fußball-Geschichte. In der 43. Minute traf Stein per Kopf gegen Oliver Kahn. „Es war der perfekte Tag“, sagte der gefeierte Torschütze. TSV-Coach Paul Hesselbach sprach von einem „Wunder“. Die Bayern-Stars um Kahn, Lothar Matthäus, Mehmet Scholl oder Jean-Pierre Papin avancierten dagegen zur Lachnummer der Nation. Für Trainer Giovanni Trapattoni war es ein denkbar schlechter Einstand in München.

Bayern München - FC Homburg 2:4 n.V.

17. August 1991, 2. Runde: Die Bayern hätten gewarnt sein müssen. Schon 1977 war der Zweitligist für die Münchner zum Stolperstein geworden. Doch erneut sorgte der kleine FC Homburg für eine Sensation, diesmal sogar im Münchner Olympiastadion. „Was unverständlich ist, dass wir Nerven zeigen“, sagte Trainer Jupp Heynckes nach der Blamage angefressen. „Für diese Spielweise kann der Trainer nichts“, meinte Bayern-Profi Roland Grahammer zwar. Dennoch: Für Heynckes war es der Anfang vom vorläufigen Ende in München. Knapp zwei Monate später entließ der damalige Manager Uli Hoeneß seinen Trainer.

FV 09 Weinheim - Bayern München 1:0

4. August 1990, 1. Runde:Klaus Augenthaler, Stefan Reuter, Jürgen Kohler, Hansi Pflügler und Raimond Aumann waren gerade in Rom Weltmeister geworden - da sollte der Oberligist FV 09 Weinheim doch wirklich kein Problem sein? Von wegen! Nachdem Thomas Strunz in der 26. Minute die Rote Karte gesehen hatte, nahm das Bayern-Unheil seinen Lauf. Kurz darauf traf ein gewisser Thomas Schwechheimer für Weinheim per Elfmeter. Schwechheimer schlug nach der Sensation zunächst sogar eine Einladung ins ZDF-Sportstudio aus. „Weil ich wusste, dass der ganze Abend danach rum ist.“ Zudem fehlte ihm die nötige Kleidung. Er hatte nur eine kurze Hose dabei und musste sich ein T-Shirt leihen.

SpVgg Bayreuth - Bayern München 1:0

12. Januar 1980, 3. Runde:Mit dem schneebedeckten Boden im Bayreuther Stadion kamen Karl-Heinz Rummenigge, Paul Breitner oder Klaus Augenthaler gar nicht zurecht. „Ein Scheiß-Platz“, meckerte Bayern-Star Wolfgang Dremmler. Dem Bayreuther Uwe Sommerer war's egal: Er sicherte dem damaligen Zweitligisten mit seinem goldenen Tor in der 22. Minute das Weiterkommen. „Der Schnee hat uns sicher geholfen. Ganz klar“, sagte Torwart Wolfgang Mahr.

Bayern München - VfL Osnabrück 4:5

23. September 1978, 2. Runde:Dass Gerd Müller in einem Spiel drei Tore erzielt, war wahrlich keine Überraschung. Doch diesmal stand der „Bomber der Nation“ im Schatten des Osnabrückers Andreas Wagner, dem dasselbe Kunststück gelang. Sein Gegenspieler damals: Hans-Georg „Katsche“ Schwarzenbeck. Er habe Weltmeister Schwarzenbeck ja nur einmal live erlebt, „in dem Spiel jedenfalls hat er mir gut gefallen“, sagte Wagner Jahre später nach der Pokalsensation des damaligen Zweitligisten mit einem Schmunzeln. 

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Kieler Polizei: Friedliche Siegesfeier

Mit einem Autokorso, Hupkonzert und einigen Böllern haben Fans von Holstein Kiel in der Nacht den Sensationssieg gegen Bayern München gefeiert (siehe auch diesen Eintrag). „Es ist alles friedlich abgelaufen“, sagte Polizeisprecherin Julia Bunge der Deutschen Presse-Agentur.

