Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 10. Dezember 2020:

Uiguren-Unterdrückung: Griezmann kündigt Vertrag mit Huawei

Aus Protest gegen Chinas Umgang mit den Uiguren im Reich der Mitte hat Weltmeister Antoine Griezmann ein Zeichen gesetzt. Der französische Stürmerstar vom spanischen Topclub FC Barcelona stieg mit sofortiger Wirkung aus seinem seit 2017 laufenden Sponsoringvertrag mit dem chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei aus.

Griezmann reagierte damit auf Berichte über die Verwicklung des Konzerns in die staatliche Unterdrückung der muslimischen Minderheit. Seine Entscheidung gab der 29-Jährige auf seinem von 31 Millionen Fans abonnierten Instagram-Kanal bekannt. Details zur Dotierung seiner bisherigen Partnerschaft mit dem Unternehmen sind nicht bekannt.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft dem Konzern die Entwicklung eines Programms zur ausgeweiteten Überwachung der Uiguren in China vor. Demnach soll die Video-Auswertungssoftware Gesichter auch ethnischen Gruppen zuordnen können, sodass Behörden durch einen „Uiguren-Alarm“ über Angehörige der Minderheit informiert werden können. Angaben von mehreren Menschenrechtsgruppen und Experten zufolge sind über eine Million Uiguren von Chinas Regierung in Lagern in der Provinz Xinjiang interniert.

DFB-Pokal: Dresden verkauft 30.000 Geisterspiel-Tickets

Innerhalb von nur zwei Tagen hat Drittligist Dynamo Dresden alle „Geistertickets“ für sein DFB-Pokal-Spiel gegen den SV Darmstadt 98 verkauft. Wie der Club am Donnerstag mitteilte, sind alle 30.000 symbolischen Karten für das ohne Zuschauer stattfindende Spiel am 22. Dezember vergriffen. Deshalb wird die Aktion verlängert. Dynamo hat nun das Ziel, seine eigene Geister-Bestmarke aus dem Jahr 2012 von 41.738 Tickets zu knacken.

Eine Karte kostet fünf Euro. Die Erlöse sollen helfen, die Mindereinnahmen der Dresdner im Geschäftsjahr 2020/21 abzufedern. Für die aktuelle Spielzeit plant Dynamo auch aufgrund fehlender Zuschauereinnahmen mit einem Gesamtverlust von bis zu sechs Millionen Euro.

Bayern-Frauen gewinnen Hinspiel bei Ajax

Die Frauen von Bayern München sind erfolgreich in die neue Saison der Champions League gestartet. Der deutsche Vizemeister gewann in der Runde der letzten 32 sein Hinspiel bei Ajax Amsterdam 3:1 (0:0). Das Rückspiel findet am Mittwoch in München statt.

Ein Eigentor von Kay-Lee de Sanders (57.) sowie die Treffer von Sydney Lohmann (69.) und Simone Laudehr (86.) ließen den Bundesliga-Spitzenreiter jubeln. Jonna van de Velde (79.) verkürzte für die Gastgeberinnen, als die Bayern in der Defensive zu nachlässig wurden.

Der Double-Gewinner VfL Wolfsburg hatte bereits am Mittwoch 5:0 (3:0) beim serbischen Meister Spartak Subotica gewonnen und steht vor dem zweiten Vergleich am Mittwoch (beide 18.00 Uhr/Sport1) mit einem Bein im Achtelfinale.

Helmer gibt „Doppelpass“-Moderation an König ab

Der ehemalige Europameister Thomas Helmer gibt zum Ende der Bundesliga-Saison nach sechs Jahren die Moderation im Sport1-„Doppelpass“ ab. Den Platz des 55-Jährigen als Gastgeber der Fußball-Talksendung werde der langjährige RTL-Reporter Florian König übernehmen, teilte der TV-Sportsender am Donnerstag mit.

Der Schritt von Helmer erfolgte auf eigenen Wunsch. „Thomas Helmer ist vor einiger Zeit mit dem Gedanken an mich herangetreten, sich ab Sommer 2021 mehr Zeit zu nehmen, privat und auch für seine beruflichen Engagements – und nicht mehr an über 40 Wochenenden im Jahr zwischen Hamburg und München zu pendeln“, wurde Olaf Schröder, Vorstandsvorsitzender der Sport1 Medien AG, zitiert.

„Ich hätte auch gerne weitergemacht, möchte aber in Zukunft auch mehr Zeit für mögliche neue Themen und Projekte haben“, bestätigte Helmer, der in Hamburg lebt. Mit Sport1 sei er bereits in Gesprächen über andere Moderatorentätigkeiten. „Auch die neuen Bundesliga-Rechte ab nächster Saison bieten da sehr spannende Perspektiven!“

Hören Sie auch den aktuellen HSV-Podcast mit Thomas Helmer:

Der 53-jährige König ist der vierte Moderator in der 25-jährigen Geschichte der Sendung. Vor Helmer (seit 2015) hatten Rudolph Brückner (1995 bis 2004) und Jörg Wontorra (2004 bis 2015) den „Doppelpass“ geleitet. König begann seine Laufbahn bei der ARD. 1994 wechselte er zu RTL und wurde als Moderator vor allem bei der Formel 1 und bei EM-Qualifikationsspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bekannt. Nach Angaben von RTL wird er der Mediengruppe trotz seiner neuen Tätigkeit auch im kommenden Jahr als prägendes Sportgesicht erhalten bleiben.

