Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 5. Januar 2021:

Beleidigungen gegen Owusu: Paderborn sucht Täter

Der SC Paderborn hat die Beleidigungen gegen seinen Spieler Prince Owusu verurteilt und behält sich rechtliche Schritte gegen den bislang anonymen Täter vor. Dieser hatte nach der mit 1:2 bei Fortuna Düsseldorf verlorenen Zweitliga-Partie am Montagabend den Paderborner Profi, der in der 61. Minute ausgewechselt worden war, offenbar wegen seiner Leistungen in den sozialen Netzwerken in englischer Sprache absolut niveaulos beleidigt. Dies berichtete zunächst die „Neue Westfälische.“

Der Club hat auf den Vorfall am Dienstag reagiert. Es sei dem Verein ein großes Anliegen, diese Beleidigungen scharf zu verurteilen. „Unabhängig von der sportlichen Leistung eines Spielers, die durchaus unterschiedlich bewertet werden kann, sind derartige Kommentare absolut unangebracht. Leider sind persönliche Beleidigungen auch gegenüber Fußballspielern kein Einzelfall mehr. Das ist aus unserer Sicht allerdings nicht akzeptabel. Wir versuchen, die Identität des Absenders zu ermitteln, und behalten uns rechtliche Schritte vor“, hieß es in der Stellungnahme des Clubs.

Owusu selbst reagierte auf Instagram mit einem bemerkenswerten Beitrag. „In Anbetracht des gestrigen Spiels hat sich ein so genannter "Fan" das Recht genommen, mich zu kritisieren. Nur war jegliche Kritik deutlich unter der Gürtellinie und weder sachlicher noch sportlicher Natur“, schrieb der 23-Jährige. „Viele versuchen sich die Anonymität des Internets zu Nutzen zu machen, um Personen des öffentlichen Lebens zu diskriminieren, zu beleidigen, zu bedrohen. Ich bin mir sicher, auch in deinem Beruf, den du ausübst, hast du gute sowie auch schlechte Tage, in denen du nicht dein volles Potenzial am Arbeitsplatz ausschöpfst. Ist dies ein Grund, dich auf herablassende Art und Weise zu beleidigen? Es gibt Menschen, die daran zerbrechen!“

Neymar zurück im PSG-Training

Superstar Neymar hat nach seinem Brasilien-Abstecher über Silvester das Training bei Paris Saint-Germain wiederaufgenommen. Wie der Champions-League-Finalist mitteilte, sei der 28-Jährige nach seiner Knöchelverstauchung am Dienstag zurückgekehrt. Beim Premierenspiel des neuen Cheftrainers Mauricio Pochettino bei AS Saint-Étienne am Mittwochabend steht der Brasilianer allerdings noch nicht zur Verfügung, ein Comeback ist frühestens am Sonnabend gegen Stade Brest möglich.

Neymar hatte sich am 13. Dezember im Ligaspiel gegen Lyon verletzt und war daraufhin in seine Heimat gereist. Dort sorgten Pläne über eine angebliche Mega-Silvesterparty zwischenzeitlich für Aufruhr, letztlich feierte der Offensivspieler doch „nur“ mit 40 Gästen und einigem Abstand.

Leipzig gegen Dortmund ohne Szoboszlai

Neuzugang Dominik Szoboszlai von RB Leipzig fällt für das Spitzenspiel in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund aus. „Ich habe Adduktorenprobleme, die hatte ich auch schon in Salzburg. Ich habe längere Zeit mit Schmerzmitteln gespielt. Trotzdem schaue ich nach vorne, will so schnell wie möglich zurückkommen“, sagte der Ungar am Dienstag bei seiner Vorstellung in Leipzig. Somit fällt auch das Wiedersehen auf dem Platz mit seinem ehemaligen Salzburger Kumpel Erling Haaland an diesem Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) im Duell gegen die Borussen flach. „Ja, es wäre wirklich perfekt gewesen, es tut sehr weh, doch die Gesundheit ist das Wichtigste.“

Der 20-jährige Szoboszlai möchte sich Zeit nehmen. Ziel der Rückkehr sei im Februar. „Momentan kann ich nicht auf dem Platz sein. Ich will so schnell wie möglich ins Training zurückkehren, um nicht nur 80 oder 90 Prozent geben zu können“, betonte der Nationalspieler, der für 20 Millionen Euro vom Schwesterclub RB Salzburg kam. Dort hatte er 22 Partien bestritten, die meisten über die volle Distanz. Dabei erzielte Szoboszlai neun Tore, bereitete elf weitere vor.

