Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 9. Dezember 2020:

Bayern München eröffnet "FC Bayern World"

Unter Beachtung der Corona-Beschränkungen hat Bayern München in der Innenstadt seine „FC Bayern World“ eröffnet. Dabei handelt es sich um einen multifunktionalen Gebäudekomplex direkt neben dem Marienplatz, wo der deutsche Rekordmeister und Triple-Gewinner für gewöhnlich seine Titel feiert. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bezeichnete das Projekt als „Meilenstein in der Geschichte unseres Vereins“.

Die „FC Bayern World“ erstreckt sich über sieben Stockwerke und eine Gesamtfläche von 3500 qm. Allein 1000 qm auf drei Etagen umfasst der Flagship Store. Im Erdgeschoss sowie im ersten Stock sind zwei Restaurants untergebracht, eines mit bayerischer, eines mit internationaler Küche. Über die Etagen zwei bis vier verteilt sich ein Boutique-Hotel mit 30 Zimmern. Im fünften Obergeschoss befindet sich eine Event- und Meeting-Location mit einem Ausblick auf die Türme der Frauenkirche.

Rummenigge nannte die Eröffnung des Komplexes auch ein „Zeichen, dass wir in Zeiten einer Pandemie nach vorne blicken und uns für die Zukunft optimal aufstellen“.

Werders Fritz: "Wir reden intern nichts schön"

Werder Bremens Lizenzspieler-Leiter Clemens Fritz hat vor den beiden schweren Spielen gegen RB Leipzig und Borussia Dortmund um Verständnis für die jüngsten Rückschläge seines Teams geworben. „Fakt ist, dass wir auch intern nichts schönreden“, sagte der ehemalige Nationalspieler am Mittwoch in einer Medienrunde. „Dass wir uns hier keine Mannschaft zusammenbauen konnten, bei der wir sagen: Die marschiert durch, die wird keine Probleme bekommen – das war uns vorher klar. Wir müssen ein Stück weit geduldig sein.“

Nach den beiden Niederlagen gegen den VfL Wolfsburg (3:5) und den VfB Stuttgart (1:2) müssen die Bremer in der Tabelle wieder nach unten schauen. Für Fritz kommt das jedoch nicht überraschend. „Wir wissen um den Verlust, den wir in der Sommerpause hatten. Davy Klaassen war ein wichtiger Baustein für uns. Wir wissen auch, dass wir unsere Mannschaft verjüngt haben und dass es dadurch Höhen und auch Tiefen geben wird“, sagte der 40-Jährige. „Aber wir glauben trotzdem an unsere Mannschaft. Wir haben nicht die Qualität, die wir vor zehn Jahren hatten, bei der vielleicht auch mal 95 Prozent ausreichten, um ein Spiel zu gewinnen.“ Das sei aber auch „der wirtschaftlichen Situation geschuldet“.

TV-Geld: Rettig spricht von "verpasster Chance"

Der frühere DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig bewertet den neuen Verteilungsschlüssel der Medieneinnahmen in der 1. und 2. Bundesliga als „verpasste Chance“ und prophezeit eine weitere Zementierung der Kräfteverhältnisse – zum Leidwesen der Attraktivität. „Die Fraktion “Weiter so' hat sich durchgesetzt“, sagte der 57-Jährige im SID-Interview: “Es ist kein Schritt nach vorne, sondern ein Schritt zur Seite über die vier Jahre.“

Es gebe „ein Beruhigungszückerle in den ersten beiden Jahren, das danach wieder einkassiert wird“, erklärte der ehemalige Geschäftsführer des FC St. Pauli, „in den Jahren drei und vier wird es weniger werden im Vergleich zu den wirtschaftlich starken Clubs.“ Dann sinkt der Anteil der wichtigsten Säule „Gleichverteilung“ von 53 auf 50 Prozent. Diese Verteilung helfe „tendenziell den international ausgerichteten Clubs“, erklärte Rettig, während die kleineren Klubs ab der Saison 2022/23 mit dann weniger frischem Geld ihre Darlehen abtragen müssten.