Uerdingen in Not: Stadt übernimmt Stadionkosten nicht

Drittligist KFC Uerdingen bleibt bis auf weiteres heimatlos. Wie der KFC am Donnerstag bestätigte, verweigerte der Stadtrat in Krefeld, die Mehrkosten zur Sanierung des Grotenburg-Stadions zu übernehmen. Dies sei „ein Schlag ins Gesicht“, schrieb der KFC: „Seit drei Jahren leidet unser Club im Exil und wartet darauf, wieder in seine Heimstätte zurückkehren zu dürfen.“

Hinzu kommen derzeit Streitigkeiten mit der Ausweichstätte Merkur-Spiel-Arena in Düsseldorf. Die „Bild“-Zeitung und der „Kicker“ berichteten, die Betreibergesellschaft habe mit Hausverbot gedroht, sollten ausstehende Mietzahlungen nicht kurzfristig bezahlt werden. Laut KFC soll das nächste Heimspiel am Sonnabend gegen Türkgücü München aber auf jeden Fall stattfinden. Demnach habe es im konkreten Fall Gespräche und entsprechende Vereinbarungen mit der Betreibergesellschaft gegeben.

Nach dem angekündigten Rückzug von Investor Michail Ponomarew steht der KFC derzeit vor einer unsicheren Zukunft. Der 46-Jährige will spätestens am Saisonende als Präsident aufhören. Aktuell laufen dem Club zufolge Gespräche mit potenziellen neuen Investoren. Allerdings sprach der KFC selbst von „Herausforderungen“. Um den „Fortbestand nachhaltig zu sichern“ sei eine „eigene Heimstätte alternativlos“.

EM-Auslosung: Deutsche U21 gegen Holland

Die deutsche U21 trifft bei der zweigeteilten EM-Endrunde in Ungarn und Slowenien in der Vorrundengruppe A auf den Co-Gastgeber Ungarn, die Niederlande und Rumänien. Das ergab die Auslosung in Nyon. Das Team von Trainer Stefan Kuntz bestreitet seine Gruppenspiele vom 24. bis 31. März in den ungarischen Spielorten Szekesfehervar und Budapest.

Erster Gegner ist Ungarn am 24. März in Szekesfehervar, bevor drei Tage später (27. März) an gleicher Stelle das Duell mit Oranje auf dem Programm steht. Am 30. März misst sich die Kuntz-Elf in Budapest mit Rumänien. Die exakten Anstoßzeiten stehen noch nicht fest.

Die zwei besten Mannschaften aus jeder der vier Gruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale im zweiten EM-Abschnitt. Die K.o.-Phase ist vom 31. Mai bis 6. Juni angesetzt. Das Finale findet am 6. Juni in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana statt. Die zweigeteilte Austragung ist eine Reaktion der Uefa auf die Corona-Pandemie.

Die Auslosung der Vorrundengruppen

Gruppe A

Deutschland, Ungarn, Rumänien, Niederlande

Gruppe B

Slowenien, Spanien, Tschechien, Italien

Gruppe C

Russland, Island, Frankreich, Dänemark

Gruppe D

Portugal, Kroatien, England, Schweiz

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Haaland-Reha in Katar: BVB hat "zugestimmt"

Borussia Dortmunds Sportchef Michael Zorc hat keine Bedenken im Hinblick auf Erling Haalands Reha in Katar. „Es war sein Wunsch, die Reha dort zu absolvieren. Er ist von Experten umgeben, die sich rund um die Uhr dort um ihn kümmern können“, sagte Zorc am Donnerstag und stellte noch einmal klar: „Wir haben dem zugestimmt.“

Der derzeit verletzte BVB-Torjäger hatte am Mittwoch für Verblüffung gesorgt, als er via Instagram mitgeteilt hatte, seine Reha derzeit in Katar zu absolvieren. Der 20 Jahre alte Norweger fehlt seit Beginn des Monats wegen eines Muskelfaserrisses und soll vor Weihnachten zurück nach Dortmund kommen. Angst vor einer möglichen Corona-Infektion Haalands hat der Bundesligist nicht. „Wir gehen davon aus, dass er sich dort an die geltenden Hygieneregeln hält“, sagte Zorc.

Schalke über Kritik: "Grenze überschritten"

Schalke 04 hat auf die harsche Kritik seiner Anhänger reagiert und die Angriffe auf den umstrittenen Marketingvorstand Alexander Jobst zurückgewiesen. „Es ist eine Grenze überschritten, wenn Einzelne namentlich zum Buhmann ausgerufen oder zum Alleinschuldigen erklärt werden sollen“, schrieb der Vorstand auf der Homepage des Vereins.

Schalkes Marketingvorstand Alexander Jobst.
Schalkes Marketingvorstand Alexander Jobst. © Imago/Poolfoto

Jobst, seit neun Jahren im Vorstand und damit das dienstälteste Mitglied des Gremiums, war am Sonntag rund um die 0:3-Heimpleite gegen Bayer Leverkusen auf Transparenten auf dem Vereinsgelände scharf attackiert worden. „Neun Jahre Teil des Vorstandes bedeutet Teil des Problems statt der Lösung. Wann ziehst du endlich persönliche Konsequenzen?“, hieß es auf einem Banner.

Viele Fans werfen Jobst vor, dass er in der Corona-Krise mit ihren enormen wirtschaftlichen Folgen die Ausgliederung der Profiabteilung forcieren will. Auch die vom früheren Fifa-Mitarbeiter angekündigte Transparenz angesichts des notwendigen Sparkurses vermissen die Anhänger: „Nichts als leere Worte!“ Die internationale Vermarktung des Traditionsclubs vor allem in China wird Jobst ebenfalls vorgeworfen.

