Hamburg. Statt Play-off-Traum steht nun einzig der Kampf um den Klassenerhalt auf der Agenda. Keine Experimente mehr bei den Basketballern.

Es ist ein Jahr her, da bereiteten sich die Profis der Hamburg
Towers in Budapest auf ihre Premierensaison in der Basketball-Bundesliga (BBL) vor. Unmittelbar vor dem Trainingslager sprach Sportchef Marvin Willoughby (42) im Abendblatt-Podcast „Entscheider treffen Haider“ darüber, dass man als Underdog die Play-offs angreifen wolle. Das Ende ist bekannt: die Towers blieben als Tabellenletzter nur in der Bundesliga, weil die Spielzeit wegen der Corona-Pandemie abgebrochen und der Auf- und Abstieg ausgesetzt wurde.

365 Tage später, und mit der Erfahrung der ersten BBL-Spielzeit, ist Realismus beim Wilhelmsburger Club eingekehrt. „Nach der vergangenen Saison müssen wir erst einmal sichergehen, dass wir in der Liga bleiben und nicht in den Abstiegskampf geraten. Es geht darum, dass wir uns in der Bundesliga etablieren“, sagt Willoughby und ergänzt: „Es gibt keine Gespräche oder gar die Forderung, die Play-offs zu erreichen.“

Profis mit Bundesliga-Erfahrung

Willoughby macht kein Geheimnis daraus, dass man in jeglicher Hinsicht aus den Fehlern der Vergangenheit lernen will. Das gilt besonders für die Kaderplanung. Statt auf Experimente zu setzen (Kahlil Dukes, Prince Ibeh, Marshawn Powell), wurde bei den Transfers nun darauf geachtet, dass die neuen Profis eine gewisse Bundesliga-Erfahrung vorweisen können.

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„Das hat uns in der vergangenen Saison wirklich gefehlt. Damals haben wir nach Potenzial verpflichtet, jetzt haben wir Spieler geholt, die schon Erfahrung vorweisen können“, sagt Willoughby, der aber nicht nur sportlich bei der Verpflichtung neue Maßstäbe angelegt hat. „Wir wollten Jungs holen, die auch zusammenspielen wollen. Die ersten Eindrücke sind sehr, sehr, sehr gut“, lobt der Towers-Chef.

Keine großen Ziele formuliert

Die neue, bescheidene Sprachregelung bei der Zielsetzung kommt auch bei den Spielern gut an. „Große Ziele haben wir nicht formuliert. Wir wollen die Towers-Kultur leben, zusammen hart arbeiten und alles auf dem Feld geben. Wir werden beweisen, dass wir in die Bundesliga gehören“, sagt der aus Ludwigsburg verpflichtete Forward Hans Brase (27). Den Grundstein dafür werden die Towers bis zum 8. November legen, wenn das erste BBL-Spiel gegen Brose Bamberg auf dem Programm steht. Bis dahin absolvieren die Hamburger acht Testspiele. „Unser Team ist jung, hungrig und ambitioniert. Wir werden in der neuen Saison Spaß haben“, sagt Neuzugang Bryce Taylor und gibt die neue Marschroute der Towers vor.