„Ungleiche Verteilung wird zu einer sich weiter öffnenden Schere führen. Die Vereine, die diese Lücke ausgleichen wollen, werden in die Arme von Investoren getrieben, wenn sie sportlichen Erfolg haben wollen“, sagte Rettig: „Sie müssen letztlich genau diese Lücke ausgleichen, die immer größer wird. Das ist durch gutes Management, gute Trainerleistung und gute Nachwuchsarbeit kaum noch zu schaffen.“

Auch der Solidaritätsbegriff habe sich „leider verschoben", so Rettig: „ Früher war der FC Bayern solidarisch mit Bochum und Bielefeld, heute mit Manchester United und Juventus Turin.“ Der Leidtragende sei am Ende die Liga: „Wenn das Spannungsmoment leidet, leidet die Gesamtattraktivität, und dann wird sich das bei den zukünftigen Medienerlösen bemerkbar machen.“

Europa League: Leverkusen vor Tor-Rekord

Bayer Leverkusen hat am Donnerstag die große Chance, mindestens einen deutschen Tor-Rekord in der Europa League aufzustellen. Mit aktuell 17 Toren aus den ersten fünf Spielen stellt Bayer nicht nur die beste Offensive aller 48 Teilnehmer, sondern hat die deutsche Vorrunden-Bestmarke der Bundesligisten Werder Bremen (2009/10) und Eintracht Frankfurt (2018/19) vor dem letzten Gruppenspiel gegen Slavia Prag am Donnerstag (18.55 Uhr/Dazn) schon egalisiert. Ein Treffer am Donnerstag würde also zum alleinigen deutschen Rekord reichen.

Für den internationalen Rekord bräuchte Leverkusen allerdings schon einen kleinen Kantersieg. Die Bestmarke des SSC Neapel aus der Saison 2015/16 liegt nämlich bei 22 Vorrunden-Treffern.

Ehrung für Gosens, Kimmich und Goretzka

Für ihr soziales und gesellschaftliches Engagement sind die Nationalspieler Leon Goretzka, Joshua Kimmich (FC Bayern) und Robin Gosens (Atalanta Bergamo) von der Initiative „Deutscher Fußball Botschafter“ ausgezeichnet worden. Wie die Initiative mitteilte, wurden Kimmich und Goretzka wegen ihres Spendenaufrufs „We kick Corona“ geehrt. Damit seien bereits fünf Millionen Euro für soziale Zwecke gesammelt worden.

Gosens habe nach einem Online-Voting den Publikumspreis erhalten. Die Fans honorierten damit nicht nur seine erfolgreichen Auftritte auf dem Rasen, sondern ebenso sein hilfsbereites Verhalten neben dem Platz, hieß es. Das Preisgeld habe der 26 Jahre alte Verteidiger für ein Sozialprojekt in Sambia gespendet.

Eine Woche zuvor war laut Mitteilung die international tätige Trainerin und Analystin Anja Zivkovic in der Hauptkategorie als „Deutsche Fußball Botschafterin des Jahres 2020“ ausgezeichnet worden. 2019 zuvor hatte Trainer Jürgen Klopp vom FC Liverpool den Preis gewonnen.

VfL Wolfsburg: Steffen und Malli verletzt

Der VfL Wolfsburg beklagt vor dem Freitagabend-Spiel gegen Eintracht Frankfurt die nächsten beiden Ausfälle in der Offensive. „Renato Steffen hat sich leider im Training verletzt. Er hat eine Zerrung in den Adduktoren und wird definitiv ausfallen. Yunus Malli zwickt der Rücken. Er wird auch nicht zur Verfügung stehen“, sagte Trainer Oliver Glasner am Mittwoch.

Vor einer Woche hatte sich bereits der Schweizer Admir Mehmedi eine Verletzung an der Achillessehne zugezogen. Das Heimspiel gegen die Frankfurter beginnt am Freitagabend um 20.30 Uhr (Dazn).

Auch dank Demirbay: Hoffenheim mit Rekordumsatz

Die TSG Hoffenheim hat trotz Corona einen Rekordumsatz für die Saison 2019/2020 verzeichnet. Die Fußball-Spielbetriebs GmbH verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 229 Millionen Euro und steigerte ihn damit um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Club mitteilte. Der Gewinn nach Steuern habe auf 56 Millionen Euro verdreifacht werden können.

Die Hoffenheimer profitierten vor allem vom Verkauf von Spielern wie Joelinton, Kerem Demirbay, Nico Schulz, Nadiem Amiri und Vincenzo Grifo, die rund 114 Millionen Euro an Transfererlösen einspielten. Die perspektivisch wesentlichste Säule aber seien die nationalen und internationalen TV-Einnahmen in Höhe von insgesamt 73 Millionen Euro.