Für den Unmut der Fans nach 26 Bundesligaspielen in Folge ohne Sieg äußerte der Vorstand „volles Verständnis“: „Ihr habt jedes Recht, zu kritisieren und auch mal lautstark zu schimpfen.“ Doch zunächst solle gemeinsam der Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft werden. „Spätestens auf der nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung wird alles schonungslos auf den Tisch gebracht“, hieß es.

Wegen der Pandemie werde die JHV als Präsenzveranstaltung erst nach Saisonende stattfinden. „Erst der Klassenerhalt, dann die ordentliche Mitgliederversammlung inklusive Aussprache und Wahlen zu den Gremien – dieser Zeitplan steht“, teilte Schalke mit: „Das Einzige, was bis Ende Mai zählt, ist der Klassenerhalt.“

BVB: Einsatz von Hummels und Hazard unklar

Der Einsatz von Mats Hummels und Thorgan Hazard für Borussia Dortmund am Sonnabend gegen den VfB Stuttgart ist noch unklar. „Ich kann es jetzt noch nicht definitiv sagen. Ich habe die Spieler seit dem Rückflug nicht mehr gesehen“, sagte Dortmunds Trainer Lucien Favre am Donnerstag. Hummels und Hazard waren beim 2:1 in der Champions League am Dienstag bei Zenit St. Petersburg ausgewechselt worden. „Ich hoffe, das waren nur Krämpfe. Es ist normal, dass viele Spieler müde sind“, hatte Favre nach dem Spiel gesagt.

Der Schweizer nahm zudem seinem Kapitän Marco Reus in Schutz. Nach langer Verletzungspause ist der 31-Jährige bislang noch nicht wieder richtig in Tritt gekommen. „Ich habe immer gesagt, es wird noch dauern, bis er fit ist. Er kommt aus einer großen Verletzung zurück. Er ist noch nicht an das hohe Tempo gewöhnt“, sagte Favre.

Lahm wird Turnierdirektor der EM 2024

Der frühere Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm soll bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland den Posten als Turnierdirektor übernehmen. Dies teilte der DFB am Donnerstag nach der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der Uefa mit.

Der 37 Jahre alte Ex-Bayern-Profi Lahm, der 2014 mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister wurde, war auch Botschafter der Bewerbung und ist Geschäftsführer der DFB Euro GmbH.

„Ein großer Wettkampf braucht ein professionelles Fundament. Mit dem Joint Venture zwischen DFB und Uefa haben wir die Basis geschaffen“, dass die EM in Deutschland perfekt ausgerichtet werden könne, sagte Lahm. Man könne nun Projekte anstoßen und positive Entwicklungen einleiten. Den Sitz hat das neue Unternehmen in Frankfurt am Main.

Präsident Hainer: "Es gibt keine Lex Bayern"

Präsident Herbert Hainer von Bayern München hat den Vorwurf einer Sonderbehandlung des Triple-Gewinners wegen der Verlegung des Pokalspiels bei Holstein Kiel vehement zurückgewiesen. „Es gibt keine Lex Bayern“, sagte Hainer bei Sport1.

Der 66-Jährige verwies in seiner Begründung darauf, dass der deutsche Rekordmeister „eine höhere Belastung in der Bundesliga als jeder andere Verein“ habe. Diese ergebe sich nicht nur aus der höheren Anzahl der Spiele, sondern auch aus der deutlich kürzen Sommerpause nach dem Finalturnier in der Champions League.

Deshalb habe der DFB der Verlegung der Zweitrunden-Partie von 23. Dezember auf 13. Januar zugestimmt, und auch Kiel sei nicht dagegen gewesen. „Die Entscheidung ist für alle Beteiligten vernünftig“, betonte Hainer.

Außerdem nahm mit dem früheren adidas-Chef erstmals ein Vertreter des Branchenriesen öffentlich zum neuen Verteilungsschlüssel der Bundesliga-Fernsehgelder Stellung. „Es wurde ein fairer Kompromiss gefunden“, meinte Hainer.

Mehr Geld für die kleinen, noch genug für die großen Klubs, „dass sie international wettbewerbsfähig sein können“. Hainers Fazit: „Obwohl wir etwas abgeben müssen, sind wir mit dem Ergebnis zufrieden.“

DFL und VDV bauen Zusammenarbeit aus

Die DFL und die Spielergewerkschaft VDV bauen ihre Partnerschaft aus. Wie die DFL mitteilte, sollen neben dem bestehenden Dialog auch Initiativen wie das jährliche VDV-Proficamp für vereinslose Spieler und Präventionsschulungen künftig noch umfassender gefördert werden. Die Kooperation besteht bereits seit 2006.

„Die VDV ist als Vertretung zahlreicher Spieler seit vielen Jahren ein verlässlicher Gesprächspartner für die DFL. Dies hat sich im Rahmen der Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten seit Ausbruch der Corona-Pandemie erneut bestätigt“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.

Frankfurt: Torjäger Silva für Wolfsburg fraglich

Eintracht Frankfurt bangt vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg um den Einsatz seines Torjägers Andre Silva. Der Portugiese habe aufgrund muskulärer Probleme „individuell trainiert. Deshalb ist da noch ein Fragezeichen“, sagte Trainer Adi Hütter vor der Partie am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN). Ob der mit sieben Treffern beste Torschütze der Hessen spielen kann, soll sich nach dem Abschlusstraining entscheiden.