Inter Mailand siegt vor Gericht gegen Beckham-Club

David Beckham könnte schon bald gezwungen sein, sich einen neuen Namen für seinen Club Inter Miami zu überlegen. Der italienische Großverein Inter Mailand hat im US-Bundesstaat Florida einen juristischen Sieg im anhaltenden Streit um die Namensrechte errungen. Zwar ist noch eine weitere Instanz vorgesehen, erwartet wird jedoch, dass Inter Miami seinen Namen ändern muss. Das berichtet die italienische „Gazzetta dello Sport“.

Aus Sicht der Mailänder ist „Inter“ weltweit ein Synonym für den 18-maligen italienischen Meister aus der Serie A. Inter Miami wurde von einer Investorengruppe um den langjährigen englischen Nationalspieler Beckham gegründet und trat im vergangenen Jahr erstmals in der Major League Soccer an. Miami argumentiert, dass bereits viele Vereine den Namenszusatz verwenden. Selbst in den USA gebe es Clubs wie Inter Nashville und Inter Atlanta, bei beiden handelt es sich allerdings um Amateurvereine.

Die Mailänder halten bereits seit 2014 die Rechte an der Marke „Inter“ auf dem amerikanischen Markt. 2019 reichte der Verein eine Beschwerde beim US-Patentamt ein, im Februar 2020 bestätigte das Amt dann grundsätzlich, dass die Nutzung des Begriffs durch Inter Miami problematisch sei.

Langer Vertrag: Svensson soll in Mainz Ära prägen

Ex-Profi Bo Svensson soll den abstiegsbedrohten Bundesligisten FSV Mainz 05 langfristig in eine neue Ära führen. „Wir wollen mit Bo ein neues Projekt bei Mainz 05 starten“, sagte Sportvorstand Christian Heidel bei der Vorstellung des neuen Trainers. Deshalb habe der Verein Svensson auch mit einem Vertrag über dreieinhalb Jahre bis zum Sommer 2024 ausgestattet.

Der Däne bringt vom österreichischen Zweitligisten FC Liefering seinen bisherigen Co-Trainer Babak Keyhanfar mit, der bisherige Assistenzcoach Michael Falkenmayer gehört nicht mehr dem Trainerstab an. „Es ist eine besondere Entscheidung für mich, noch mal zurück nach Mainz zu gehen“, sagte Svensson (41), der von 2007 bis 2014 beim FSV gespielt hatte: „Mainz hat eine besondere Bedeutung für mein Herz. Das hat eine große Rolle gespielt bei meiner Entscheidung, aber nicht nur das.“

Corona: Rooney-Club Derby schließt Trainingsanlagen

Der vom ehemaligen Stürmerstar Wayne Rooney trainierte englische Zweitligist Derby County hat aufgrund mehrerer Corona-Fälle alle Trainingsanlagen vorübergehend geschlossen. „Mitarbeiter und Spieler wurden am Montag getestet, und einige waren positiv“, gab der Verein in einer Mitteilung bekannt. Die Namen nannte Derby nicht, die Betroffenen müssen nun in Quarantäne.

Die Mannschaft, die vom ehemaligen englischen Nationalspieler Rooney seit November trainiert wird, soll am Wochenende im FA-Cup spielen. Der Verein will mit der Liga über die kommenden Partien sprechen. Derby liegt derzeit auf dem 22. Tabellenplatz.

Chemnitzer Insolvenzplan ist rechtskräftig

Der Insolvenzplan des Regionalligisten Chemnitzer FC ist rechtskräftig. Die Rechtsmittelfrist ist abgelaufen, „wir haben nun Gewissheit darüber, dass keine inhaltlichen oder formellen Beschwerden gegen unseren eingereichten und vom Gericht bestätigten Insolvenzplan eingelegt wurden“, sagte Insolvenzanwalt Oliver Junghänel, der den CFC in der Sache unterstützt und berät.