Kieler Fans bei dem Autokorso am späten Mittwochabend.
Kieler Fans bei dem Autokorso am späten Mittwochabend. © Getty Images

An dem Autokorso hätten sich etwa 300 Fans beteiligt. Auch die Corona-Vorgaben seien größtenteils eingehalten worden, sagte Bunge. Vor dem Mannschaftshotel der Bayern hätten vor dem Spiel etwa 100 Anhänger des Vereins auf die Abstandsregeln hingewiesen werden müssen.

Auch am Stadion hatten Fans vor und nach dem Spiel immer wieder versucht, einen Blick auf die Bayern-Stars zu erhaschen.
Auch am Stadion hatten Fans vor und nach dem Spiel immer wieder versucht, einen Blick auf die Bayern-Stars zu erhaschen. © Imago/Holsteinoffice

Kiels OB kündigt Sonderbeflaggung an

Kiels Coup gegen die Bayern hat auch bei Oberbürgermeister Ulf Kämpfer Riesenfreude ausgelöst. „Was für ein Pokalabend!“, kommentierte Kämpfer am Donnerstag. „Ich gratuliere der KSV Holstein ganz herzlich zu diesem Wahnsinnsspiel. Das war eine ganz große Leistung von Ole Werner und seinem Team.“

„Spieler wie Hauke Wahl und Johannes van den Bergh haben dem Begriff Pokalfight eine neue Bedeutung gegeben“, meinte der Oberbürgermeister. Er kündigte an, „zu Ehren der Pokalhelden“ das Rathaus mit Holstein-Kiel-Fahnen zu flaggen. „Erst der Champions-League-Erfolg des THW Kiel, jetzt dieses Fußballmärchen. Dieser Kieler Sport-Winter ist jetzt schon legendär!“, schwärmte Kämpfer.

THW-Handballer beglückwünschen Fußballer

Die Handballer des THW Kiel, die kurz vor dem Jahresende die Champions League gewonnen hatten, beglückwünschten die Fußball-Kollegen noch in der Nacht. „Wahnsinn! Champions-League-Sieger und Champions-League-Sieger-Besieger aus einer Stadt – Riesen-Glückwunsch an unsere Nachbarn von
Holstein Kiel! Hier ist Kiel!“, twitterte der Club.

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Bayern-Mitglied Günther brüllt für Kiel

Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ist begeistert über den denkwürdigen Sieg von Holstein Kiel. „Das war gestern wirklich ein sensationeller Abend“, sagte Günther am Donnerstag. „Ich habe das Spiel im Fernsehen verfolgt bei mir zu Hause und habe wirklich bei den Toren nachher und beim Elfmeterschießen laut mitgebrüllt.“

Bayern-Mitglied, aber auch Fan von Holstein Kiel: Schleswig-Holsteins Landesvater Daniel Günther (Archiv).
Bayern-Mitglied, aber auch Fan von Holstein Kiel: Schleswig-Holsteins Landesvater Daniel Günther (Archiv). © Imago/Holsteinoffice

Man habe gespürt, dass man diesen Abend so schnell nicht vergessen wird, sagte Bayern-München-Mitglied Günther. „Holstein Kiel hat das wirklich großartig gemacht und sich den Sieg auch wirklich verdient mit 'ner echt starken Mannschaftsleistung. Aus einer wirklich super aufgestellten Abwehr heraus Bayern München so Paroli zu bieten, das war schon wirklich ein sensationelles Spiel.“

Er beglückwünsche Trainer Ole Werner und dessen Team zu einer großartigen Leistung. „Ich bin unheimlich stolz darauf, dass Holstein Kiel diese Sensation geglückt ist.“

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Holstein schlägt auch Rudi Cerne knapp

Holstein Kiel hat nicht nur sich selbst zum Erfolg geführt, sondern auch die ARD. Mit der Live-Übertragung des Pokalspiels gegen die Bayern erzielte das "Erste" mit durchschnittlich 6,37 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von 23,3 Prozent und damit den Tagessieg am Mittwoch.

Die nicht minder spannende ZDF-Kriminalsendung "Aktenzeichen XY.. ungelöst" um den ehemaligen "Sportstudio"-Moderator Rudi Cerne musste sich parallel mit 5,84 Millionen Zuschauern (17,9 Prozent) geschlagen geben.