Bei den bislang noch ungeschlagenen Wolfsburgern hofft Hütter auf den ersten Sieg seit Anfang Oktober. „Wir brauchen eine tolle Leistung, ähnlich wie in der ersten Halbzeit gegen Dortmund“, sagte der Österreicher: „Wolfsburg ist eine sehr starke Mannschaft, sie sind sehr schwer zu schlagen. Mit Wout Weghorst haben sie einen der gefährlichsten Stürmer der Liga. Das ist eine tolle Herausforderung für uns.“

Weltrangliste: Deutschland auf Platz 13

Nach durchwachsenen Leistungen und der historischen 0:6-Blamage in Spanien beendet die deutsche Nationalmannschaft das Jahr 2020 als Nummer 13 der Fifa-Weltrangliste. Damit geht das Team von Bundestrainer Joachim Löw als neuntbeste europäische Mannschaft ins EM-Jahr 2021. Zum Jahresabschluss 2019 hatte das DFB-Team im weltweiten Ranking auf Platz 15 gelegen.

Die am Donnerstag vom Weltverband veröffentlichte aktuelle Rangliste wird von Belgien vor Deutschlands EM-Auftakt-Gegner Frankreich und Brasilien angeführt. Damit haben sich die Top-Drei-Positionen im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Die Portugiesen, ebenfalls Gruppenkontrahent im kommenden Sommer, stehen auf Rang fünf. Ungarn als EM-Vorrunden-Gegner Nummer drei wird auf Platz 40 geführt.

„Man hat gesehen, dass die Mannschaft schon viele Stärken besitzt“, hatte Löw zu Beginn dieser Woche bei einer Pressekonferenz erklärt, räumte aber auch ein: „2020 ist die Entwicklung so ein bisschen stehen geblieben.“ Das habe vor allem an den Auswirkungen der Corona-Pandemie mit einer neunmonatigen Länderspielpause, einer Termin-Häufung im Herbst und zu wenigen Trainingszeiten gelegen. „Wir hatten eine einzige taktische Einheit, im vergangenen Jahr neun“, berichtete der Bundestrainer.

„Die Direktive war, dass die Gesundheit über allem steht“, betonte Löw. Im ersten Halbjahr 2020 fielen alle geplanten Länderspiele und die EM aus. Dann gab es in acht Partien drei Siege, vier Unentschieden und das abschließende 0:6 in der Nations League in Spanien. Die höchste Niederlage in der deutschen Länderspiel-Geschichte seit 1931 hatte eine Debatte um die Zukunft von Löw ausgelöst. Das DFB-Präsidium sprach dem Bundestrainer aber weiter das Vertrauen aus.

Bartels spricht Ex-Club Werder Mut zu

Der langjährige Werder-Profi Fin Bartels spricht den angeschlagenen Bremern vor dem schwierigen Jahresendspurt Mut zu. „Natürlich drücke ich meinem Ex-Club Werder die Daumen und bin überzeugt, dass sie die Qualität haben, um die Klasse zu halten“, sagte der Offensivspieler des Zweitligisten Holstein Kiel dem SID.

Die Frage, ob er einen Abstieg von Werder oder einen Aufstieg seiner Mannschaft als realistischer ansieht, „kann ich nicht beantworten“, sagte Bartels. Die Bremer sind nach sieben Spielen ohne Sieg wieder näher an die Abstiegszone gerutscht und haben am Sonnabend die Partie bei RB Leipzig (15.30 Uhr/Sky) vor der Brust, am Dienstag geht es gegen Dortmund.

Holstein tritt als Tabellenführer am Samstag (13 Uhr/Sky) bei Jahn Regensburg an. Zu den ernsthaften Anwärtern auf den Aufstieg will Bartels sein Team trotz der starken Zwischenbilanz noch nicht zählen. „Dafür ist es viel zu früh in der Saison“, sagte der 33-Jährige, der im Sommer von der Weser zurück an die Förde gewechselt war: „Natürlich ist der aktuelle Blick auf die Tabelle nach zehn Spieltagen eine schöne Momentaufnahme, hat aber keine Aussagekraft für den Ausgang der Saison.“

CL: Leipzig und Gladbach drohen Hammer-Gegner

Nach dem glücklichen Einzug ins Achtelfinale der Champions League droht Borussia Mönchengladbach nun ebenso wie RB Leipzig ein Hammer-Gegner. Bei der Auslosung am Montag im schweizerischen Nyon (12 Uhr) treffen die beiden Bundesligisten auf jeden Fall auf einen der Gruppensieger. Das heißt: Mögliche Kontrahenten der beiden Gruppenzweiten könnten Italiens Rekordmeister Juventus Turin mit dem Rekordtorschützen Cristiano Ronaldo, der FC Liverpool mit Coach Trainer Jürgen Klopp oder der FC Chelsea mit den Deutschen Kai Havertz, Timo Werner und Antonio Rüdiger sein.

Ausgeschlossen ist ein erneutes Aufeinandertreffen mit den Gruppensiegern Paris Saint-Germain für Leipzig oder Real Madrid für die Gladbacher. Auch nationale Duelle sind in dieser K.-o.-Runde noch nicht möglich. Damit reduziert sich die Suche nach den Achtelfinalgegnern für beide Mannschaften auf lediglich fünf Kontrahenten. Neben Liverpool, Chelsea und Juve sind das noch Manchester City sowie für Leipzig Real Madrid und für Mönchengladbach Paris Saint-Germain.

In jedem Fall werden beide Bundesligisten gegen die Gegner aus Europas Fußballelite zunächst am 16./17. oder 23./24. Februar Heimspiele haben und dann auf des Gegners Platz am 9./10. oder 16./17. März antreten.