„Diese Zahlen sind gewiss beeindruckend, vor dem Hintergrund der aktuellen Lage bedeuten sie aber nur eine Momentaufnahme“, sagte Finanz-Geschäftsführer Frank Briel und mahnte: „Schon jetzt zeichnet sich ab, dass getrieben durch die Corona-Pandemie dem Rekord- ein Krisenjahr folgen wird, in dem wir voraussichtlich auf einen Verlust in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe zulaufen werden.“

Die Bilanz zeigt aber auch, dass die Hoffenheimer in der Krise „gut aufgestellt“ sind, wie Sportchef Alexander Rosen schon vor Monaten sagte. Die TSG betonte zuvor auch mehrfach, dass sie inzwischen finanziell unabhängig sei von Mehrheitseigner Dietmar Hopp.

Neapel-Kapitän: Maradona-Tattoo auf Oberschenkel

Lorenzo Insigne trägt Napolis Idol Diego Maradona nun auf seinem Oberschenkel.
Lorenzo Insigne trägt Napolis Idol Diego Maradona nun auf seinem Oberschenkel. © Imago/LaPresse

SSC Neapels Kapitän Lorenzo Insigne hat sich zu Ehren von Diego Maradona ein Bilder der argentinischen Legende im Großformat tätowieren lassen. Der 29 Jahre alte Stürmer ließ sich den jubelnden Maradona im Neapel-Trikot auf seinen linken Oberschenkel stechen. Insigne postete das Bild auf Instagram.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zu Ehren Maradonas, der Napoli 1987 und 1990 zu den einzigen Meistertiteln und 1989 zum Gewinn des Uefa-Pokals geführt hatte, hat die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche das Stadio San Paolo in Maradona-Stadion umbenannt.

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Unions Andrich für drei Spiele gesperrt

Mittelfeldspieler Robert Andrich vom Bundesligisten 1. FC Union Berlin ist vom DFB-Sportgericht wegen rohen Spiels für drei Partien gesperrt worden. Der 26 Jahre alte Profi war im Stadtderby bei Hertha BSC am vergangenen Freitag in der 24. Minute des Feldes verwiesen worden, weil er Gegenspieler Lucas Tousart in einem Zweikampf mit dem Fuß im Halsbereich getroffen hatte.

Rassismus: Schiri-Assistent entschuldigt sich

Der unter Rassismusverdacht stehende Schiedsrichter-Assistent Sebastian Coltescu hat sich entschuldigt. „Meine Absicht war niemals Rassismus. In einer solchen Umgebung können Menschen ihre Gefühle manchmal nicht richtig ausdrücken und können missverstanden werden. Ich entschuldige mich im Namen der Uefa Champions League“, schrieb der Rumäne auf Twitter.

Zuvor hatte der rumänische Fußballverband (FRF) bereits mit Konsequenzen gedroht, sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten. Beim Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Istanbul Basaksehir am Dienstag hatten beide Teams das Spielfeld verlassen, nachdem es zu einer angeblichen rassistischen Beleidigung durch den Vierten Offiziellen Coltescu gegen Basaksehirs kamerunischen Assistenztrainer Pierre Webo gekommen war. Nach längeren Diskussionen in den Katakomben wurde die Partie schließlich abgebrochen und für Mittwochabend mit neuen Schiedsrichtern neu angesetzt.

Rassismus-Eklat: Hier geht es zum Newsblog.

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Hoffenheim verlängert mit Ersatztorwart Pentke

Die TSG Hoffenheim hat den auslaufenden Vertrag mit Ersatztorwart Philipp Pentke um ein Jahr bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Der 35-Jährige kam im Sommer 2019 vom Zweitligisten Jahn Regensburg in den Kraichgau und übernahm die Rolle als Nummer zwei hinter Stammkeeper Oliver Baumann.

