Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 12. November 2020:

Traumtor: Seitfallzieher nach Fallrückzieher

Der dänische Profi Nicolai Geertsen hat mit einem Traum-Treffer Marke „Tor des Monats“ einen Internethit gelandet. Der 29 Jahre alte Innenverteidiger von Erstligist Lyngby BK knallte den Ball im Pokalspiel beim Drittligisten Slagelse B&I (9:0) zunächst aus elf Metern per Fallrückzieher an die Latte - und verwertete dann den Abpraller per Seitfallzieher zum 7:0 (69.).

In dänischen Medien wurde das Kunststück als „Tor des Jahres“ oder „unglaublicher Wahnsinnstreffer“ bezeichnet. Fernsehbilder gab es davon zunächst nicht, weil das Drittrundenspiel (Sechzehntelfinale) nicht im TV übertragen wurde. Ein Zuschauer hatte aber seine Handykamera auf das Spielfeld gerichtet, als Geertsen spektakulär traf.

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"Arbeitsquarantäne" für Frings und Meppen

Drittligist SV Meppen darf nach neun Tagen in häuslicher Quarantäne wegen positiver Corona-Tests bei der Mannschaft von Chefcoach Torsten Frings (43) wieder eingeschränkt trainieren. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Emsland gehe das Team in eine Arbeitsquarantäne über, wie der Tabellenletzte am Donnerstag mitteilte. Damit dürfen alle negativ getesteten, gesunden und symptomfreien Profis ihre Wohnung für ein Training in Kleingruppen wieder verlassen.

Zuletzt war Meppens für Sonntag angesetztes Spiel bei Bayern München II abgesagt worden, zuvor musste bereits das Heimspiel gegen Waldhof Mannheim ausfallen.

Frankfurt verliert Test gegen Nürnberg

Eintracht Frankfurt hat in der Länderspielpause einen Dämpfer kassiert. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter verlor ohne ihre Nationalspieler am Donnerstag das Testspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg 0:2 (0:0). Johannes Geis (47.) und Felix Lohkemper (86.) trafen für die Gäste.

In der Bundesliga empfangen die Hessen, die seit vier Partien auf einen Sieg warten, am 21. November (18.30 Uhr/Sky) RB Leipzig.

Liverpool: Nächster Ausfall für Jürgen Klopp

Der FC Liverpool muss langfristig auf Abwehrspieler Joe Gomez verzichten. Der 23-Jährige habe sich einer Operation am linken Knie unterziehen müssen, teilte der Verein mit. Grund sei eine Sehnenverletzung gewesen, die sich Gomez am Mittwoch beim Training mit der englischen Nationalmannschaft zugezogen hatte. Es sei wahrscheinlich, dass der Spieler für einen großen Teil der Spielzeit 2020/21 ausfalle, hieß es weiter. Noch gibt es aber keinen konkreten Zeitplan für die Rückkehr des Nationalspielers.

Der Ausfall von Gomez ist für Liverpool ein weiterer Rückschlag. Trainer Jürgen Klopp muss bereits auf Abwehrchef Virgil van Dijk verzichten, der nach einer Knieoperation auf unbestimmte Zeit ausfällt. Auch Mittelfeldspieler Fabinho, der van Dijk in der Liverpool-Defensive vertreten hatte, muss wegen einer Blessur derzeit pausieren.

Obendrein ist unklar, wann Trent Alexander-Arnold bei den Reds wieder einsatzbereit ist. Der Rechtsverteidiger musste am Sonntag beim 1:1 in Manchester angeschlagen den Platz verlassen und ist nicht mit zur Nationalmannschaft gereist. Klopp hatte sich zuletzt verärgert über die hohe Belastung und den eng getakteten Spielplan in der Premier League gezeigt.

Rettig zu "G15": "Können bald den Laden zumachen"

Der frühere Bundesliga-Manager und DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig hat den von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge initiierten „G15“-Gipfel (siehe auch früherer Eintrag) stark kritisiert und fürchtet schlimme Konsequenzen für den Solidaritätsgedanken innerhalb der Bundesliga. „Sollte ruchbar werden, dass man andere Gedanken hat als der FC Bayern oder Kollegen, dann könnte das ja dazu führen, dass man zukünftig auch Persona non grata wird und von allen anderen Dingen ausgeschlossen wird“, sagte Rettig bei "Sky" und meinte: „Dann können wir bald den Laden zumachen.“

Als „verwunderlich“ bezeichnete es Rettig, „dass man sich in einer Art und Weise über andere hinwegsetzt und quasi hier Muskelspiele betreibt, indem man sagt: Ihr wart kritisch. Ihr habt mal quergedacht und Gedanken eingebracht - und dafür zur Belohnung dürft ihr nicht mehr an den Tisch.“ Auch den Zeitpunkt des Treffens erachtete der 57-Jährige als falsch. „Sie können doch in der jetzigen Situation nicht hier das Säbelrasseln machen, wo Leute um ihre Existenz sich Gedanken machen“, sagte er.