Bartels: "Erstmal ein, zwei Bierchen trinken"

Beim Showdown vom Punkt gaben sich alle Kieler Schützen erstaunlich abgezockt. „Vor dem Elfmeterschießen haben wir gesagt, wir hauen die Dinger rein, wir haben nichts zu verlieren“, berichtete Fin Bartels, der bei seinem finalen Schuss besonders cool agierte. „Jetzt können wir erst mal ein, zwei Bierchen trinken“, sagte der 33 Jahre alte ehemalige Profi des FC St. Pauli.

Sieggaranten: Nach dem entscheidenden Elfmeter sprang Fin Bartels Torhüter Ioannis Gelios in die Arme.
Sieggaranten: Nach dem entscheidenden Elfmeter sprang Fin Bartels Torhüter Ioannis Gelios in die Arme. © Imago/Holsteinoffice

Doch auch schon vor dem Alkoholgenuss wussten viele Holstein-Profis offenbar schon nicht mehr, wie ihnen geschah. „Ich habe gerade in der Kabine ziemlich viele verwirrte Menschen getroffen“, erzählte Kiels Trainer Ole Werner bereits wenige Minuten nach dem Pokal-Coup am ARD-Mikrofon.

„Wir sind in die Situationen gekommen, die wir uns vorgestellt hatten", sagte Werner. „Wir waren mutig, das war der Schlüssel, um im Spiel Fuß zu fassen.“ Für Kiels Kapitän Hauke Wahl, der als Erster gegen Manuel Neuer versenkt hatte, war es am Ende schlicht eine „krasse Leistung von den Jungs, auch im Elfmeterschießen“.

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Müller-Schlagabtausch mit ARD-Reporterin

Nach dem überraschenden Aus gegen Kiel hat sich Bayern-Spieler Thomas Müller einen kuriosen Wortwechsel mit der ARD-Reporterin Valeska Homburg geliefert.

Nach der Frage zur Stimmung in der Bayern-Kabine sagte der 31 Jahre alte Ex-Nationalspieler etwas ungehalten: „Sie lachen jetzt hier.“ Woraufhin Homburg antwortete: „Ne, ich lache nicht.“ Müller ließ nicht locker und sagte: „Natürlich haben Sie gelacht!“

ARD-Reporterin Valeska Homburg (Archiv)
ARD-Reporterin Valeska Homburg (Archiv) © Imago/ActionPictures

Erst nach einer weiteren Frage der Reporterin ging das Interview weiter. Noch in der Nacht entschuldigte sich Müller schließlich bei der Journalistin. „Das hätten wir wohl beide etwas besser hinkriegen können – nichts für ungut“, schrieb der Rio-Weltmeister bei Instagram. Homburg nahm die Entschuldigung an.

Lesen Sie hier mehr zum Schlagabtausch zwischen Müller und Homburg.

Kiels Fans feiern mit Autokorso und Feuerwerk

Mit Autokorso, Hupkonzert und Feuerwerk haben Fans von Holstein Kiel den Sensationserfolg im DFB-Pokal gefeiert. Nach dem Sieg waren die Anhänger zum Stadion gefahren und machten sich lautstark bemerkbar. Davon zeigte sich auch Siegtorschütze Fin Bartels während eines ARD-Interviews auf dem Rasen beeindruckt.

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„Ein bisschen kriege ich hier auch mit“, sagte Holstein-Trainer Ole Werner bei der Pressekonferenz nach der Zweitrunden-Partie. „Wir sind glücklich, dass wir mit einem guten Spiel und mit einem entsprechend historischen Ergebnis für Holstein Kiel unseren Teil zu guter Stimmung auf der Straße beitragen konnten.“

Alle zum Holstein-Stadion, auch ohne Karte! Nach dem Pokalcoup hupten sich die Kieler Anhänger die Seele aus dem Auto.
Alle zum Holstein-Stadion, auch ohne Karte! Nach dem Pokalcoup hupten sich die Kieler Anhänger die Seele aus dem Auto. © Getty Images

