London. Der Hamburger Tennisprofi zeigt sich gegen Diego Schwartzman verbessert. Jetzt steht er vor einer sehr hohen Hürde.

Ohne zu glänzen, hat Alexander Zverev bei den ATP World Tour Finals in London seinen ersten Sieg erreicht und damit seine Chancen auf den Einzug ins Halbfinale gewahrt. Die deutsche Nummer eins gewann am Mittwoch gegen den Argentinier Diego Schwartzman mit 6:3, 4:6, 6:3 und rehabilitierte sich damit zumindest vom Ergebnis her für die schwache Leistung bei der Auftaktniederlage gegen den Russen Daniil Medwedew. Nach 2:11 Stunden nutzte Zverev seinen ersten Matchball. Im letzten Gruppenspiel trifft der Hamburger Tennisprofi nun am Freitag auf den Weltranglistenersten Novak Djokovic aus Serbien, wird sich dabei aber deutlich steigern müssen.

Zverev zeigte sich zwei Tage nach seiner Niederlage gegen Medwedew zwar etwas verbessert, ohne auch nur annähernd seine Topform zu erreichen. Doch gegen Schwartzman reichte dem 23-Jährigen am Ende eine durchwachsene Leistung zum dritten Sieg im fünften Duell mit dem Argentinier. Auch im Finale des zweiten Turniers in Köln hatte sich Zverev Ende Oktober durchgesetzt.

In der wegen der Coronavirus-Pandemie nahezu menschenleeren O2-Arena brauchte Zverev eine Weile, um in Schwung zu kommen. Der gebürtige Hamburger kassierte ein frühes Break zum 1:2, schaffte aber sofort das Re-Break und fand danach besser in die Partie. Nach 39 Minuten holte sich Zverev mit dem ersten Satzball den ersten Durchgang.

Zverev schlägt gegen Schwartzman deutlich besser auf

Zverev wirkte insgesamt etwas stabiler als noch gegen Medwedew. Sein Aufschlag kam dieses Mal besser, im ersten Satz unterliefen Zverev nur drei Doppelfehler – gegen den Russen waren es zum gleichen Zeitpunkt bereits doppelt so viele gewesen. Allerdings bewegte sich Zverev, der mit Oberschenkelproblemen nach London gereist war, immer noch nicht ganz rund, wirkte zudem oft unkonzentriert. Die Schlagzeilen um die Gewaltvorwürfe seiner Ex-Freundin Olga Scharypowa scheinen Zverev doch mehr zu belasten, als er öffentlich zugibt.

Gegen Schwarzman zog der US-Open-Finalist im zweiten Satz schnell auf 3:1 davon, verlor dann aber völlig den Faden und musste den zweiten Durchgang nach 1:32 Stunden doch noch mit 4:6 abgeben. Allein 16 vermeidbare Fehler leistete er sich im zweiten Satz. Aus Frust pfefferte Zverev den Ball auf die leeren Tribünen und haderte mit seinem Coach David Ferrer.

Doch im dritten Satz steigerte sich Zverev wieder ein wenig und schaffte zum 3:2 das vorentscheidende Break. Zwar wackelte er danach auch noch einige Male bedenklich, sicherte sich am Ende aber doch den Sieg.