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Kritik richtete Rettig aber auch an Rummenigge persönlich. „Schmunzeln muss ich natürlich, wenn Herr Rummenigge sich über Geheimtreffen echauffiert oder Geheimpapiere“, sagte er, schließlich hätten die Bayern in Sachen europäischer Superliga oder in der Kirch-Krise „nicht nur geheime Gespräche geführt, sondern auch geheime Verträge abgeschlossen. Also dass jemand mit dieser Vita sich dann so aus dem Fenster lehnt, das muss ich sagen, entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie.“

England-Spiel doch nicht in Deutschland?

Der englische Fußball-Verband FA hat bei der Regierung in London eine Ausnahmegenehmigung beantragt, um das Nations-League-Spiel gegen Island am Mittwoch doch im Wembley-Stadion statt in Deutschland austragen zu dürfen. Die Corona-Beschränkungen untersagen eigentlich eine Einreise der Isländer aus Dänemark, wo das Team in der Nationenliga drei Tage zuvor zu Gast ist.

Hintergrund sind die in Dänemark entdeckten mutierten Coronaviren in Nerzen, die inzwischen mehrfach auch bei Menschen nachgewiesen wurden. Deshalb hatte die FA Deutschland als alternativen Spielort geprüft. Sie ist aber fest davon überzeugt, die Ansteckungsgefahr in London auf ein Minimum beschränken zu können.

„Wir haben mit dem isländischen Team vereinbart, dass sie mit einem privaten Charterflug an einem privaten Terminal ankommen und nur Zugang zum Hotel und zum Stadion erhalten“, teilte ein Verbandssprecher mit. Es ginge der FA weder darum, „Kosten für ein England-Heimspiel in Deutschland“ zu vermeiden, noch um den Verlust des Heimvorteils. Wo genau in Deutschland das Spiel stattfinden würde, steht noch nicht fest.

„Wir glauben, dass es im Interesse der englischen Mannschaft und aller Betreuer ist, lieber in Wembley zu spielen als international zu reisen – und dann dort unter denselben Vorgaben gegen dasselbe Team zu spielen, aber in einem anderem Land“, hieß es weiter.

Hoffenheim: Quarantäne-Dauer offen – Kramaric zurück

Die Dauer der Quarantäne der Bundesliga-Mannschaft der TSG Hoffenheim ist noch offen. Die Gesundheitsbehörden prüfen nach Angaben des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis, ob und wie lange eine Quarantäne von Amts wegen für das gesamte Team angeordnet wird. Derzeit befinden sich Spieler und Trainerteam nach mehreren positiven Corona-Tests in freiwilliger Quarantäne. Nach einer neuen Testreihe, an der die zuvor positiv getesteten Spieler nicht teilgenommen hatten, hatte am Mittwoch auch Abwehrspieler Kevin Vogt einen positiven Befund erhalten.

Davon abgesehen gab es nur negative Ergebnisse. Nicht in Quarantäne befindet sich Torjäger Andrej Kramaric, der das Coronavirus bereits hatte.

Am Mittwoch wurden Sebastian Rudy, Ishak Belfodil und ein Mitglied des Trainerteams positiv getestet, später dann auch Vogt. Zuvor war dies beim israelischen Nationalspieler Munas Dabbur und beim dänischen Auswahlspieler Robert Skov der Fall. Am Wochenende war Jacob Bruun Larsen positiv getestet worden. Betroffen sind auch zwei Betreuer.

Die Kraichgauer haben ihr nächstes Spiel am Samstag in einer Woche gegen den VfB Stuttgart. Unklar ist bisher, ob dieses stattfinden kann. Bisher gab es wegen des Coronavirus noch keine Absage eines Bundesligaspiels. Den Hoffenheimern liegen nach eigenen Angaben auch noch nicht alle Ergebnisse der auf Länderspiel-Reise befindenden Profis vor.

