London. Hamburger Profiboxer bereitet den aktuell besten Schwergewichts-Boxprofi der Welt, Anthony Joshua, auf dessen Titelverteidigung vor.

Nach einem Jahr Kampfpause kehrt mit dem Briten Anthony Jo­shua an diesem Sonnabend der aktuell beste Schwergewichts-Boxprofi der Welt auf die internationale Bühne zurück. In der Wembley-Arena in London verteidigt der Weltmeister der Verbände WBA, WBO und IBF seine Titel gegen den Bulgaren Kubrat Pulev (39), der lange Jahre für den Berliner Sauerland-Stall in den Ring stieg. Und ein junger Mann aus Hamburg wird, obwohl Zuschauer nicht zugelassen sind, am Ring dabei sein dürfen: Peter Kadiru.

Der 23-Jährige vom Magdeburger SES-Team, in Altona aufgewachsen und bei der SV Polizei als Boxer gewachsen, ist mittlerweile in der sechsten Woche im Trainingscamp des Dreifachchampions. Anfangs waren nur zwei Wochen geplant gewesen, doch weil die Einheiten besser liefen als gedacht, ist der Sohn ghanaischer Eltern mittlerweile der letzte verbliebene Sparringspartner im Team Joshua. „Für mich ist es eine große Ehre, so lange dabei sein zu dürfen. Ich bin mir sicher, dass ich davon enorm profitieren kann“, sagt er. Am Montag war er mit dem Tross von Sheffield, wo die Vorbereitung stattgefunden hatte, nach London gereist. Am Dienstag mussten sich alle Teammitglieder im Hilton-Hotel in Wembley in Quarantäne begeben, von diesem Mittwoch an soll Kadiru in leichter Partnerarbeit helfen, Joshua den Feinschliff zu geben.

Joshua hat Beinarbeit noch einmal verbessert

Dass dieser Pulev vorzeitig besiegen wird, davon ist Kadiru überzeugt. „AJ ist in sehr guter Form. Vor allem seine Beinarbeit hat er noch einmal verbessert. Besonders beeindruckt hat mich die Präzision seiner Haken, die er extrem hart, dabei aber mit Lockerheit und großer Geschwindigkeit schlägt“, sagt der deutsche Schwergewichtsmeister. In der Regel hatte Kadiru viermal pro Woche als Sparringspartner gedient, je fünf Runden musste er dabei durchhalten. „Zu sehen, wie AJ trainiert, welche Umfänge er durchzieht und wie viel Zeit er in Stretching und Erwärmung investiert, das war für mich sehr spannend“, sagt er. Aber auch von anderen Sparringspartnern wie Bryant Jennings (36) und Gerald Washington (38/beide USA), die bereits WM-Kämpfe bestritten haben, habe er sich einiges abschauen können.

Wann der in zehn Kämpfen Unbesiegte das erworbene Wissen wird anwenden können, ist unklar, sein nächster Kampf ist im Frühjahr 2021 geplant. Zunächst freut er sich auf die Rückkehr zu Frau und Tochter, die viel länger als gedacht auf ihn verzichten mussten.