Am Ende fasst Werner seine Freude noch einmal mit viel Pathos in der Stimme zusammen: „Dieses außergewöhnliche Erlebnis werden wir wohl nur einmal im Leben haben. Aber wir haben es uns wirklich verdient.“

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FC Bayern: Erste Pokal-Blamage seit 17 Jahren

Damals war's: Bei Bayerns letzter herber Pokalschlappe stand noch Oliver Kahn zwischen den Pfosten (hier neben Aachens Erik Meijer).
Damals war's: Bei Bayerns letzter herber Pokalschlappe stand noch Oliver Kahn zwischen den Pfosten (hier neben Aachens Erik Meijer). © Imago/Sven Simon

Die Bayern kassierten erstmals seit 17 Jahren eine Niederlage gegen ein klassentieferes Team. Im Februar 2004 war der Titelverteidiger dem damaligen Zweitligisten Alemannia Aachen mit 1:2 unterlegen.

Zudem war es für den Rekordpokalsieger das erste Aus in der zweiten Runde seit über 20 Jahren.

Flick und Müller gratulieren Kiel fair

Hansi Flick und Thomas Müller konnten aber auch gönnen. „Glückwunsch an Kiel, die haben gefightet, es war ein Pokalfight, wir haben viel zu tun“, sagte Bayern-Trainer in Richtung der Kieler. Gleichzeitig räumte er ein: „Natürlich ist es ein Schock, wir sind natürlich enorm enttäuscht.“

„Sie haben das ganz gut gemacht“, lobte Müller den Zweitligisten. Allerdings sei es keine Pokal-Sensation gewesen, „die sich von Anfang an abgezeichnet hat“. Dennoch räumte er ein: „Kiel hat das relativ kaltschnäuzig bestraft.“ Das Aus als Favorit sei „enttäuschend und extrem bitter. Wir sind natürlich bedient. Dass die Stimmung nicht gut ist, kann man sich denken“ (siehe dazu auch diesen Eintrag).

Flick bedient: "Immer das gleiche Muster"

Bayern-Trainer Hansi Flick hatte unmittelbar nach dem Spiel eine simple, aber auch schonungslose Erklärung für das Pokal-Aus. „Bei unseren Gegentoren war es zuletzt immer das gleiche Muster“, sagte der 55-Jährige bekümmert.

Beim 1:1-Ausgleich durch Fin Bartels (37.) stand die Hintermannschaft des Champions-League-Gewinners wieder einmal zu hoch. Eine fehlerhafte Zuordnung im eigenen Strafraum in der Nachspielzeit ermöglichte den Platzherren durch einen Kopfballtreffer von Kapitän Hauke Wahl den erneuten Gleichstand.

Auch Thomas Müller ärgerte sich über die auffällige Häufung der Patzer, die schon in der Bundesliga zur 2:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach geführt hatte. Vor dem Sky-Mikrofon wirkte der Ex-Nationalspieler schwer bedient: „Das Ausscheiden ist brutal, das muss man erst einmal sacken lassen. Es ist sicherlich nicht gerade die beste Phase des FC Bayern.“

Die Statistik:

  • Kiel: Gelios – Dehm, Wahl, Thesker (80. Komenda), van den Bergh – Meffert (84. Serra) – Mühling (84. Arslan), Porath (77. Hauptmann) – Bartels, Lee, Mees (77. Reese). – Trainer: Werner
  • FC Bayern: Neuer – Sarr (85. Pavard), Süle, Hernandez, Davies – Kimmich, Tolisso (106. Alaba) – Gnabry (90.+2 Roca) – Musiala (74. Lewandowski), Thomas Müller, Leroy Sane (74. Douglas Costa). – Trainer: Flick
  • Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
  • Tore: 0:1 Gnabry (14.), 1:1 Bartels (37.), 1:2 Leroy Sane (47.), 2:2 Wahl (90.+5)
  • Elfmeterschießen: Lewandowski 0:1, Wahl 1:1, Kimmich 1:2, Arslan 2:2, Thomas Müller 2:3, Serra 3:3, Alaba 3:4, Lee 4:4, Douglas Costa 4:5, Hauptmann 5:5, Gelios hält Elfmeter von Roca, Bartels 6:5