Im Gegensatz dazu werden den beiden souveränen deutschen Gruppensiegern FC Bayern München und Borussia Dortmund im Achtelfinale die nur scheinbar leichteren Gegner aus Lostopf zwei zugelost. Da zu den Gruppenzweiten unter anderem der in der Vorrunde schwächelnde FC Barcelona zählt, ist eine Paarung mit dem Team von Superstar Lionel Messi für beide Teams denkbar. Auch ein vorzeitiges Treffen des Titelverteidigers Bayern mit dem Europa-League-Sieger FC Sevilla ist eine der Los-Möglichkeiten.

Die Teams im Achtelfinale der Champions League

Gruppensieger (Lostopf 1)

FC Bayern München, Real Madrid, Manchester City, FC Liverpool, FC Chelsea, Borussia Dortmund, Juventus Turin, Paris Saint-Germain

Gruppenzweite (Lostopf 2)

Atlético Madrid, Borussia Mönchengladbach, FC Porto, Atalanta Bergamo, FC Sevilla, Lazio Rom, FC Barcelona, RB Leipzig

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"Wäre prächtig": Götze will mit Max zur EM

Mario Götze hat die EM im kommenden Sommer noch im Hinterkopf. Gemeinsam mit Philipp Max, seinem Club-Kollegen beim Ehrendivisionär PSV Eindhoven, die Endrunde zu spielen, „wäre prächtig“, sagte der Siegtorschütze des WM-Endspiels 2014 bei ed.nl: „Den Ehrgeiz habe ich. Aber das alles entscheidet der Bundestrainer.“

Der 63-malige Nationalspieler, dessen letzter DFB-Einsatz mehr als drei Jahre zurückliegt, führte aus: „Ich bin Profi und möchte das Allerhöchste erreichen. Das möchte ich jetzt auch mit PSV. Das kann ich im Augenblick beeinflussen.“

Trotz seines persönlich guten Starts in Eindhoven mit vier Toren in neun Pflichtspielen sieht der 28-Jährige noch viel Luft nach oben: „Ich bin auch noch nicht so weit, wie ich sein möchte. Ich hatte im Sommer keine normale Vorbereitung, auch mit der Mannschaft habe ich noch nicht so oft zusammen trainiert. Wenn dann englische Wochen kommen, ist das heftig.“

Mit Blick auf seinen früheren Bayern-Mitspieler Arjen Robben (36), der nach seinem Rücktritt vom Rücktritt beim FC Groningen von Verletzungen gebeutelt ist, bemerkte Götze: „Arjen macht solange weiter, bis es ihm gelingt, wieder ein wertvoller Spieler zu sein, denke ich.“ Götze selbst möchte in Robbens Alter „auch noch spielen. Wo? Wir werden es sehen“, erklärte der Offensivspieler.

Cannavaro und China-Clubs sitzen in Katar fest

Drei chinesische Clubs sitzen nach ihrer Teilnahme am Finalturnier der asiatischen Champions League in Katar fest. Guangzhou Evergrande mit Trainer Fabio Cannavaro, Shanghai Shenhua und Shanghai SIPG warten nach ihrem Ausscheiden teilweise bereits seit zehn Tagen auf einen Rückflug in ihr Heimatland. Der asiatische Fußballverband AFC machte bislang keine Angaben, warum die Teams noch nicht zurückreisen konnten.

Guangzhous Yan Dinghao (r.) in der Champions-League-Endrunde gegen Vissel Kobes Altstar Andres Iniesta.
Guangzhous Yan Dinghao (r.) in der Champions-League-Endrunde gegen Vissel Kobes Altstar Andres Iniesta. © Imago/Xinhua

Guangzhou-Mittelfeldspieler Yan Dinghao schrieb bei dem Twitter-ähnlichen sozialen Netzwerk Weibo, dass er sich „am Rande des Zusammenbruchs“ befinde und „wirklich Heimweh“ habe. Stürmer Wei Shihao schrieb ebenfalls auf Weibo: „Ich kann nur in meinem Hotelzimmer eingesperrt bleiben. Ich kann meine Familie nicht sehen. Ich möchte nach Hause zurückkehren.“

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Wegen der Corona-Pandemie wird die asiatische Champions League 2020 in einer abgeschotteten „Blase“ in Katar ausgespielt. Guangzhou war in der Gruppenphase gescheitert, das letzte Spiel absolvierte die Cannavaro-Elf am 1. Dezember. Der italienische Coach steht nach dem enttäuschenden Abschneiden laut Medienberichten vor dem Aus.

Neymar: "Es müssen Zeichen gesetzt werden"

Für Superstar Neymar von Paris Saint-Germain war das Verhalten der Clubs beim Rassismus-Eklat im Champions-League-Spiel gegen Başakşehir Istanbul zwingend notwendig (siehe auch früherer Eintrag). „Unter extremen Umständen müssen solche Zeichen gesetzt werden, um zu sehen, ob sich die Welt dadurch ein wenig ändern kann“, sagte der Brasilianer nach dem 5:1 (3:0)-Sieg am Mittwoch.