Früherer FA-Boss tritt als Fifa-Vize zurück

Der britische Fußball-Funktionär Greg Clarke hat sich nach seinem Rücktritt als Vorsitzender des englischen Verbandes FA auch von seinem Posten als Vize-Präsident der Fifa verabschiedet. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Clarke und Uefa-Boss Aleksander Ceferin.

Clarke hatte die Uefa bislang im Fifa-Council vertreten und war seit Februar 2019 Fifa-Vize. Hintergrund des doppelten Rücktritts ist die scharfe Kritik an Äußerungen des 63-Jährigen unter anderem über schwarze Spieler.

Zwei Corona-Fälle bei Eintracht Braunschweig

Zwei Spieler von Eintracht Braunschweig sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Beide Profis seien nach den Testergebnissen von Mittwochabend in häuslicher Isolation, wie der Zweitligist am Donnerstag mitteilte. Die Spieler seien symptomfrei und hätten aktuell verletzungsbedingt nicht am Training des Teams von Trainer Daniel Meyer teilgenommen. Zwei weitere Spieler und zwei Mitglieder des Funktionsteams hätten sich vorsorglich ebenfalls in Quarantäne begeben.

Ein für diesen Donnerstag geplantes Testspiel gegen Arminia Bielefeld wurde abgesagt, Training findet bis auf weiteres nicht statt. Das weitere Vorgehen werde in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Braunschweig festgelegt, hieß es vom Verein.

Werder schwört Fans auf Schwierigkeiten ein

Wegen der grassierenden Pandemie und den daraus resultierenden finanziellen Folgen muss Werder Bremen nach der Saison wohl einige Spieler verkaufen. „Die Auswirkungen von Corona werden nicht binnen sechs oder zehn Monaten zu bewältigen sein“, sagte Sportchef Frank Baumann (45) dem "Kicker": „Ich gehe davon aus, dass wir auch im nächsten Sommer Transferüberschüsse erzielen müssen.“

Angreifer Milot Rashica, dessen Wechsel zu Bayer Leverkusen im vergangenen Transferfenster in letzter Sekunde geplatzt war, werde aber „nicht unter Wert“ verkauft, sagte Baumann. Dennoch gilt an der Weser: „Es war immer so und bleibt dabei: Wenn es ein attraktives Angebot für einen Spieler gibt, muss sich ein Club wie Werder damit auseinandersetzen.“

Zudem schwor Baumann die Werder-Fans trotz des ordentlichen Starts mit zehn Punkten aus sieben Spielen auf eine „schwierige Saison“ ein. „Wir haben ein sehr kompliziertes letztes Jahr hinter uns, im Kader an Erfahrung und Qualität verloren“, sagte er. Nachdem der Klassenerhalt in der Vorsaison erst über den Umweg der Relegation gelang, liegt Bremen derzeit auf Platz neun in der Tabelle – mit nur einem Zähler Rückstand auf einen Europapokal-Platz.

Prozess: Hooligan-Vernetzung wird sichtbar

Zum Auftakt des „Jungsturm“-Prozesses gegen mehrere mutmaßlich rechte Hooligans aus dem Umfeld von Rot-Weiß Erfurt sind Verbindungen innerhalb der gewaltbereiten deutschen Fußball-Szene deutlich geworden. Während der Verlesung der Anklageschrift vor dem Landgericht Gera warf der Vertreter der Staatsanwaltschaft den vier Angeklagten am Donnerstag vor, sich in den vergangenen Jahren zu mehreren Schlägereien mit Hooligans aus dem Umfeld von Fußballvereinen aus Essen, Babelsberg, Frankfurt und Bielefeld verabredet zu haben.

Dabei hätten die Anhänger der einzelnen Clubs gezielt aufeinander eingeschlagen und getreten. Die Angeklagten hätten dabei immer wieder auch gegen die Köpfe von Anhängern der anderen Clubs geschlagen und getreten, auch wenn diese schon am Boden lagen, erklärte der Staatsanwalt.

Die Staatsanwaltschaft Gera wirft den heute 21 bis 29 Jahre alten Angeklagten vor, eine Gruppierung namens „Jungsturm“ gegründet und als deren Mitglieder gehandelt zu haben. Dabei handelt es sich nach den Erkenntnissen der Ermittler um einen Zusammenschluss nicht nur gewaltbereiter, sondern auch rechtsgerichteter Fußballfans. Alle vier Angeklagten sitzen derzeit in Untersuchungshaft.