„Die Vertragsverlängerung zeigt, welch hohe Wertschätzung Philipp bei uns genießt, die er sich durch seine tägliche Arbeit, seine Persönlichkeit und sein einwandfreies Auftreten verdient hat“, sagte TSG-Sportchef Alexander Rosen: „Als Oli Baumann verletzungsbedingt einige Wochen ausfiel, war Philipp ein sicherer Rückhalt auf dem Platz.“

Deutsche U21 bei EM-Auslosung in Topf 1

DFB-Trainer Stefan Kuntz und die deutsche U21-Nationalmannschaft blicken am Donnerstag gespannt in die Schweiz. Bei der Auslosung für die EM 2021 in Nyon (15 Uhr) hat die deutsche Mannschaft gute Voraussetzungen, neben Spanien, Frankreich und England ist sie in Topf 1 gesetzt.

Die EM in Slowenien und Ungarn findet im kommenden Jahr zweigeteilt statt. Die Gruppenspiele der 16 Teams sollen zwischen dem 24. und 31. März ausgetragen werden, die K.o.-Runde beginnt am 31. Mai mit dem Viertelfinale.

Deutschland nimmt zum fünften Mal in Folge an einer U21-EM teil. 2017 hatte die deutsche Mannschaft unter Kuntz den Titel geholt, 2019 ging das Finale gegen Spanien verloren.

Lazaro: Kinder-Fanpost nach Skorpion-Tor

Valentino Lazaro (Borussia Mönchengladbach) ist durch seinen „Skorpion-Trick“-Treffer in Leverkusen zu einem Helden vieler Kinder geworden. „Ich habe so viele Nachrichten von Kindern erhalten. Genau von so einem Tor träumt man als Kind, von einem Hackentor, einem Fallrückzieher, einem Volleyfernschuss – und nicht von einer Grätsche in der Abwehr“, sagte der 24-Jährige der „Aachener Zeitung“: „Solche Szenen gehen um die Welt und haben einen positiven Einfluss, auch wenn uns der Treffer nicht mehr geholfen hat. Aber er hilft den Kindern zu träumen, Ziele zu erreichen.“

Der Österreicher Lazaro hatte bei der 3:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen am 8. November in der BayArena das Tor zum Endstand im Fallen mit der Hacke erzielt.

Sportökonom: Fanartikel leiden unter Corona

Sportökonom Christoph Breuer rechnet im Zuge der Corona-Krise mit einem Rückgang der Merchandising-Einnahmen in der Bundesliga. „Wir haben weniger Anlässe, Merchandisingprodukte zu kaufen“, sagt der Professor der Sporthochschule in Köln. „Im Siegestaumel ist die Kaufbereitschaft im Stadion, wenn man emotionalisiert ist und die Atmosphäre miterlebt hat, für Merchandisingprodukte deutlich höher, als wenn man zu Hause sitzt und überlegt, was man online shoppen könnte.“

Geisterspiele könnten etwa neben sportlichem Erfolg Einfluss auf die Einnahmen haben. „Es ist davon auszugehen, dass in der Liga insgesamt die Merchandising-Verkäufe rückläufig sein werden“, sagt Breuer. Im Einnahme-Mix der Bundesliga machen die Merchandising-Produkte den kleinsten Anteil aus. „Momentan fallen ja die Spieltagseinnahmen weg – umso wichtiger wären eigentlich Merchandising-Einnahmen, um die Gesamteinnahmen stabil zu halten. Wir reden schon von einem substanziellen Faktor“, sagte Breuer.

Wolfsburg: Glasner hakt Schmadtke-Zoff ab

Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner hat die jüngsten Meinungsverschiedenheiten mit der sportlichen Führung abgehakt. „Die Hauptsache ist, dass jeder seine Aufgabe erfüllt, damit wir erfolgreich Fußball spielen und Spieler weiterentwickeln“, sagte Glasner der Sport Bild. Das Verhältnis zu Geschäftsführer Jörg Schmadtke bezeichnete er als „professionell“.

Der Coach des Liga-Fünften hatte Mitte November öffentlich Kritik an der Transferpolitik der Norddeutschen geübt und bemängelt, dass kein zusätzlicher Stürmer verpflichtet worden sei. Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer mahnten daraufhin an, derartige Äußerungen zukünftig nur noch intern zu tätigen. Im Zuge der Auseinandersetzung war sogar über einen Abgang Glasners spekuliert worden.

Der 46 Jahre alte Glasner steht seit Juli 2019 beim VfL unter Vertrag. Sein Kontrakt läuft noch bis zum 30. Juni 2022, eine Verlängerung sei für Glasner „noch weit weg“.