Die Partie war am Dienstag nach einer rassistischen Äußerungen des vierten Offiziellen Sebastian Colţescu unterbrochen und am Folgetag fortgesetzt worden. „Was passiert ist, war inakzeptabel“, sagte Neymar: „Wir leben in einer Zeit, in der wir nicht akzeptieren können, dass aufgrund der Hautfarbe oder Rasse ein Unterschied gemacht wird.“

Reaktionen zum Rassismusvorfall in der Champions League

PSG-Profi Kylian Mbappé

„Say no to Racism. M. Webo we are with you“ (Wir sind bei dir)

PSG-Profi Neymar via Twitter

„BLACK LIVES MATTER“ (Schwarze Leben zählen)

Paris Saint-Germain via Twitter

„Jegliche Form des Rassismus widerspricht den Werten von Paris Saint-Germain, dem Vorsitzenden des Clubs, seinen Angestellten und Spielern.“

Nationalspieler und PSG-Profi Thilo Kehrer via Instagram

„Diskriminierung hat keinen Platz. Nicht im Fußball, nicht auf der Welt“

Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu

„Heute Abend haben Sportler, Athleten eine historische Entscheidung getroffen gegenüber einer Einstellung, die sie als inakzeptabel beurteilt haben... Ich kann die starke Symbolik ihrer Geste und ihrer Solidarität nur begrüßen.“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan

„Wir sind bedingungslos gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport und in allen Lebensbereichen.“

Die Europäische Fußball-Union Uefa

„Rassismus und Diskriminierung in jeglicher Form hat keinen Platz im Fußball.“

Trainer Julian Nagelsmann von RB Leipzig

„Das verurteile ich aufs Schärfste. Wir leben in einer bunten Gesellschaft, das ist auch gut so, so etwas sollte nicht passieren, nicht auf dem Fußballplatz und auch sonst nirgendwo.“

FSV Mainz 05

„Ob Paris oder Mainz. Das Wichtigste ist: Heute. Morgen. IMMER! #Notoracism #BlackLivesMatter“

Werder Bremen

„Immer ❗ Überall ❗ Zu jeder Zeit ❗ #KlareKanteGegenRassismus #NoToRacism | #Werder“

FC St. Pauli

„Kein Fußbreit dem Rassismus. Immer und überall. #fcsp #SayNoToRacism“

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Colţescu hatte den Eklat durch eine auf Istanbuls Trainerassistent Pierre Webo bezogene Äußerung gegenüber Hauptschiedsrichter Ovidiu Hategan ausgelöst, wobei Colţescu Webo als „schwarzen Typen“ bezeichnete. Daraufhin verließen beide Mannschaften aus Protest das Spielfeld.

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„Rassismus hat keinen Platz im Fußball, im Leben oder irgendeinem anderem Sport. Unser Verhalten war perfekt“, sagte Neymar. Vor dem Wiederanpfiff setzten die Spieler erneut ein Zeichen: Alle 22 Akteure knieten zur „Black-Lives-Matter“-Geste nieder.

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Handspielregel soll geändert werden

Die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) wollen den Forderungen nach einer Änderung der Handspielregel nachkommen. „Der bisherige Text engt zu sehr ein. Es soll mehr nach dem Geist der Regel gepfiffen werden, nicht so sehr nach den Buchstaben“, kündigte Ifab-Geschäftsführer Lukas Brud im "Kicker" an. Am Mittwoch tritt der Vorstand des Ifab mit Experten wie Trainer Arsene Wenger oder den Ex-Schiedsrichtern Pierluigi Collina und David Elleray zusammen, um über Anpassungen zu diskutieren.

Die Beratungen mit dem Expertengremium dienen der Vorbereitung der regelkonstituierenden Sitzung von Ifab und Fifa am 6. März 2021. Unter anderem hatte Uefa-Präsident Aleksandar Ceferin zuletzt in einem öffentlich gewordenen Brief an die Fifa eine erneute Änderung der Handspielregel gefordert.

Zentrales Kriterium bei der Beurteilung eines Handspiels soll wieder der Faktor „Absicht oder nicht“ werden. Abgespreizte oder erhobene Arme sollen nicht mehr automatisch ahndenswert sein. Vielmehr soll der Schiedsrichter wieder einen gewissen Spielraum bekommen, um zu beurteilen, ob die Bewegung als natürlich einzustufen ist.

Auch Kopfverletzungen auf der Ifab-Agenda

Neben der Handspielregel steht auch das Verhalten bei Kopfverletzungen auf der Agenda der Regelhüter. Liegt bei einem Spieler der Verdacht einer Gehirnerschütterung vor, soll künftig ein zusätzlicher Wechsel möglich sein. So soll die Hemmschwelle sinken, Spieler bei entsprechendem Verdacht gleich aus dem Spiel zu nehmen. Damit diese Regelung nicht aus taktischen Gründen ausgenutzt wird, soll auch der Gegner in diesem Fall einen zusätzlichen Joker bringen dürfen.

Zudem will das Ifab Technologien prüfen, um die kalibrierten Linien bei Abseitsentscheidungen künftig per Computer statt per Hand vom Video-Assistenten ziehen zu lassen.

Werder: Neuer Baumann-Vertrag vor Weihnachten?

Bei Werder Bremen hat der Aufsichtsrat offenbar Gespräche über eine erneute Verlängerung des zum Saisonende auslaufenden Vertrags mit Sport-Geschäftsführer Frank Baumann aufgenommen. Das berichtet der "Kicker". Wie das Fachmagazin weiter schreibt, wäre ein Abschluss noch vor Weihnachten „keine Überraschung“.

Der Vertrag mit dem 45 Jahre alten Ex-Nationalspieler soll wohl zunächst um ein Jahr bis 2022 verlängert werden. Auf der nächsten Mitgliederversammlung, die im April stattfinden soll, stehen Aufsichtsratswahlen an. Über Baumanns längerfristige Perspektive soll dann das bestätigte bzw. neu zusammengesetzte Kontrollgremium entscheiden.