RB Leipzig vereinbart Kooperation mit FC Goa

RB Leipzig und der FC Goa aus der indischen Super League haben eine Kooperation vereinbart. Die Partnerschaft läuft zunächst bis zum 30. Juni 2023. Gespräche zwischen beiden Vereinen gibt es bereits seit 2018. Im Mittelpunkt der Partnerschaft soll die Ausbildung von Nachwuchsspielern im indischen Markt stehen. Das geschieht in Form von Fußballcamps, die in Zeiten der Corona-Pandemie zunächst online stattfinden werden. Zudem soll es einen verstärkten Austausch bei der Trainerausbildung sowie beim Know-How im Hinblick auf die Vereinsstrukturen geben.

„Wir freuen uns sehr auf die nun beginnende Partnerschaft mit dem FC Goa, denn dieser Club passt mit seiner jungen, modernen und innovativen Herangehensweise perfekt zu uns“, sagte Leipzigs Vorstands-Chef Oliver Mintzlaff. Gegründet wurde der FC Goa im Jahre 2014. 2019 wurde er Superpokalsieger, im Folgejahr gewann die Mannschaft von spanischen Trainer Juan Ferrando die Regular Season der Super League.

RB Leipzig will durch die Partnerschaft mit dem FC Goa auch den indischen Fußball-Markt besser kennenlernen. „Vielleicht ergeben sich dann auch Kooperationen, dass wir irgendwann einen Spieler nach Deutschland bringen können“, sagte Mintzlaff. Auch Goa erhofft sich wichtige Erkenntnisse, Eigner Akshay Tandon outete sich als Fan der Red-Bull-Marke. „Sie haben das Wissen, um uns im indischen Fußball nach oben zu bringen“ sagte der Club-Chef. Natürlich gebe es auch andere Vereine in Europa mit größerer Tradition, „aber das Problem, dass diese historischen Vereine haben, ist, dass sie sehr viel Gepäck mitbringen“, sagte Tandon.

RB Leipzig sieht sich auch in der Verantwortung, den deutschen Fußball in der Welt bekannter zu machen. Mintzlaff wies daraufhin, dass die internationalen TV-Einnahmen der Bundesliga zuletzt rückläufig waren, die Popularität der Bundesliga habe gelitten. Auch deshalb müsse man das „tolle Produkt Bundesliga international transportieren.“

Uefa-Doku über Champions-League-Schiris

Die Uefa gewährt in einer eigens produzierten Dokumentation ab kommender Woche Einblicke in die Arbeit von Champions-League-Schiedsrichtern. Die vierteilige Serie „Man in the middle“ (Der Mann mit der Pfeife), die ab dem 16. November wöchentlich auf den Uefa-Kanälen erscheint, zeigt 16 Unparteiische in ihrem Berufs- und Privatleben. Aus deutscher Sicht ist Felix Zwayer (Berlin) dabei.

Spanien: Coudet neuer Trainer bei Celta Vigo

Der Argentinier Eduardo Coudet ist neuer Trainer des spanischen Erstligisten Celta Vigo. Der 46-Jährige kommt vom brasilianischen Tabellenführer SC Internacional aus Porto Alegre und erhält einen Vertrag bis 2022. Als Spieler hatte Coudet 2002 neun Begegnungen für Vigo absolviert.

Celta Vigo hatte sich am Montag von Trainer Oscar Garcia (47) getrennt. Der Traditionsclub belegt nur den 17. Tabellenplatz in La Liga. In neun Meisterschaftsspielen gelang ein Sieg. Es ist der erste Trainerwechsel der noch jungen Saison in der Primera División. Die Vorstellung des neuen Trainers solle „in den nächsten Tagen“ stattfinden.

Rummenigge kritisiert VfB & Co. erneut

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge setzt in der Bundesliga in schwierigen Corona-Zeiten auf eine Einigkeit wie zum Beginn der Krise. „Es ist wichtig, dass wir diesen Spirit, der uns im April ausgemacht und der den Re-Start der Bundesliga möglich gemacht hat, aufrecht halten“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „In diesen schweren Zeiten müssen wir gemeinsam und loyal zusammenarbeiten, um am Ende des Tages das wieder hinzubekommen, was wir uns sehr wünschen: Zuschauer in den Stadien“, betonte Rummenigge.