Am 8. Dezember hatten die 124 Gläubiger mit mehr als 99 Prozent dem Schuldnerinsolvenzplan des Clubs zugestimmt. Daraufhin hatte das Amtsgericht den Insolvenzplan bestätigt. „Wir können jetzt mit dem letzten Schritt, nämlich der Auszahlung der Gläubigerquote, beginnen“, sagte Junghänel.

Schweizer Häberli übernimmt Estland

Der Schweizer Thomas Häberli wird neuer Nationaltrainer in Estland. Der 46-Jährige soll den Baltenstaat in der anstehenden Qualifikation für die WM 2022 in Katar betreuen. Er erhält einen bis Ende 2022 datierten Vertrag, wie der estnische Verband in Tallinn am Dienstag mitteilte. Estland, das in der FIFA-Weltrangliste gegenwärtig an 109. Position geführt wird, trifft in der WM-Qualifikation in der Gruppe E auf Belgien, Tschechien, Wales und Belarus.

„Es ist eine Ehre, für die estnische Nationalmannschaft zu arbeiten“, sagte Häberli bei seiner Vorstellung auf einer Pressekonferenz in Tallinn. Der frühere langjährige Profi des Schweizer Spitzenclubs Young Boys Bern trainierte bis zu seiner Entlassung im Dezember 2019 den FC Luzern. In Estland löst er nun den bisherigen Cheftrainer Karel Voolaid ab, dessen Vertrag zum Jahresende auslief und nicht verlängert wurde.

Juventus-Profi Alex Sandro hat Corona

Der italienische Rekordmeister Juventus Turin muss wegen eines positiven Corona-Tests vorerst auf seinen Abwehrspieler Alex Sandro verzichten. Der Brasilianer habe leichte Symptome der Krankheit Covid-19 gezeigt und sich einem Test unterzogen, teilte der Serie-A-Club am Montagabend mit. Der 29-Jährige sei in Isolation. Juventus stehe im Kontakt mit den Gesundheitsbehörden.

Sandro wird deshalb am Mittwoch fehlen, wenn der Tabellenfünfte zum Topspiel beim Liga-Primus AC Mailand antritt. Die „Rossoneri“ liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze mit dem Stadtrivalen Inter Mailand. Juve hat nach 15. Spieltag mit 27 Punkten bereits zehn Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter und ist damit bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Stürmer-Star Cristiano Ronaldo hatte vor der kurzen Spielpause zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr bereits eine Rückkehr zu alter Stärke gefordert.

Salihamidzic sorgt sich um Bayern-Star Lewandowski

Sportvorstand Hasan Salihamidzic sorgt sich angesichts der aufreibenden Spielweise von Bayern München um Weltfußballer Robert Lewandowski. Wenn der Rekordmeister seine Spiele endlich frühzeitiger entscheiden würde, „kann er auch mal rausgehen“, sagte Salihamidzic bei Sky: „Ich brauche ihn nicht in der 90. Minute auf dem Platz. Er muss gesund bleiben, das ist das Wichtigste!“

Beim 5:2 (0:2) zum Jahresauftakt gegen den FSV Mainz 05 mussten die Bayern zum achten Mal in Serie einem Rückstand hinterherlaufen. Lewandowski stellte den Sieg mit zwei späten Toren (76., Foulelfmeter und 82.) sicher. Zu den acht Aufholjagden (fünf Siege, drei Remis) steuerte der 32-Jährige neun Treffer bei.

Zwei Barcelona-Mitarbeiter positiv auf Corona getestet

Zwei Mitglieder des Mitarbeiterstabs beim spanischen Topclub FC Barcelona sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Verein am späten Montagabend mit und verschob in einer ersten Reaktion die Trainingseinheit am Dienstag.

Der Verein von Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen hat die zuständigen Sport- und Gesundheitsbehörden informiert. Der gesamte Kader wird sich am Dienstagmorgen einem PCR-Test unterziehen, wie es das Protokoll der spanischen Liga vorschreibt.

Der Tabellenfünfte Barcelona soll am Mittwoch in einem Nachholspiel des zweiten Spieltags in La Liga beim Neunten Athletic Bilbao antreten.