Tuchel: Spielerprotest klares und nötiges Statement

Der deutsche Trainer Thomas Tuchel von Paris Saint-Germain hat der Szene mit den unter Rassismus-Verdacht stehenden Äußerungen des Vierten Offiziellen viel Raum vor der Fortsetzung der Partie gegen Basaksehir aus Istanbul eingeräumt. „Es ist wichtig, darüber zu sprechen, miteinander zu sprechen. Auch zu verstehen, was solche Dinge bedeuten und bei unseren Mitmenschen bedeuten, wie sowas ankommt“, sagte Tuchel am Mittwochabend bei "Sky". „Das war ein klares Statement gestern, auch ein nötiges Statement“, meinte er, nachdem Paris die Partie 5:1 gewonnen hatte. Eine Teamsitzung zur Vorbereitung auf den Gegner habe es nicht gegeben.

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Am Dienstag war die Partie abgebrochen worden, nachdem der Vierte Offizielle den Istanbuler Co-Trainer Pierre Webo mit dem in Deutschland als „N-Wort“ umschriebenen Begriff bezeichnet haben soll. Aus Protest hatten beide Mannschaften den Platz verlassen. „Ich bin zu 1000 Prozent gegen jede Form von Rassismus“, betonte Tuchel. Er habe aber tags zuvor nicht gehört, was wer gesagt habe und wolle sich deswegen „das Recht nehmen, nicht zu urteilen, bevor nicht alles abgeschlossen ist“.

Pressestimmen zum Rassismus-Eklat in der Champions League

Le Parisien (Frankreich)

“'No to racism'. 'Nein zu Rassismus'. Eine klare Botschaft, die die Uefa vor einigen Jahren auswählte, wurde am Dienstagabend gemeinsam von Basaksehir, PSG und Presnel Kimpembe über die sozialen Medien verbreitet. Die Solidarität der beiden Clubs wurde sowohl im Internet als auch auf den Fernsehkameras für die ganze Welt sichtbar.“

Hürriyet (Türkei)

„Wir haben dem rassistischen Schiedsrichter eine Lektion erteilt. Die Menschheit applaudiert euch. Gestern Abend war die UEFA Champions League eine Bühne für den Widerstand von Basaksehir gegen Rassismus und für Ehre.“

Sabah (Türkei)

„Applaus für Euch (Spieler, Anm. d. Red.), historische Schmach für Dich (Vierter Offizielle Sebastian Coltescu)!“

AS (Spanien)

„Stoppt den Rassismus! Der Skandal im Park der Prinzen erschütterte den Fußballplaneten auch außerhalb des Feldes.“

SPORT (Spanien)

„Skandal! Schiedsrichter-Rassismus bei PSG gegen Basaksehir. Der Vierte Offizielle Sebastian Coltescu bezeichnet Istanbuls Co-Trainer Webo als “schwarzen Mann„ und sorgt so dafür, dass beide Teams sich weigern, die Partie fortzusetzen.“

El Mundo (Spanien)

„Das gab es noch nie: Erstmals wird ein Spiel auf allerhöchstem Niveau wegen eines rassistischen Vorfalls, der von einem Schiedsrichter ausging, abgebrochen.“

Gazzetta dello Sport (Italien)

„Die rassistische Äußerung gegenüber Pierre Webo ist ein präzedenzloser Fall bei einem Match der UEFA, die seit Jahrzehnten an vorderster Front im Kampf gegen Diskriminierung kämpft. Der Rückzug beider Mannschaften ist ein vorbildliches und historisches Verhalten beim wichtigsten Fußballwettbewerb Europas.“

Corriere dello Sport (Italien)

„In Paris geschieht das, was die Uefa nie erwartet hätte. Etwas, das gegen jede Sensibilisierungskampagne verstößt, für die sich Europas Fußballverband seit jeher einsetzt. Diesmal macht sich der Vierte Offizielle für Rassismus verantwortlich, ausgerechnet derjenige, der sich dafür einsetzen müsste, damit die Regeln respektiert werden.“

Il Messaggero (Italien)

„Ein beispielloser Vorfall überschattet das Match im Prinzenpark, und es kommt zu einer surrealen Situation. Aus Protest gegen den Vierten Offiziellen zieht sich Basaksehir vom Spielfeld zurück, gefolgt von PSG. Und dies unter dem Applaus der Anwesenden.“

ProSport (Rumänien)

„Sebastian Coltescu hatte 2020 zahlreiche Probleme. Er verlor seine Eltern und ließ sich von seiner Frau scheiden, mit der er eine Tochter hat. Zudem wurde er im vergangenen Monat von der Fifa-Liste gestrichen. Nun steht er im Zentrum eines Rassismus-Skandals, der zum Abbruch zwischen PSG und Basaksehir geführt hat.“

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Regionalliga: Klage gegen Re-Start abgewiesen

Das Landgericht Mannheim hat den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung abgelehnt, den die Südwest-Regionalligisten Schott Mainz, Bahlinger SC, Astoria Walldorf, FC Gießen, TSV Steinbach Haiger und Eintracht Stadtallendorf gestellt hatten. Das berichtet der "Kicker".

Die Kläger wollten erwirken, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebs am Freitag gerichtlich verhindert wird. Die klagenden Vereine argumentierten unter anderem mit den konstant hohen Corona-Fallzahlen und der daraus resultierenden Unzumutbarkeit des Re-Starts noch vor Weihnachten. Zudem plädierten sie dafür, erst wieder Ende Januar zu spielen.