„Wir haben ein großes Interesse daran, dass die Fußballkultur erhalten bleibt, denn sie hat einen hohen gesellschaftlichen Wert. Das ist nur möglich, wenn irgendwann Zuschauer zurückkehren können“, sagte Rummenigge.

Zu der Sitzung in Frankfurt/Main waren Spitzenfunktionäre von 14 Erstligisten und des HSV geladen, nicht aber das Quartett Mainz, Augsburg, Stuttgart und Bielefeld. Dies hatte im Vorfeld und auch im Nachgang (siehe hierzu auch diesen Eintrag) für Unmut gesorgt. Diese Clubs hatten sich in einem Schreiben für einen neuen Verteilerschlüssel bei den TV-Geldern ausgesprochen. „Es ist das erste Mal, dass sich Clubs außerhalb dieser Solidargemeinschaft positioniert haben“, rügte Rummenigge.

Kroate Vida spielt trotz positivem Test

Das positive Testergebnis kam kurz nach Mitternacht – und war ein Schock für Domagoj Vida. Der Kapitän der kroatischen Fußball-Nationalmannschaft hatte beim Länderspiel in Istanbul gegen die Türkei (3:3) ohne sein Wissen mit Covid-19 gespielt. Das gab der kroatische Verband bekannt.

Bei der eigentlichen Testreihe für die Begegnung sei der Besiktas-Profi noch negativ gewesen. Die neuerliche Testung sei am Mittwochmorgen vor dem Spiel mit Blick auf die Nations-League-Partie am Sonnabend in Stockholm gegen Schweden durchgeführt worden. Dabei war neben Vida auch ein Stabmitglied positiv.

Der 31 Jahre alte Abwehrspieler wurde gegen die Türkei wie zuvor abgesprochen zur Halbzeit ausgewechselt. Er begab sich in Istanbul in Isolation. Der Rest des Trosses soll wie geplant nach Schweden reisen; mit Ausnahme des positiven Helfers, der keinen Kontakt zur Mannschaft gehabt haben soll.

Mit Vida standen auch drei Bundesliga-Profis auf dem Platz: Die Wolfsburger Josip Brekalo und Marin Pongracic im kroatischen Trikot sowie der Schalker Ozan Kabak für die Türkei.

Löw fordert von Brandt "den nächsten Schritt"

Joachim Löw erwartet von Nationalspieler Julian Brandt allmählich „den nächsten Schritt“ in der persönlichen Entwicklung. Der Bundestrainer berichtete nach dem 1:0-Testspielsieg gegen Tschechien am Mittwochabend in Leipzig von einem Gespräch, das er am Spieltag mit dem 24 Jahre alten Profi von Borussia Dortmund geführt habe. „Julian hat so viel Können. An der Konstanz muss er arbeiten. Er ist ein bisschen schwankend in den Leistungen“, sagte Löw in der Video-Pressekonferenz nach dem Länderspiel.

Auch gegen die Tschechen sei der Offensivspieler „nicht immer glücklich in seinen Aktionen“ gewesen. So vergab Brandt etwa vor der Pause eine Großchance zum 2:0. In 34 Länderspielen seit dem Debüt im Mai 2016 kommt der gebürtige Bremer auf lediglich drei Tore.

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„Das Potenzial ist sehr, sehr gut und sehr, sehr groß. Wenn er aktiv ist, marschiert und seine Schnelligkeit und Technik ausspielt, dann ist er meistens sehr gefährlich“, sagte Löw im RTL-Interview zu Brandts großen Fähigkeiten. Mit seiner hohen Qualität könne er der Mannschaft helfen, glaubt Löw. „Er muss noch die nächste Hürde überspringen“, sagte der Bundestrainer.

Hasenhüttl lobt Werners Verlängerung

Ralph Hasenhüttl sieht den Wechsel von Timo Werner vom Bundesligisten RB Leipzig zum FC Chelsea als ein „gesundes Beispiel“ dafür an, wie es im Profi-Fußball laufen sollte. Werner habe im letzten Vertragsjahr bei RB Leipzig verlängert, „damit der Verein, der ihn geholt und besser gemacht hat, auch etwas bekommt und er nicht ablösefrei zu Chelsea wechselt. So muss es eigentlich sein“, sagte der frühere RB-Coach dem „Kicker“. „Eine ablösefreie Zukunft kann nicht Sinn und Zweck des Systems sein.“

Werner, der von 2017 bis 2019 in Leipzig unter Hasenhüttl spielte, hatte seinen im Sommer 2020 auslaufenden Vertrag bei RB ein Jahr vor dem Ablauf vorzeitig verlängert und den Sachsen so eine Ablöse beschert. Der 24-Jährige wechselte schließlich im Juli für die bei der Verlängerung im Vertrag verankerte Ablöse von 53 Millionen Euro zu Chelsea, die aktuell Konkurrent vom beim FC Southampton arbeitenden Hasenhüttl sind.

Pieckenhagen erleichtert: Hansa darf wieder ran

Hansa Rostock darf nach drei Tagen häuslicher Quarantäne und der folgenden Arbeitsquarantäne wieder das Mannschaftstraining aufnehmen. Die zweite Nachtestung ergab keinen weiteren Corona-Fall. Vorbehaltlich der am Donnerstag anstehenden turnusmäßigen Testung steht somit der Drittliga-Begegnung am Sonnabend beim Halleschen FC (14 Uhr/MagentaSport) nichts im Wege.

In der vergangenen Woche waren fünf Corona-Fälle im Lizenzbereich des Clubs festgestellt worden. Daraufhin wurde die Ligapartie gegen Türkgücü München abgesagt. Die fünf Personen befinden sich bis zur Aufhebung durch das Gesundheitsamt weiterhin in häuslicher Quarantäne.

„Wir sind sehr erleichtert, dass alle gesund sind und wir uns nun voll und ganz auf die Vorbereitungen für das kommende Spiel in Halle konzentrieren können“, sagte Martin Pieckenhagen, Vorstand Sport beim FC Hansa.

Magen-Darm: Nürnbergs Hack nicht zur U21

Wegen eines Magen-Darm-Infekts wird Robin Hack beim Länderspiel der deutschen U21-Nationalmannschaft gegen Slowenien am Donnerstag (Anstoß 18.15 Uhr, Pro7 MAXX) fehlen. „Kurier dich schnell aus Hacki!“, schrieben sein Verein, Zweitligist 1. FC Nürnberg, und die DFB-Junioren am Donnerstag auf Twitter. Der 22 Jahre alte Stürmer stand bislang fünfmal im U21-Aufgebot und schoss dabei drei Tore.

Nach Hirn-OP: Familie nimmt Maradona in Obhut

Acht Tage nach seiner Hirn-OP hat Diego Maradona das Krankenhaus verlassen, um seine Entziehungskur in privater Umgebung fortzusetzen. Der 60-Jährige bezog noch am Mittwochabend sein neues Heim in Nordelta, einem Nobelvorort im Norden von Buenos Aires mit abgeschirmten Wohnsiedlungen.

„Die Familie wird sich jetzt um ihn kümmern“, verkündete sein Berater und Anwalt Matias Morla. So wohnen seine beiden ältesten Töchter, Dalma und Gianinna, nur ein paar Autominuten entfernt. Geplant ist zudem, dass neben einer rund um die Uhr anwesenden Pflegeperson auch Mitglieder aus den Familien seiner Geschwister abwechselnd mit Maradona wohnen.

Für Leibarzt Leopoldo Luque geht es vor allem darum, den Weltmeister von 1986, der seine jahrelange Kokainsucht offenbar überwunden hat, jetzt auch ganz vom Alkohol wegzubekommen. „Er ist kein großer Trinker. Das Problem sind die vielen Medikamente, die er nimmt um einzuschlafen. Das bisschen Alkohol, gemischt mit den Arzneimitteln, hat ihm geschadet“, berichtet der Mediziner.

Maradonas Abtransport aus der Olivos-Klinik in Buenos Aires rief etliche Medienvertreter auf den Plan.
Maradonas Abtransport aus der Olivos-Klinik in Buenos Aires rief etliche Medienvertreter auf den Plan. © Imago/Agencia EFE

Der Weltmeister von 1986 war am 3. November in der Privatklinik in der argentinischen Hauptstadt wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn operiert worden. Einen Tag zuvor war Maradona in ein Krankenhaus in La Plata eingeliefert worden, weil er sich unwohl gefühlt hatte – und um ihn medikamentös besser einzustellen, da er seit langem Antidepressiva nimmt. Bei einem Scan wurde dann das Gerinnsel entdeckt. Maradona wurde daraufhin in die Spezialklinik in der Hauptstadt verlegt.