Das Gericht kam nach der mündlichen Verhandlung jedoch zu der Auffassung, dass die Entscheidung zur Saisonfortsetzung rechtens ist. Somit wurde die angeklagte Partei, die Regionalliga Südwest GbR, in ihrer Entscheidung bestärkt, die Saison am kommenden Wochenende fortzusetzen.

Grundlage der Saisonfortsetzung war, dass durch die Corona-Verordnungen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, dem Saarland und Hessen der Trainings- und Spielbetrieb für die Regionalliga-Vereine ab 1. Dezember wieder einheitlich gestattet wurde und somit eine politisch einheitliche Klassifizierung der Spielklasse erfolgt ist. Zum Re-Start gehören auch Testungen von Spielern und Team- offiziellen, die vor den Spielen durchgeführt werden.

Italien trauert um WM-Held Paolo Rossi

Italiens Fußball trauert um seinen WM-Helden von 1982. Paolo Rossi, beim dritten Titelgewinn der Squadra Azzurra in Spanien mit sechs Treffern Torschützenkönig, ist im Alter von 64 Jahren gestorben.

Rossis Ehefrau Federica Cappelletti verkündete die Nachricht bei Instagram, sie kommentierte ein Foto des Paares mit den Worten „für immer“, dazu postete sie ein Herz. „Es wird niemals jemanden wie dich geben, einzigartig, besonders, nach dir ist das absolute Nichts“, schrieb Cappelletti auch auf Facebook.

Die Ursache von Rossis Tod wurde nicht enthüllt. Italienische Medien berichteten, dass er an „einer unheilbaren Krankheit“ gelitten habe. Rossi hinterlässt seine Frau und seine drei Kinder.

SC-Vorstand: Keine "One-Man-Show" von Streich

Abstiegskampf in der Bundesliga ist beim SC Freiburg bislang auch wegen der Erfahrung der vergangenen Jahre kein Horrorszenario. „Das Thema schwingt bei uns seit Jahren mit, ohne uns zu lähmen“, sagte Sportvorstand Jochen Saier dem „Kicker“ (Donnerstag). „Seit dem Wiederaufstieg 2016 waren wir oft genug in solch schwierigen Phasen wie jetzt. Die Gefahr abzusteigen ist vorhanden, auch weil die Vereine um uns herum vom Kader her nicht die typischen Absteiger sind.“ Vor dem Heimspiel gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld am Samstag steht Freiburg mit acht Punkten aus zehn Spielen auf Rang 14 der Tabelle.

Am Vertrauen in die Entscheidungen von Trainer Christian Streich habe sich in der Anfangsphase der Spielzeit nichts geändert, sagte Saier. „Das ist keine One-Man-Show von Christian Streich. Unser Trainerstab ist ein heterogen besetztes Team, dessen unterschiedliche Blickwinkel in die Entscheidungsfindungen einfließen“, sagte Saier.

Zidane nach Sieg gegen Gladbach überschwänglich

Real Madrids Trainer Zinédine Zidane hat seine Fußballer zur Defensivleistung beim 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach in der Champions League beglückwünscht. „Heute haben wir ein gutes Spiel gemacht, vor allem defensiv, weil es eine Mannschaft ist, die dir bei den Kontern Schwierigkeiten bereiten kann, und wir haben es gut beherrscht“, sagte der Franzose am Mittwochabend nach Angaben der Club-Homepage der Königlichen. „Was den Fußball angeht, war es spektakulär.“

Madrid sicherte sich durch den Sieg am letzten Spieltag der Champions League den Gruppensieg vor der Borussia, die als Gruppenzweiter erstmals seit 43 Jahren ins Achtelfinale einzog. Mit einer Niederlage hätte Real allerdings auch ausscheiden können. „Sie wussten, was auf dem Spiel stand. Ich werde euch nicht sagen, was ich den Spielern sage, das sind Sachen der Umkleide“, sagte Zidane. „Wenn man sich das Spiel ansieht, können alle Madridistas glücklich und stolz auf die Mannschaft sein. Das ist es, was mich interessiert.“

DFL-Funktionär für neue will Lizenzierungsregeln

Ein wichtiges Mitglied des DFL-Präsidiums hält überarbeitete Regeln für die Proficlubs im deutschen Fußball für notwendig, um finanzielle Schieflagen wie zu Beginn der Corona-Pandemie zukünftig besser vermeiden zu können. Das sagte Oliver Leki in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“. Durch neue Vorgaben und Mechanismen in der Lizenzierungsordnung gelte es zu verhindern, dass Clubs so schnell „massive Probleme bekommen, wie das zuletzt der Fall war“.

Es sei aus seiner Sicht notwendig „dass wir in der Lizenzierungsordnung unter anderem veränderte und strengere Vorgaben für die Eigenkapitalausstattung machen, aber insbesondere für die Liquidität“ der Vereine, und das „in Verbindung mit empfindlichen Sanktionsmaßnahmen“, sagte der Finanzvorstand des SC Freiburg. „Ich sehe da durchaus einen Konsens in der Liga, aber letztendlich hätte die Mitgliederversammlung darüber zu entscheiden.“

Als durch die Corona-Pandemie eingeplante Einnahmen etwa durch Eintrittskarten ausblieben, hatten Vereine aus der Bundesliga große Geldsorgen. Auch deswegen hat die Deutsche Fußball Liga die Verteilung der TV-Gelder in Zukunft umgestaltet. „Das beschlossene Verteilungsmodell ist in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der gesamten Liga“, sagte Leki. Diese Stabilität habe aber auch viel mit dem Ausgabeverhalten zu tun.