Damit wird Maradona auf unabsehbare Zeit auch seine Arbeit als Trainer von Gimnasia y Esgrima La Plata ruhen lassen müssen. Der Erstligist hatte schon am 30. Oktober ohne seinen berühmten Coach das erste Pflichtspiel nach der mehr als siebenmonatigen Coronapause absolviert. Bei der Ehrung zu seinem Geburtstag wirkte Maradona äußerst angeschlagen und verließ noch vor Anpfiff das Stadion.

Er übersah Schumacher-Foul: Schiri Corver tot

Der niederländische Fußballverband KNVB trauert um seinen früheren Schiedsrichter Charles Corver. Der Ex-Referee, der 1982 das legendäre WM-Halbfinale zwischen Deutschland und Frankreich (5:4 im Elfmeterschießen) leitete, starb im Alter von 84 Jahren.

Corver hatte bei der Partie in Sevilla, die aufgrund des dramatischen Verlaufs mit dem Jahrhundertspiel 1970 gegen Italien verglichen wird, das brutale Foul des deutschen Torhüters Toni Schumacher an Patrick Battiston übersehen. Der Franzose wurde dabei schwer verletzt, Schumacher avancierte anschließend im Elfmeterschießen zum Matchwinner.

Halstenberg will bei RB Leipzig verlängern

Nationalspieler Marcel Halstenberg sieht seine Zukunft mittelfristig bei RB Leipzig. Nach einem Bericht des „Kicker“ wurden bereits Gespräche zur Verlängerung des noch bis 2022 laufenden Vertrages aufgenommen. „Ich fühle mich in Leipzig pudelwohl und kann mich voll mit der Aufgabe identifizieren. Der ganze Club hat sich herausragend entwickelt, gleichzeitig haben wir alle noch große Ziele“, sagte Halstenberg.

Der 29-Jährige muss aktuell wegen einer Adduktorenverletzung auf die Länderspiele mit der deutschen Nationalmannschaft verzichten. Sein Ziel ist die Rückkehr zum Ligaspiel bei Eintracht Frankfurt am 21. November. „Ich bin eigentlich ganz zuversichtlich, dass ich nach der Pause wieder angreifen kann“, sagte der Linksverteidiger. Halstenberg war 2015 für rund drei Millionen Euro vom FC St. Pauli nach Leipzig gewechselt.

Ronaldo kurz vor dem Tore-Weltrekord

Superstar Cristiano Ronaldo ist weiter auf Weltrekordjagd. Mit seinem Treffer beim 7:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Andorra erzielte der portugiesische Nationalspieler am Mittwochabend sein 102. Länderspieltor. Damit fehlen ihm nur noch acht zum alleinigen Rekord. Den hält bisher der frühere iranische Stürmer Ali Daei (FC Bayern München/Arminia Bielefeld), der für seine Nationalelf 109 Tore schoss.

Ronaldo hatte die 100-Tore-Marke beim Sieg Portugals in der Nations League gegen Schweden im September mit zwei Treffern übersprungen. Gegen Andorra traf er in der 85. Minute mit einem Kopfball aus kurzer Distanz zum 6:0, hatte zuvor aber einige gute Chancen vergeben.

Der 35 Jahre alte Offensivspieler vom italienischen Meister Juventus Turin, der erst vor kurzem eine Corona-Infektion überstanden hat, ist bereits mit Abstand Europas bester Torschütze. Ungarns Legende Ferenc Puskas erzielte für sein Heimatland sowie für Spanien 84 Treffer. Der Ungar Sandor Kocsis traf 75 Mal. Dahinter folgen die deutschen Weltmeister Miroslav Klose mit 71 und Gerd Müller mit 68 Toren.

Hannover-Talent jüngster Nationalspieler

Abwehrtalent Ramen Cepele (Hannover 96) ist mit 17 Jahren, sieben Monaten und 21 Tagen zum jüngsten Nationalspieler der Geschichte Albaniens geworden. Er löste mit seinem Einsatz Edmond Abazi ab, der seit 1985 diesen Rekord innehatte. Der Teenager gab sein Debüt beim 2:1-Sieg über den Kosovo am Mittwochabend in Elbasan und spielte durch.

Der Innenverteidiger war nach seinem Einstand überglücklich. „Es war immer mein Wunsch und Traum, die Farben und das Trikot Albaniens zu vertreten – das Geburtsland meiner Eltern. Dieser Traum hat sich erfüllt“, sagte Cepele.